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Silberband 047 - Die Cappins

Titel: Silberband 047 - Die Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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möchte nicht, daß du stundenlang mit ihr streitest.«
    Ich sah an ihm vorbei.
    »Das kommt auf sie an«, erwiderte ich. »Auf jeden Fall werde ich mir nichts von ihr gefallen lassen.«
    Wir begaben uns zum nächsten Antigravschacht und schwebten nach LEVEL ONE hinauf. Dort befanden sich alle Konferenz- und Aufenthaltsräume. Sie beanspruchten ein Gebiet von achtzig Quadratmeilen.
    Rhodan ließ den großen Konferenzraum für Tipas Ankunft vorbereiten. Dann setzte er sich über Interkom mit Alaska Saedelaere in Verbindung.
    »Ich möchte, daß Sie dabei sind, wenn Tipa ankommt.«
    Saedelaere stimmte begeistert zu. Ebenso wie Rhodan hatte er einen Narren an ihr gefressen. Ich muß allerdings gestehen, daß Saedelaere der einzige war, vor dem die alte Tante Respekt hatte. Vielleicht war es die Mischung des Intellektuellen und des Abenteurers, die Tipa an Alaska faszinierte.
    Rhodan lud auch Oberst Korom-Khan ein, aber der bat darum, an Bord der INTERSOLAR bleiben zu dürfen. Rhodan entsprach dem Wunsch des Emotionauten.

22.
    Innerhalb einer halben Stunde versammelten sich etwa achtzig Menschen und zwanzig Angehörige anderer Völker im großen Konferenzraum. Nur die Hälfte davon war von Rhodan eingeladen worden, die anderen kamen aus Neugier. Tipa Riordan versprach immer eine Sensation zu liefern. Allein die Tatsache, daß sie so unvermittelt in einem Geheimsystem des Solaren Imperiums aufgetaucht und ohne besondere Umstände auf Last Hope gelandet war, machte die Hexe zu einer Persönlichkeit, die jeder kennenlernen wollte.
    Bis zum Eintreffen der Piraten hatte sich mein Zorn so weit gelegt, daß ich hoffte, nicht mit Tipa zusammenzustoßen. Sicher kam sie, um in ihrer unverfrorenen Art eine Reihe gewagter Forderungen durchzusetzen.
    Leutnant Drewell, der sie an der Oberfläche abgeholt und nach LEVEL ONE gebracht hatte, riß die Tür zum Konferenzraum auf. Er war groß und hager und außerdem so jung, daß er Menschen wie Tipa Riordan glühende Verehrung entgegenbrachte.
    »Madam Tipa Riordan!« verkündete er mit lauter Stimme.
    Bevor die Piratin jedoch hereinkam, erschien der Erste Wesir Kawa Dantroff im Eingang. Er blieb stehen und blickte sich um.
    »Ich kann mir denken, daß einige von Ihnen noch nicht wissen, in welcher Weise man einen Piraten begrüßt«, sagte er. »Deshalb will ich Sie damit vertraut machen.«
    Er ballte eine Faust und schlug sich dreimal heftig gegen das Kinn. Ich wunderte mich, daß er von der Wucht seiner eigenen Schläge nicht umgeworfen wurde. Wahrscheinlich hatte er sich im Laufe der Jahre daran gewöhnt.
    »Je heftiger Sie schlagen, desto tiefer ist Ihre Verehrung für die zu begrüßende Persönlichkeit«, erläuterte Kawa Dantroff. »Ich würde es als gutes Vorzeichen für die beginnenden Verhandlungen ansehen, wenn sich ein paar von Ihnen bewußtlos grüßen würden.«
    Da ich befürchtete, daß einige unerfahrene Raumfahrer Dantroffs Vorschlag befolgen würden, trat ich vor und hob den Arm.
    »Es ist durchaus nicht nötig, die Piratin so zu begrüßen, wie Kawa Dantroff es soeben verlangt hat!« rief ich ärgerlich. »Wer diese unsinnige Sitte nicht beachten will, braucht es nicht zu tun.«
    Draußen auf dem Gang ertönte eine keifende Stimme.
    »Halte mir diesen Beuteterraner vom Hals, Dantroff.«
    Dantroff verbeugte sich in Richtung Tür.
    »Natürlich, Mylady.«
    Gleich darauf richteten sich seine Blicke auf mich.
    »Ich muß Sie bitten, diesen Raum zu verlassen, Lordadmiral Atlan.«
    »Aber Tante!« rief ich. »Seit wann bist du so empfindlich?«
    Tipa Riordan stieß eine Serie von Verwünschungen aus, die ausnahmslos mir galten, dann sprang sie mit ihrem Stock mitten in den Saal. Die Männer, in deren Nähe sie gelandet war, wichen hastig zurück und klopften sich dreimal gegen das Kinn.
    Tipa trug ein buntes Wickelkleid, ausgetretene Sandalen und ein tellergroßes Amulett aus einem seltenen Metall. Ihre Haare waren zu einem kunstvollen Turm hochgesteckt. Ich wußte, daß sie in diesem Haarberg ein Arsenal gefährlicher Mini-Waffen verbarg.
    Perry ging auf sie zu. »Ich freue mich, dich zu sehen, Tipa«, begrüßte er sie und streckte die Hand aus.
    Die Piratin übersah die ausgestreckte Hand. Ihre kleinen Augen hatten den größten und bequemsten Sitz im Raum erspäht. Sie steuerte darauf zu und veranlaßte den dort sitzenden Offizier, seinen Platz zu räumen. Nachdem sie sich darin niedergelassen hatte, nahm Kawa Dantroff neben ihr Aufstellung und blickte wild um

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