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Silberband 047 - Die Cappins

Titel: Silberband 047 - Die Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entschied ich. »Vielleicht haben wir Glück und stoßen durch Zufall auf eine Wachstation.«
    »Sollen wir die achtzig Meilen durch den Dschungel laufen?« protestierte Gucky. »Wir würden ein paar Tage brauchen, um unser Ziel zu erreichen. Der Dschungel hindert uns am schnellen Vorwärtskommen.«
    »Sobald wir wissen, was uns in Corellos Nähe erwartet, können wir teleportieren, oder unsere Flugprojektoren benutzen«, sagte ich.
    Wir gingen weiter. Ohne Icho Tolot wären wir trotz unserer hochwertigen Ausrüstung im Dschungel steckengeblieben. Mit seinen Körperkräften arbeitete sich der Haluter durch das Unterholz. Gucky klammerte sich fest, um nicht abgeworfen zu werden.
    Hier, im dichtesten Teil des Dschungels, gab es keine größeren Tiere, aber Myriaden von Insekten, die sich in dichten Schwärmen auf uns stürzten. Unsere Schutzanzüge waren mit einer klebrigen Schicht aus getöteten Fliegen bedeckt. Wir hatten die Helme verschlossen, um den Stichen zu entgehen. Wir atmeten die Luft, die unsere Sauerstoffaggregate lieferten.
    Ich lernte meine Kräfte einzuteilen. Kleinere Lianen, die ich anfangs mit dem Vibratormesser abgeschlagen hatte, ignorierte ich jetzt. Sie fielen beim Weitergehen von selbst ab. Besonders tückisch waren jene Pflanzen, die mit ihren Wurzeln Fußangeln am Boden bildeten. Es gab knarrende Geräusche, wenn sich die armdicken Wurzeln zusammenzogen. Tiere hätten sich aus solchen Fallen nicht befreien können. Wir trennten die gefährlichen Wurzeln mit Messern oder Strahlern ab, so daß wir unsere Füße immer schnell in Sicherheit bringen konnten. Die Gefahr, daß Tschubai, Saedelaere oder ich ein Bein brachen, war jedoch groß.
    Eine weitere Gefahr waren Pflanzen, die von den Bäumen aus angriffen. Im dichten Gestrüpp konnten wir die Angreifer nie sehen. Erst wenn sie Säure auf uns sprühten oder riesige Kelche über uns zu stülpen versuchten, entdeckten wir sie. Saedelaere wäre fast das Opfer einer großen Blüte geworden, die unmittelbar vor ihm umkippte und dabei eine stinkende Brühe über den Boden goß. Pflanzen, die von dieser Säure getroffen wurden, verwelkten sofort.
    Kleine Bäume mit ausladenden Wipfeln hatten mit ihren schaufelförmigen Luftwurzeln tiefe Gruben ausgehoben und sich um diese Fallen gruppiert. Tolots scharfen Augen entging diese Gefahr jedoch nicht und er schlug eine andere Richtung ein.
    Ich schätze, daß wir in einer Stunde zwei Meilen zurücklegten. Natürlich wäre Tolot ohne uns schneller vorangekommen, aber er mußte auf uns Rücksicht nehmen.
    Gucky, der lange Zeit schweigend in Tolots Nacken gesessen hatte, rief dem Haluter zu, er sollte sich weiter links halten.
    »Hast du etwas entdeckt?« fragte ich hoffnungsvoll, ohne meine Aufmerksamkeit von der näheren Umgebung abzuwenden.
    »Ich glaube, ja«, antwortete der Ilt. »Seit ein paar Minuten spüre ich die verschwommenen Impulse eines Mannes. Eines Mannes, der große Angst hat. Er ist ein Sklave Corellos und leidet unter dessen sich widersprechenden Befehlen.«
    »Versuche, uns dorthin zu führen!«
    Tolot änderte jetzt auf Guckys Verlangen mehrfach die Richtung. Als eine Stunde verstrichen war, hatte ich den Eindruck, daß wir uns im Kreis bewegten. Ich sagte es Gucky.
    »Hältst du mich für einen Narren?« fragte er beleidigt. »Vergiß nicht, daß die Gedankenimpulse des Fremden ständig von Corellos wilden Ausbrüchen überlagert werden.«
    »Schon gut«, lenkte ich ein. »Laß dich nicht entmutigen.«
    Tolot schien das Umherirren nicht anzustrengen. Auch Tschubai und ich brauchten uns keine Sorgen zu machen, daß unsere Körperkraft nachlassen würde, denn wir trugen beide Zellaktivatoren. Anders stand es mit Saedelaere. Der Transmittergeschädigte hatte jedoch schon oft Beweise seiner Zähigkeit geliefert. Auch diesmal zeigte er keine Anzeichen von Müdigkeit.
    Als ich schon bezweifelte, daß wir den von Gucky georteten Mann jemals finden würden, war der Dschungel unverhofft zu Ende.
    Wir standen vor einer Lichtung, deren Mittelpunkt ein quadratisches Gebäude bildete. Der Boden ringsum war schwarzgebrannt und hart. Das Haus war fünf Meter hoch. Türen und Fenster waren nicht zu sehen. Die Außenwände leuchteten in einem hellen Grau. Das Dach wurde von einem Metallgeländer begrenzt. In seiner Gesamtheit war das Gebäude ausgesprochen häßlich.
    Wir betraten den freien Platz vor dem Haus. Der Dschungel blieb hinter uns zurück und lauerte darauf, daß wir die Sicherheit des

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