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Silberband 047 - Die Cappins

Titel: Silberband 047 - Die Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aber die Vision blieb.
    »Kannst du dich nicht erinnern, was ich alles für dich getan habe?« fragte die schöne Frau und weinte. »Erinnere dich, mein Sohn. Weißt du nicht mehr, wie ich dir den Zellaktivator gab, den ich bis zum Alter von dreihunderteinundneunzig Jahren trug?«
    Vor Corellos geistigen Augen stiegen längst vergessene Bilder auf. Er begann sich zu erinnern. Obwohl er es nicht wollte. Er wehrte sich verzweifelt dagegen. Denn jeder Schritt in die Erinnerung bedeutete die Erkenntnis, daß er ein Verbrecher war.
    »Sei still, Mutter!« flehte er.
    Aber sie sprach unbeirrt weiter. Es war die Stimme von Corellos Unterbewußtsein. Sie sprach zu ihm in Gestalt seiner Mutter, die er mehr liebte, als sich selbst.
    »Du warst fast vierhundert Jahre alt, als du den Zellaktivator von mir erhieltest. Du brauchtest so lange, um erwachsen zu werden. Von Geburt an warst du ungewöhnlich. Ein Mutant. Aber du warst nicht schlecht.
    Weißt du noch, warum ich dir den Zellaktivator gab? Du solltest durch ihn vor dem Offensivprogramm der Antis und Aras gerettet werden.«
    Corello schrie. Seine Stimme überschlug sich.
    Offensivprogramm!
    Da war das Wort, das seit Tagen an die Oberfläche seines Bewußtseins drängte. Offensivprogramm!
    Dieses Wort barg alle nur erdenklichen Schrecken in sich. Und die Erklärung für alles.
    »Ich wollte verhindern, daß das Offensivprogramm verwirklicht wird«, hörte er die weibliche Stimme:
    »Aber es ist mir nicht gelungen.«
    Corello schrie noch immer. Er stand an der Schwelle des Wahnsinns.
    Offensivprogramm! durchraste es sein Gehirn. Immer dieses Wort. Er glaubte es in seiner ganzen schrecklichen Tragweite zu verstehen.
    Das Bild seiner Mutter verblaßte. Corello wurde ruhiger. Die Wirkung des schrecklichen Wortes ließ nach.
    Ich habe geträumt, dachte Corello. Es kann keine Wirklichkeit sein.
    Ein Nachrichtenroboter schwebte in den Raum. Er war kugelförmig und besaß ein halbes Dutzend Antennen.
    Corello schickte einen Psi-Impuls in Richtung des Roboters.
    »Fremde sind aufgetaucht!« sendete der Nachrichtenroboter. »Sie nähern sich Tapura.«
    Er erinnerte sich an das Schiff. Hatte er nicht den Befehl gegeben, es anzugreifen?
    Wieder sandte er einen Psi-Impuls aus und erfuhr, daß das Schiff noch immer im Ortungsschutz einer Sonne manövrierte, die nur ein Lichtjahr von Targo entfernt war.
    Seltsam! dachte Corello.
    »Die Kommandanten erwarten Befehle. Sie wissen nicht, was sie tun sollen«, sendete der Nachrichtenroboter.
    Corello hob befehlend ein Ärmchen. Er fragte sich, woher sein Unbehagen kam, das ihn nicht mehr losließ. Ein Wort beschäftigte ihn. Irgendein Wort, an das er sich nicht mehr erinnern konnte, das aber von großer Wichtigkeit war.
    »Befehle, Tapur?« fragten die Kommandanten über den Nachrichtenroboter.
    Corello spürte Haß und Ärger. Er wußte, daß er Fehler machte. Es war an der Zeit, energisch zuzuschlagen.
    »Ich werde mich selbst um die Fremden kümmern«, entschied er. »Ich werde sie vernichten.«

28.
    Sonnenaufgang!
    Die Nacht hatte sich hinter den Horizont zurückgezogen; graue Wolkenschleier am Himmel waren ihre letzten Zeugen.
    Atlan, der die ganze Nacht über wach geblieben war, erhob sich, schaltete seinen Mikrodeflektor ein und verließ die Bodensenke, in der sie die letzten Stunden verbracht hatten. Alaska Saedelaere schlief. Icho Tolot war vor einer Stunde aufgebrochen, um die nähere Umgebung zu erkunden. Die beiden Teleporter unterhielten sich leise, um Saedelaere nicht zu wecken. Atlan stieg auf einen Hügel in der Nähe, von dem aus er einen guten Ausblick auf Tapura hatte. Die Hauptstadt lag im Licht der Morgensonne. Die hellen Dächer verschiedener Gebäude reflektierten die Sonnenstrahlen.
    Die Stadt war nicht so groß wie erwartet. Von Atlans Platz aus glich sie einer kompakten Festung. Auch in der Peripherie standen die Gebäude dicht gedrängt. Im Zentrum der Stadt flackerte ein zwanzig Kilometer durchmessender Schutzschirm, der eine Höhe von tausend Metern besaß. Dort lag das Tapurium, der Tempel Ribald Corellos.
    »Überlegen Sie, wie wir unser Ziel am schnellsten erreichen können?«
    Atlan zuckte zusammen, als die Stimme Alaska Saedelaeres unmittelbar neben ihm aufklang. Saedelaere hatte ebenfalls seinen Mikrodeflektor eingeschaltet und war zu Atlan heraufgestiegen.
    »Sie sollten sich nicht von hinten an mich heranschleichen, Alaska. Das kann gefährlich werden. Vor allem auf einer Welt wie dieser.«
    Er hörte den

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