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Silberband 047 - Die Cappins

Titel: Silberband 047 - Die Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Verwaltungspalast des Kaisers mit seiner von zartem Wolkengespinst umgebenen Dachgartenterrasse empor.
    »Gefällt es Ihnen hier, Lord Zwiebus?« fragte Anson Argyris schmunzelnd.
    Der Neandertaler nickte und stieß mit der Keule gegen die Marmorplatten.
    »Ausgezeichnet, Majestät. Aber das ist doch kein gewöhnlicher Marmor, oder …?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Argyris mit bescheidener Selbstverständlichkeit. »Er ist schwingungsstabilisiert.« Er deutete zu Icho Tolot; der Haluter verließ soeben seinen Gleiter und betrat den Hof äußerst vorsichtig. Dennoch lief die Erschütterungswelle spürbar bis zu Argyris und Zwiebus. »Bei solchen Gästen sind besondere Maßnahmen erforderlich, wenn der Hof nicht eine ewige Baustelle sein soll.«
    Er sah, daß Oberst Maurice und seine Techniker des SGA die Untersuchung der den Gästen zugeteilten Dienstroboter abgeschlossen hatten, eine Vorsichtsmaßnahme, die der Kaiser und Patriarch durchaus nicht als beleidigend empfand.
    »Entschuldigen Sie mich nun, Lord«, sagte er und neigte leicht den Kopf in Zwiebus' Richtung. »Ich möchte den Großadministrator persönlich zu seinen Räumlichkeiten geleiten.«
    »Ich schließe mich an«, erklärte Zwiebus und schritt neben Argyris her. Der Neandertaler überragte den Freifahrer an Höhe und Breite, dennoch wirkte Anson Argyris auf unerklärliche Weise wie ein strahlender unbesiegbarer Held – und der Roboter mit der organischen Gehirnkomponente und in der Kokonmaske war tatsächlich ein nahezu unbesiegbarer Kämpfer.
    »Alle Mittel des Palastes und – darüber hinaus – des gesamten Planeten Olymp stehen zu Ihrer Verfügung, Großadministrator«, sagte Argyris. »Darf ich mir gestatten, Ihnen einen wohlgemeinten Rat zu erteilen?«
    Perry Rhodan, der selbstverständlich über die wahre Natur des Kaisers informiert war – da er seine ›Herstellung‹ selber angeordnet hatte –, lächelte leicht amüsiert.
    »Ihr Rat ist mir stets willkommen, Majestät«, erwiderte er.
    »Nehmen Sie ein leichtes Mahl zu sich, Sir«, sagte Argyris, »dann steigen Sie in die Schlafzelle, wobei Sie den Computer um fünf Stunden Tiefschlaf bitten sollten. Anschließend lassen Sie sich baden und massieren und legen Ihre Gala-Uniform an, denn heute abend um neun Uhr beginnt der große Empfang zu Ihren Ehren, Sir, zu dem ich mir erlaubt habe, alle Botschafter, die verschiedenen Attachés und natürlich deren Damen einzuladen.«
    Rhodan lachte.
    »Das, Majestät, ist die seltsamste Einladung zu einem Fest, die ich jemals erhalten habe. Warum sagen Sie nicht einfach: Heute abend um neun Uhr findet ein Empfang statt; ich lade Sie dazu ein …!?«
    Anson Argyris blieb abrupt stehen. Seine Miene drückte Entrüstung aus. Er legte die Hand auf die Brust (unter der kein Herz schlug, wohl aber eine Gehirnkombination arbeitete).
    »Sir, auf diese profane Art lade ich vielleicht meinen Milchmann zu einem billigen Schnaps ein – aber nicht den Großadministrator des Solaren Imperiums zu einem interstellaren Empfang!«
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf. Dann stutzte er. Hinter ihm erklangen merkwürdig würgende Laute. Er wandte sich um und sah Hubert S. Maurice, der mit hochrotem Kopf gegen einen Lachanfall ankämpfte und dabei bemüht war, mit seinem Mentaltaster die Wände nach verborgenen Kammern voller grimmiger Feinde abzusuchen.
    Rhodan atmete auf, als der Kaiser auf ein Portal deutete, neben dem zwei überschwere Kampfroboter standen. Das Portal öffnete sich wie von Geisterhand bewegt. Sechs humanoid geformte Dienstroboter standen dahinter und verneigten sich.
    »Ihre Suite, Großadministrator!« sagte Argyris pathetisch. »Die Roboter können übrigens nicht untersucht werden.«
    »Aber das ist meine Pflicht!« rief Oberst Maurice, der seinen Heiterkeitsanfall überwunden hatte.
    »Diese Roboter lassen niemanden an sich heran«, erklärte Anson Argyris. »Ausgenommen die Person mit dem Individualmuster des Großadministrators. Damit sind sowohl Manipulationen ausgeschlossen als auch Untersuchungen.«
    »Das geht in Ordnung, Oberst«, sagte Rhodan. »Ich weiß, daß ich Kaiser Argyris vertrauen kann.«
    Hubert Maurices Gesicht verschloß sich, aber er akzeptierte die Erklärung. Sein berufsbedingtes Mißtrauen galt auch nicht dem Freifahrerkaiser, sondern der Unvollkommenheit aller von Menschen veranlaßten Sicherheitsmaßnahmen. Die Dienstroboter allerdings entgingen der Untersuchung nicht. Auch die Räumlichkeiten wurden von

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