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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte er ihn sogar als Verräter hingestellt.
    »Ich glaube kaum, daß Ovaron Ihres Rates bedarf.« Sie atmete heftig. Dann sah sie an Levtron vorbei auf den Bildschirm. »Übrigens sind Ihre Sorgen unbegründet. Ovaron befindet sich auf dem Weg hierher.«
    Levtron fuhr herum. Auf dem Bildschirm der Ortungsanlage zeichneten sich die Umrisse eines Gleiters ab. Er trug am Heck das Emblem der Abwehr.
    Auf dem Bildschirm, wo die Bilder aus dem Enadatal abliefen, wurde jetzt eine Gruppe von Kampfrobotern sichtbar, die dicht über dem Tal schwebten. Levtron hatte dafür gesorgt, daß sie in Alarmbereitschaft geblieben waren. Er wußte, daß er eine schwere Auseinandersetzung mit Ovaron haben würde, sobald dieser hier eintraf. Levtron würde zu den Ereignissen der letzten beiden Tage nicht schweigen. Er glaubte, Ovaron einen schwerwiegenden Fehler nachweisen zu können. Er war gespannt, was Lasallo sagen würde, wenn er von Ovarons Verhalten erfuhr.
    Er zuckte zusammen, als Merceile ihn sanft mit einer Hand an der Schulter berührte.
    »Warum so verbissen, Levtron?«
    Levtron ließ sich wieder in den Sessel vor den Kontrollen sinken. Er antwortete nicht. Im Grunde genommen war es lächerlich, wenn Merceile versuchte, zwischen Ovaron und ihm zu vermitteln.
    »Ich mag Sie beide«, fuhr Merceile leise fort. »Aber ich muß sagen, daß Ovaron sich fairer verhält als Sie.«
    Levtron stieß eine Verwünschung hervor.
    »Ich liebe Sie!« sagte er heftig. »Ovaron ist mein Konkurrent. Ich habe keine Veranlassung, ihn fair zu behandeln. Wenn er seine Fairneß in den Vordergrund stellt, dann bedeutet das nur, daß er schwach ist. Sie brauchen einen starken Mann, Merceile. Sie brauchen mich!«
    »Glauben Sie nicht, daß ich allein dazu in der Lage bin zu entscheiden, wer für mich gut ist?«
    Mit einem Satz war Levtron aus dem Sessel. Sein faltiges Gesicht glich einer Maske. Er packte Merceile an den Unterarmen und zog sie dicht an sich heran. Sie spürte seinen Atem auf ihrem Gesicht.
    »Sie sollten nicht mit mir spielen, Merceile!«
    Er stieß sie weg, so daß sie ihr Gleichgewicht verlor und sich an einer Konsole stützen mußte. Sein heftiger Ausbruch überraschte sie. Bisher hatte er sich stets unter Kontrolle gehabt. Sie ahnte, daß die Ereignisse der letzten Tage dazu beigetragen hatten, seinen Haß auf Ovaron und seine Ungeduld zu steigern.
    Inzwischen war Ovarons Gleiter näher gekommen, aber er landete nicht, sondern flog weiter in Richtung des Tales.
    »Ich werde auf jeden Fall meine Raumschiffe einsatzbereit lassen«, sagte Levtron, der den Zwischenfall mit Merceile anscheinend schon wieder vergessen hatte. »Wenn diese Kuppel ein zweites Mal auftaucht, werde ich sie vernichten.«
    Das Funkgerät summte.
    »Das ist er!« Levtrons Stimme klang hart. »Ich werde ihm ein paar unbequeme Fragen stellen.«
    Merceile atmete erleichtert auf. Ovarons Nähe gab ihr Sicherheit. Plötzlich erkannte sie, daß Levtron ihr unheimlich war. Vielleicht war es gerade das, was sie zu ihm hinzog. Ovaron war in seiner Art offen und bestimmt. Sicher war er der bessere Mann. Sie zog die Stirn in Falten. Wie war es nur möglich, daß sie sich auch zu Levtron hingezogen fühlte? Wenn es stimmte, daß er während der Jagd versucht hatte, Ovaron heimtückisch umzubringen …
    Ich muß damit fertig werden, dachte sie.
    Sie ließ sich neben Levtron in einem Sessel nieder. Der Leiter des biologischen Programms beachtete sie nicht. Er starrte auf das Funkgerät, als stünde sein Widersacher vor ihm.
    »Ovaron ruft Station Alkissor! Hören Sie mich?«
    »Sie schreien ja laut genug!« erwiderte Levtron ironisch.
    »Levtron!« Ovarons Stimme drückte Überraschung aus. »Ich dachte, Sie befänden sich an Bord eines Schiffes.«
    »Ich bin hier bei Merceile«, antwortete Levtron, der genau wußte, wie er Ovaron treffen konnte. »Wir haben uns während Ihrer Abwesenheit sehr gut unterhalten. Das läßt mich jedoch nicht die Tatsache übersehen, daß Sie längere Zeit einer akuten Gefahrenstelle ferngeblieben sind. Ein merkwürdiges Verhalten für den Chef der Abwehr.«
    Merceile warf Levtron einen wütenden Seitenblick zu.
    »Kann ich Merceile sprechen?« fragte Ovaron, ohne auf Levtrons Vorwürfe einzugehen.
    »Nein!« Levtron schüttelte den Kopf. »Sie legt keinen Wert darauf, sich mit Ihnen zu unterhalten. Ebenso wie ich wartet sie auf eine Erklärung für Ihre Abwesenheit. Es würde mich interessieren, wie Sie Ihr Fernbleiben gegenüber Lasallo

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