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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gefärbt. Nur eine bestimmte Berufsgruppe wies diese starke Einfärbung auf: die Psychologen.
    »Oh, ich habe nur laut überlegt«, meinte Patulli verlegen. »Sie sind Psychologe, nicht wahr?«
    Der elegant aussehende, schlanke Mann mit den weißen Haaren lächelte undefinierbar.
    »Professor Dr. Thunar Eysbert, Chef-Kosmopsychologe an Bord. Aber bleiben wir beim Thema, Major Lokoshan. Ich habe deutlich gehört, wie Sie sagten: ›Ich wünsche, daß du mir das versprichst.‹ Also!«
    »Habe ich das gesagt?«
    »Allerdings!«
    »Hm! Dann werde ich wohl im Selbstgespräch den Vorsatz gefaßt haben, nicht mehr zu rauchen, Professor.«
    »Und dazu mußten Sie sich hinkauern, Major. Seltsam. Sobald Corello von Bord ist, werde ich Ihnen einen Termin nennen.«
    »Termin?« fragte Patulli.
    »Für ein langes Gespräch, Major. Ich glaube Ihnen nicht ganz, aber in Hypnose werden Sie schon die Wahrheit sagen.«
    Er schritt elastisch auf die Tür zur Sektion Paramechanik zu. Bevor er sie öffnete, drehte er sich aber noch einmal um und blickte den Major kopfschüttelnd an.
    Patulli Lokoshan seufzte resignierend. Ausgerechnet einem Psychologen mußte er über den Weg laufen.
    »Keine Angst«, flüsterte Lullog, der wieder neben Lokoshan aufgetaucht war. »Ich werde ihn den Vorfall schon vergessen lassen.«
    Als Patulli ihn nicht rügte, kicherte er vor sich hin, während er unter dem Arm seines Gebieters verstaut wurde.

3.
    Nachdem die INTERSOLAR am 12. Januar den solaren Jupiter verlassen hatte, verzögerte sie ihre Fahrt und glitt nach einigen Stunden mit nur noch zehntausend Kilometern pro Stunde durch die Bahnebenen der Saturnmonde.
    Vor ihr leuchteten die Eis-, Staub- und Trümmerringe des zweitgrößten Solplaneten in silbrigem Schimmer. Die Radioteleskope an Bord fingen die eigenartige ›Sphärenmusik‹ des hochaktiven Plasmas ein, und diese versetzte die Menschen an Bord in eine wehmütige Stimmung. Jeder Planet, jede Sonne und jede Materiewolke hatten ihre ganz eigentümliche ›Musik‹, und die Musik des Saturn kam den Terranern wie ein Gruß der Heimat vor.
    Nur denen nicht, deren Gedanken um die drohende Gefahr von der Sonne und um Corellos Zustand kreisten.
    Noch beim Anflug auf den ersten Saturnmond war Ribald Corello wieder in seinem Schrein untergebracht worden, einem Gehäuse mit der quadratischen Grundfläche von vier mal vier Metern und einer Höhe von vier Metern. Die Grundplatte mit dem Versorgungs- und Antriebssystem war ein Quader von zwei Metern Höhe; der Raum darüber besaß abgeschrägte Panzertroplon-Wände.
    Terranische Techniker hatten selbstverständlich die Triebwerksaggregate des Schreins unbrauchbar gemacht, außerdem die Schutzschirmprojektoren und die Waffen. Corello war schon so eine lebende Bombe; mit seinem Schrein wäre er noch weitaus gefährlicher gewesen, vor allem durch die ehemals darin gestapelten Telemo-Bomben, die er wie ein organischer Fiktivtransmitter in jedes optisch erkennbare oder vorgestellte Ziel bringen konnte – je nach Plan mit einem Hypnosuggestivprogramm oder einer Fusionsbombe ausgestattet.
    Aus einem ähnlichen Grund war dem Supermutanten gleich nach der Gefangennahme seine goldfarbene Spezialkombination weggenommen worden, deren Material als Impulsverstärker für Empfang und Abstrahlung dimensional übergeordneter Gehirn- und Individualimpulse diente. Corello trug nichts außer etwas zu weiter Unterkleidung, die Gucky aus seinem Wäschebestand hatte opfern müssen.
    Nach dem Anpassungsmanöver an Rotations- und Kreisbahngeschwindigkeit des fünfhundertzwanzig Kilometer durchmessenden Mondes senkte sich die INTERSOLAR im Landekraftfeld nahe der Paraklinik auf Mimas herab. Von den Verwüstungen, die die Mutanten in der Second-Genesis-Krise angerichtet hatten, war längst nichts mehr zu sehen. Gigantische Schwerkraftgeneratoren hielten die Anziehungskraft auf konstant 0,8 Gravos und fesselten zugleich die künstlich erzeugte Lufthülle an den Mond. Zwischen den Wohnsiedlungen der Wissenschaftler, den Klinik-Gebäuden und Experimentierhallen wuchsen in kleinen gepflegten Parks terranische Pflanzen und sorgten für die ständige Regenerierung der Atemluft. Zwei Kunstsonnen umkreisten Mimas und spendeten Licht und Wärme.
    Gucky, Fellmer und Ras trugen leichte Kampfanzüge, als sie Corellos Schrein aus dem Schiff begleiteten. Zehn überschwere Kampfroboter glitten auf ihren Antigravkissen lautlos nebenher.
    Perry Rhodan folgte der Gruppe zusammen mit Alaska

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