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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ostküste.
    Nur eine Gruppe stumpfgrauer Kuppeln am Nordwestrand des Plateaus zeugte davon, daß wir uns auf einem bewohnten Planeten befanden. Es handelte sich um eine alte Tasteranlage zur Anmessung von Strukturerschütterungen transitierender Raumschiffe. Sie war seit mehr als tausend Jahren außer Betrieb, hatte aber einen glaubwürdigen Vorwand für die Absperrung dieses Gebietes abgegeben. Deightons Leute hatten bei der Bevölkerung der umliegenden Ortschaften Gerüchte in Umlauf gesetzt, nach denen die Meßstationen in einen automatischen Signalgeber für den Raumhafen zwischen Richmond und Winton umgebaut werden sollte.
    In Wirklichkeit waren in den Kuppeln und ihren sich tief nach unten fortsetzenden Anlagen drei Roboterdivisionen und ein Katastrophenbataillon untergebracht worden – für alle Fälle.
    Wir stiegen aus, als sich von den Kuppeln her drei Shifts näherten. Nur Joak Cascal und Alaska Saedelaere blieben in der Steuerkanzel. Sie sollten das Raumschiff in den großen Hangar unseres Nullzeit-Deformators bugsieren, eine schwierige Aufgabe, denn die Space-Jet füllte den Hangar bis auf wenige Zentimeter Zwischenraum ganz aus. Wir hatten die F-2020 und das kleinere Diskusfahrzeug zurücklassen müssen. Ihre Hangars waren zu einem einzigen vereinigt worden.
    Die Shifts trugen die Symbole der Solaren Abwehr. Aus dem ersten kletterten Reginald Bull und Galbraith Deighton. Sie hatten es sich auch jetzt nicht nehmen lassen, unsere Abreise persönlich zu überwachen.
    »Sieh dich bloß vor, Perry!« riet mir Bully in größter Besorgnis. »Ich habe ein komisches Gefühl im Magen, als wenn ich das Unheil körperlich vorausspürte.«
    »Du wirst zu reichlich gefrühstückt haben«, spöttelte ich, obwohl mir auch etwas mulmig zumute war.
    Bully schüttelte heftig den Kopf.
    »Ich habe heute überhaupt noch keinen Bissen hinuntergebracht, Perry. Hoffentlich bist du dir klar darüber, daß ihr nicht einfach mit einer Space-Jet zum Planeten Zeut fliegen könnt, ohne entdeckt zu werden.«
    Ich nickte.
    Das war in der Tat unser größtes Problem. Ovaron als ehemaliger Befehlshaber der cappinschen Raumstreitkräfte im Solsystem – zu seiner Zeit Tranat-System – hatte uns berichtet, daß die Erde ständig von Raumschiffen abgeschirmt wurde und daß zwischen ihr und dem damals noch existierenden Planeten Zeut Wachkreuzer patrouillierten.
    »Wir werden aufpassen«, versprach ich meinem ältesten Freund und Stellvertreter, um ihn zu beruhigen.
    Er wollte mir noch mehr Ermahnungen mit auf den Weg geben, doch da meldete die Ortung unserer Space-Jet, daß der Antigravheber sich im Landeanflug befände.
    Wenige Minuten später setzte er auf dem markierten Ausgangspunkt auf. Der Nullzeit-Deformator wurde abgesetzt. Die Wandung öffnete sich, es sah aus, als gähnte ein urweltlicher Gigant. Langsam schwebte die Space-Jet heran, stoppte dicht vor dem Hangartor und korrigierte ihre Lage. Dann glitt sie Zentimeter um Zentimeter hinein.
    Bully und ich schüttelten uns die Hände, wie wir es so oft vor einem gefahrvollen Einsatz getan hatten. Wir sahen uns in die Augen. Vielleicht zum letztenmal.
    Dann wandte ich mich ab und schloß mich den letzten Personen der Zeitexpedition an, die nacheinander durch die Personenschleuse traten.
    Als ich an der Reihe war, wandte ich mich noch einmal um.
    Reginald Bull winkte. Ich winkte zurück und trat in die Schleusenkammer. Langsam schloß sich das Außenschott hinter mir.

30.
    196.516 v. Chr.
Bericht Ovaron
    Es war soweit.
    Die Terraner schrieben den zwölften Mai des Jahres 3434 ihrer Jetztzeit. Das war für uns schon wieder fast 200.000 Jahre in der Zukunft, denn wir hatten die Zielzeit ohne Zwischenfälle erreicht.
    Vier Tage lang hatten wir in den Weltraum hinausgelauscht, die Routineflüge cappinscher Patrouillenkreuzer registriert und den Raumschiffsverkehr zwischen Taimon und Lotron überwacht. Er war stärker als zu ›meiner‹ Zeit, vor fünfzig Jahren. Bisher deutete nichts darauf hin, daß wir entdeckt worden wären.
    Ich spürte ein nervöses Kribbeln zwischen den Schulterblättern, wenn ich daran dachte, daß ich innerhalb weniger Tage um rund fünfzig Lotronjahre älter geworden war. Dem Datum nach war ich jetzt neunzig Lotronjahre alt, biologisch gesehen befand ich mich jedoch immer noch im relativ jugendlichen Alter von vierzig Jahren.
    »Sie kommen!« teilte mir Takvorian mit.
    Ich hielt meinen Pferdemutanten am Zügel und beobachtete die Personen, die den

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