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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Heute, um 11.35 Uhr terranischer Standardzeit, wollten wir mit dem Nullzeit-Deformator den ›großen Sprung‹ wagen. Diesmal sollte es endgültig um rund 200.000 Jahre in die irdische Vergangenheit gehen, und zwar so, daß wir wenige Jahre vor dem rekonstruierten Geburtsdatum des Neandertalers Lord Zwiebus auftauchen würden. Waren die Berechnungen einwandfrei, dann mußten wir in einer Zeitepoche ›herauskommen‹, in der eine verbrecherische Organisation der Cappins bereits mit ihren genetischen Bioexperimenten begonnen hatte.
    Der Deformator befand sich nach einem geglückten Testflug ins Jahr 29.566 v. Chr. wieder im Enadatal der Fidschi-Insel Viti Levu, ebenso seine Besatzung. Nur Atlan und ich fehlten noch.
    NATHAN gab bekannt, daß die angeforderten Berechnungen abgeschlossen seien und auf den niedrigen Intelligenzquotienten der Deformatorpositronik zubereitet worden seien.
    NATHAN sagte tatsächlich ›niedriger Intelligenzquotient‹ zur Leistungskapazität des Computers unserer Zeitmaschine!
    Ich nahm die entsprechenden Informationsträger entgegen, legte sie in eine Plastikhülle und verstaute sie in einer Außentasche meiner leichten Raumkombination.
    Nebeneinander verließen wir den Anschlußraum, passierten die Robotposten vor dem Panzerschott und fuhren mit dem schnellen Transportband zum zentralen Personenlift, der uns an die Mondoberfläche trug.
    Eine Space-Jet der INTERSOLAR erwartete uns bereits. Wir stiegen in die Kommandokanzel, wo sich Leutnant Shenko Trestow bei unserem Eintritt mit seinem Kontursessel umdrehte und das Raumfahrzeug startklar meldete. Trestow war einer der ZbV-Einsatzleiter meines Flaggschiffs.
    »Haben Sie viel oder wenig Zeit, Sir?« fragte er mich.
    Ich musterte sein breites Gesicht mit dem derben Kinn, das unwillkürlich an einen Amboß erinnerte.
    »Das kommt darauf an, was Sie darunter verstehen, Leutnant. Einen Umweg über Pluto hatte ich eigentlich nicht vor.«
    Seine großen Ohren färbten sich rot.
    »Ich meine, soll ich voll beschleunigen und eine Gewaltlandung bauen oder nur ganz zart auf den Gashebel treten und Sie sanft wie ein taufrisches Blatt auf Viti Levu abladen, Sir?«
    »Wählen Sie den goldenen Mittelweg, Leutnant«, erwiderte ich und schnallte mich in meinem Kontursessel an.
    Shenko Trestow wurde wieder ernst und wandte sich seinen Kontrollen zu. Er sprach mit der Raumüberwachung Luna. Innerhalb weniger Sekunden erhielt er die Startfreigabe.
    Wir waren auf der erdabgewandten Seite des Mondes gestartet und hatten uns vorschriftsmäßig erst einmal auf eine Distanz von dreißig Kilometern begeben. Nun schwenkte Leutnant Trestow die Space-Jet herum und richtete ihren Bug auf einen imaginären Punkt fünfzehn Grad unterhalb der hell strahlenden Erdsichel. Der starke Schub der Impulstriebwerke versetzte dem Fahrzeug sozusagen einen kräftigen Tritt, der es in den engen Raum zwischen Erde und Mond schleuderte.
    »Wie geht es eigentlich unserem Freund Corello?« fragte Atlan.
    »Sein Zustand bessert sich, aber die Stabilisierung des Sextagoniums hat ihn doch mehr mitgenommen, als wir zuerst alle dachten. Es ist schade, daß wir ihn nicht mitnehmen können. Seine Psi-Kräfte hätten uns in einer von Cappins beherrschten Vergangenheit sicher nützlich sein können.«
    »Und Major Lokoshan?«
    Ich lächelte verlegen.
    »Er hatte gehofft, an der Zeitexpedition teilnehmen zu dürfen. Aber ich wollte ihn nicht dabeihaben.« Ich verzog das Gesicht. »Nun grollt er mir.«
    »Warum das? Er ist doch dem Supermutanten zugeteilt. Da wird er noch ausreichend Gelegenheit finden, sich zu bewähren. Du wirst ihn schon nicht arbeitslos werden lassen, wie ich dich kenne.«
    »Sicherlich nicht, obwohl er mir ein wenig unheimlich ist mit seinem Großen Erbgott Lullog. Ich möchte wirklich wissen, warum er die Statue immer und überall mit sich herumschleppt.«
    »Du glaubst also auch nicht, daß er es nur tut, um sie vor Schaden zu bewahren, Perry?«
    »Nein, ich glaube es nicht. Und ich bin sicher, Major Lokoshan weiß das. Es scheint ihn aber nicht zu stören, was mich wiederum noch stärker beunruhigt.«
    Ich wandte den Kopf und blickte ostentativ durch die transparente Kuppelwandung zur südpolaren Eiskappe der Erde. Mein Freund verstand diesen diskreten Wink. Er ließ das Thema Patulli Lokoshan fallen.
    Ich folgte seinem Beispiel. Es gab schließlich wichtigere Dinge zu durchdenken als die Bedeutung einer rätselhaften Statue eines seltsamen Mannes der Solaren Abwehr.
    Ich

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