Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
»Sie haben doch hoffentlich meine Zigaretten mitgebracht?«
    Ich seufzte und streckte die Hand mit dem Päckchen aus, das Bully mir übergeben hatte.
    »Selbstverständlich, Professor Paczek. Ich könnte es nicht verantworten, Sie ohne Ihre Sargnägel zu lassen. Sie brächten es fertig, das Seegras aus den Matratzen zu rauchen.«
    Bhang Paczeks Augen quollen fast aus den Höhlen.
    »Seegras – Matratzen …?« stammelte er fassungslos.
    Atlan konnte sich nicht länger beherrschen, er lachte lauthals.
    Selbstverständlich hatte der Professor keine Ahnung, daß die Menschen vor einigen Jahrtausenden auf Seegrasmatratzen geschlafen hatten. Er schlief auf einem Konturkraftfeld in einer vollautomatisierten Schlafzelle oder schlimmstenfalls auf einem Pneumolager.
    »Vergessen Sie es«, erwiderte ich. »Wo finde ich Professor Waringer?«
    Paczek riß das Päckchen an sich.
    »In der Schaltzentrale, Sir. Äh, ich danke Ihnen.«
    »Nichts zu danken.« Ich winkte ab.
    Atlan und ich folgten dem Hyperstruktur-Kalkulator ins Innere des Nullzeit-Deformators. Hinter dem geöffneten Innenschott standen zwei unserer ›humanoiden‹ Kampfroboter. Ihre Ultrasensoren tasteten den Lordadmiral und mich routinemäßig ab.
    Wir hatten aus den Rückschlägen gelernt und darauf verzichtet, ausschließlich supermoderne Kampfmaschinen mitzunehmen, deren Systeme sie bei der Einwirkung gegnerischer Kompensatorstrahlung dann schwer behinderten. Statt der früheren zehn kugelförmigen Roboter befanden sich nur noch fünf an Bord, dafür aber noch fünf der zuverlässigen alten Roboter mit menschenähnlicher Gestalt, die sich auf ihren zwei Beinen fortbewegten statt auf Antigravkissen.
    Über die schmale Stahltreppe gelangten wir zu der an der Innenwandung entlanglaufenden Galerie und über eine Laufbrücke zu der im geometrischen Mittelpunkt des Deformators aufgehängten Nullfeldzentrale.
    Als wir eintraten, wandte sich Geoffry mit seinem drehbaren Kontursitz um und winkte grüßend. Außer ihm waren nur noch Icho Tolot und Alaska Saedelaere anwesend.
    Und natürlich Gucky.
    Der Mausbiber saß auf der Schulter des Haluters und wirkte in seinem buntseidenen Hausmantel wie ein Papagei auf der Schulter seines Herrn.
    Als er mich erblickte, stieß er die Ärmchen in die Luft und rief mit schriller Stimme: »Willkommen an Bord der Temponauten, du größter aller großfüßigen Menschen!«
    Tolots Schultern erbebten daraufhin unter einem Lachanfall, und der Ilt hatte größte Mühe, nicht herunterzufallen.
    Er war ein unverbesserlicher Schelm, der kleine geschwätzige, angeberische, liebe Kerl aus dem Mausbibergeschlecht.
    Ich drohte ihm mit dem Finger und wandte mich an Geoffry Abel Waringer.
    »Hat es irgendwelche Schwierigkeiten gegeben, Geoffry?«
    »Bis jetzt nicht, Perry. Alle Aggregate laufen so einwandfrei, wie es überhaupt möglich ist. Wir könnten eigentlich in wenigen Minuten starten.«
    Ich sah auf meinen Armband-Chronographen.
    Es war 9.48 Uhr terranischer Standardzeit, also nicht mehr ganz zwei Stunden bis zum angesetzten Starttermin. Eigentlich stand nichts dagegen, den Start vorzuverlegen. Doch dann erinnerte ich mich daran, daß die luneare Biopositronik den Starttermin genau auskalkuliert hatte – und zwar aus zahlreichen guten Gründen.
    »Nein, Geoffry«, antwortete ich. »Wir werden uns in Geduld üben. Ich gehe jetzt durch den Deformator. Alaska, würden Sie mich bitte begleiten?«
    Der Transmittergeschädigte nickte.
    Irgendwie mußte ich plötzlich an Whisper denken, das Wesen vom Planeten Khusal. Ich konnte Whisper wie einen Symbionten ›anlegen‹, dann projizierte er Gedanken und Wahrnehmungen in mein Bewußtsein. In letzter Zeit hatte ich allerdings darauf verzichtet, und auch jetzt befand sich das Wesen in der Obhut guter Freunde.
    Noch dreißig Minuten bis zum Start. Saedelaere, Cascal und ich kletterten aus der engen Kanzel des diskusförmigen Abfangjägers.
    Diese Maschine stammte noch aus dem 20. Jahrhundert und war als technisches Meisterwerk betrachtet worden. Man hatte sie damals allerdings schon nicht mehr zur Aufrüstung einer einzelnen Nation gebaut, obwohl die Konstruktionspläne noch aus der Zeit internationaler Konflikte stammten.
    Heute wirkte der Diskus mit seinen gegenläufigen Drehkranzrotoren wie ein Spielzeug für Lebensmüde oder Narren. Er hatte jedoch während der Generalerprobung des Dakkar-Tastresonators bewiesen, daß er in den Händen erfahrener Kosmonauten ein brauchbarer und sicherer

Weitere Kostenlose Bücher