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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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drängte zur Eile.
    Die Nullfeldzentrale war voll besetzt, als wir eintrafen. Geoffry ließ sich diesmal nicht ablenken. Er beobachtete seine Kontrollschirme. Icho Tolot saß in seinem breiten Spezialsessel, und Gucky hockte auf der eigens für ihn installierten kurzen Couch und knabberte lustlos an einer Mohrrübe. Es knisterte förmlich vor Spannung im Raum.
    Noch zehn Minuten …!
    Lord Zwiebus und ich nahmen ebenfalls Platz. Kurz danach kam Alaska Saedelaere. Auch er setzte sich, ohne ein Wort zu sagen.
    Wer nicht mit der Kontrolle von Instrumenten ausgelastet war, hing seinen ganz persönlichen Gedanken nach.
    Was würde uns in der Zielzeit erwarten?
    Waren unsere Mittel ausreichend, um es mit einer technisch gutausgerüsteten Organisation verbrecherischer Cappins aufzunehmen?
    Aber, so sagte ich mir, die technischen Mittel waren vielleicht gar nicht so entscheidend. Cappins waren Pedotransferer, das hieß, sie konnten jedes andere Lebewesen auf der Sextadimebene ›anpeilen‹ und geistig übernehmen, wenn es sowohl körperlich als auch geistig weitgehend einem Cappin entsprach.
    Was war, wenn man uns nach der Ankunft in der fernen Vergangenheit einfach übernahm?
    »Noch fünfzehn Sekunden!«
    Geoffrys Ankündigung hallte unnatürlich laut in meinen Ohren. Ich spürte, wie ich mich verkrampfte. Meine Kehle war wie zugeschnürt.
    Zehn Sekunden vor X-Zeit begann eine Automatenstimme, die ablaufenden Sekunden zu zählen. Ich warf einen Blick zu Gucky hinüber. Der Ilt hatte seine Mohrrübe weggesteckt und hockte mit geschlossenen Augen auf der Couch. Seine Barthaare zitterten, und die Finger waren in die Couchdecke verkrampft.
    Bei ›Null‹ kam ein neuer eigenartiger Ton in die Sinfonie der Maschinen, ein hohles Klingen. Ich preßte die Lippen zusammen.
    Sekundenlang erfaßte mich ein leichtes Schwindelgefühl, vielleicht nur Einbildung, vielleicht aber auch Zeichen für unseren rasenden Sturz durch die Zeit.
    In Wirklichkeit bewegte sich der Nullzeit-Deformator keinen Millimeter im Raum. Aber stimmte das überhaupt?
    Mußten wir uns nicht ebenfalls im Raum bewegen, um in die Vergangenheit reisen zu können? Vor zweihunderttausend Jahren hatte das Solsystem an einer ganz anderen Stelle gestanden als in der Jetztzeit. Es bewegte sich immerhin mit zweihundertsechzig Kilometern pro Sekunde in Richtung des Sternbildes Herkules …!
    Wahrscheinlich reisten wir tatsächlich im Raum die gleiche Strecke zurück, die die Erde in zweihunderttausend Jahren zurückgelegt hatte. Aber da sie in der Vergangenheit weiterhin existierte, veränderte sich der Standort des Deformators relativ zur Erde überhaupt nicht.
    Eine beklemmende Vorstellung: Milliarden von Erden, die in- und hintereinander als lichtjahrlange Kette existierten und von denen man normalerweise doch nur die sah, in deren Zeitepoche man sich befand.
    Ein schwacher Ruck durchlief den Nullzeit-Deformator. Das Geräusch der Maschinen sank zu einem wesenlosen Flüstern herab. Gleichzeitig flammten die Bildschirme der Außenbeobachtung auf.
    »Wir sind da!« Saedelaeres Stimme klang keuchend.
    Ich versetzte meinen Sessel in leichte Drehung, so daß ich nacheinander die einzelnen Bildschirme betrachten konnte.
    Im ersten Moment hätte man glauben können, noch in der Jetztzeit zu sein. Unser Zeitreisegerät stand in einem weiten öden Talkessel, aber auch das Enadatal der Jetztzeit war öde und leer infolge der Verwüstungen, die der Unfall bei der ersten Zeitexpedition hervorgerufen hatte.
    Aber dann entdeckte ich doch eine ganze Menge Veränderungen. Es gab vor allem keine Spuren menschlichen Wirkens. Das Bild dort draußen war allein von der Natur geformt worden. Außerdem schienen wir uns in größerer Höhe zu befinden als in der Jetztzeit. Vor dem Unfall hatte es in ›unserem‹ Enadatal eine üppige Vegetation gegeben; in ›diesem‹ Enadatal sah ich nur wenige niedrige und graubraune Büsche in einer trockenen Felswüste.
    Geoffry Abel Waringer wandte sich um und sah mich an.
    »Wenn ich mich auf meine Instrumente verlassen kann«, meldete er mit kaum hörbarer Stimme, »dann sind wir in der gewünschten Zeitepoche angekommen.«

13.
    196.566 v. Chr.
Bericht Ovaron
    Gegen Mittag ritten wir über den Reitpfad der auf hohen Stelzen durch den Kataikos-Sumpf führenden Betonstraße. Von hier oben hatte man einen phantastischen Ausblick, und sogar der düstere Levtron wurde von dem Panorama dieses Sumpfgebietes beeindruckt.
    Der Planet Lotron war eigentlich

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