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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vollständig desinteressiert gezeigt, öfter allerdings waren sie blindwütig zum Angriff übergegangen.
    Auf das, was ich hinter dem nächsten Steinhaufen fand, war ich jedoch nicht gefaßt.
    Takvorian kletterte im Paßgang über einen niedrigen Erdhügel, der uns den Weg versperrte, dann bog er um den Steinhaufen zur Linken herum – und erstarrte.
    Der Pferdeleib zitterte, doch das Gehirn des humanoiden Oberkörpers zwang ihn zur Ruhe.
    Ungefähr zwanzig Schritte vor uns lagen die Überreste eines jungen Zyklopen, und zwischen ihnen lagen oder standen sechs mächtige Raubkatzen und beschäftigten sich mit den blutigen Fleischfetzen, die sie aus dem Körper ihres Opfers gerissen hatten.
    Im Augenblick allerdings waren sie ebenso erstarrt wie Takvorian und ich. Ihre großen gelben Augen musterten uns durchdringend, und aus den Rachen drangen tiefe grollende Laute.
    Wir waren mit dem Wind gekommen, und so bekamen sie unsere Witterung voll. Ich wagte keine Bewegung, um die Bestien nicht herauszufordern. Nach dem Zustand ihres Opfers zu urteilen, mußten sie satt sein. Vielleicht verhielten sie sich passiv.
    »Ganz ruhig!« flüsterte ich ins Ohr von Takvorians Maske, dessen Mikrophon jedes Wort an die Kopfhörer meines Freundes weiterleitete. »Langsam zur Seite abschwenken! Im Schrittempo!«
    Takvorian führte unverzüglich meinen Befehl aus. Auch er erkannte, daß wir gegen die sechs großen Tiere nichts ausrichten konnten, falls sie sich zum gemeinsamen Angriff entschlossen. Der Movator konnte die Bewegungsabläufe aller sechs Räuber nicht gleichzeitig verlangsamen.
    Mit geschmeidigen Bewegungen zwängte sich Takvorian zwischen zwei blühenden Sträuchern hindurch und gewann allmählich Abstand von den Katzen.
    Doch dann blieb er so ruckartig stehen, daß ich beinahe aus dem Sattel gerutscht wäre.
    Bevor ich den einzelnen Gegner auf dem Felsblock rechts von uns richtig sah, hatte ich bereits mit einer ruckartigen Bewegung meinen Bogen von der Schulter genommen und legte einen der langen Pfeile auf.
    Im gleichen Moment sprang das Raubtier auch schon.
    Wie in Zeitlupe schwebte es von seinem Felsblock und segelte langsam auf mich zu – um einen Faktor fünfzig im individuellen Zeit-Bewegungs-Ablauf verlangsamt. Takvorian hatte richtig reagiert.
    Der Pfeil glitt mit einem kreischenden Geräusch über das Rändelmuster des Bogens, das ihn in rasende Drehung versetzte. Mit häßlichem Laut bohrte er sich durch das Auge des Angreifers und ins Gehirn.
    Die Bestie stürzte schwer zu Boden, als Takvorian sie dem normalen Zeitablauf zurückgab. Sie rührte sich nicht mehr. Ihre Artgenossen aber waren zu überrascht, um uns noch gefährlich werden zu können. In gestrecktem Galopp entfernten wir uns von ihnen. Nur ihr Gebrüll erreichte uns.
    Nach einiger Zeit verlangsamte Takvorian seinen Gang wieder. Wir kamen nun in die eigentliche Grasebene. Nur sie lag noch zwischen dem Tafelberg Helopantea und uns, aber immerhin noch einen halben Tagesritt entfernt.
    Ich beobachtete eine große Herde mächtiger Laufvögel, die mit ihrem metallisch blauen Gefieder, dem roten Schopf und den lächerlich kurzen Flügelstummeln durch die Ebene trabten. Sie waren von majestätischer Schönheit, aber alles andere als harmlos. Einen einzelnen Reiter hätten sie erbarmungslos gejagt und dann ihn und seinen Morga mit den starken harten Schnäbeln zerfleischt. Normalerweise lebten sie von kleinerem Getier, aber man hatte sie auch schon dabei beobachtet, wie sie die Gelege von Dracos plünderten.
    Wenig später tauchten Kathainan und Vathainan auf. Kathainan war auf keine Gefahr gestoßen, während sein Zwillingsbruder berichtete, im Südosten eine Horde Zyklopen beobachtet zu haben.
    »Denen können wir leicht ausweichen«, sagte ich. »Reiten wir zu Lasallo zurück.«
    Gegen Abend erreichten wir den Helopantea und errichteten unser Nachtlager an seinem Fuß. Es war ein alter, oft benutzter Lagerplatz auf einer trockenen Sandfläche mit freiem Blickfeld nach allen Seiten.
    Der Energiezaun wurde aufgestellt, damit er uns vor unliebsamen nächtlichen Besuchern schützte.
    Als die Lagerfeuer aufflammten, teilte Lasallo die Wachen ein, denn trotz des Energiezauns waren wir nicht unangreifbar. Ein massierter Angriff von Dracos beispielsweise konnte ihn unterbrechen. In dem Falle würde nur eine schnelle Flucht helfen.
    Ich wurde zusammen mit Levtron und einem anderen Mann für die beiden Stunden nach Mitternacht eingeteilt.
    Nachdem die Morga

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