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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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könnte«, parierte ich die Anspielung und begann meine Mahlzeit zu verzehren.
    »Sehr witzig«, erwiderte Takvorian mit seiner dünnen Stimme, die durch die kleinen, leistungsschwachen Lungen des humanoiden Oberkörpers bedingt war. Der Pferdeleib besaß eigene, sehr leistungsfähige Schlitze über der breiten Brust.
    Er schlug mit dem langen Schweif nach einem Schwarm lästiger Stechmücken. Eines der Insekten wurde getroffen und fiel in mein Gemüse. Angeekelt schob ich das ganze Gemüse aus seinem Fach. Es fiel zu Boden.
    »Du verunreinigst meinen Standplatz!« protestierte Takvorian. »Kannst du nicht besser aufpassen?«
    »Das wollte ich dich gerade fragen«, gab ich zurück. »Halte deinen Schweif im Zaum, sonst schneide ich ihn dir ab.« Das war natürlich nicht ernst gemeint; die Bewegungen des Schweifs waren unwillkürliche Reflexe.
    »Warum bist du nur so gereizt?« flüsterte der Movator verärgert. »Hat sie dich abgewiesen?«
    »Unsinn! Wir haben uns über die Bio-Experimente unserer Artgenossen unterhalten. Begreife endlich, daß es auch für Cappins wichtigere Dinge als einen Flirt gibt!«
    »Schon gut, schon gut, Ovaron.« Takvorian seufzte. »Diese verdammten Experimente müssen endlich aufhören. Kannst du nicht etwas dagegen unternehmen?«
    »Das bin ich heute schon einmal gefragt worden. Leider ist das nicht so einfach. Vor allem aber muß ich mich so verhalten, daß meine Geheimaufgabe nicht gefährdet wird.«
    »Von der du kaum etwas weißt, Ovaron. Ich halte es für einen großen Fehler, daß du keine Ahnung hast, wofür du einen riesigen geheimen Stützpunkt besitzt und warum du Reisen durch die Zeit verhindern sollst.«
    »Ich auch, Takvorian. Aber vielleicht weiß ich alles und kann nur nichts mit dem Wissen anfangen. Vielleicht ist mein Gehirn programmiert, so daß ich immer nur den jeweils nächsten Schritt überschauen kann.«
    »Aber wer hat es programmiert?« schrie Takvorian aufgeregt. »Bei den Hufen des Schwarzen Hengstes! Wer zieht die Fäden hinter den Kulissen?«
    Der Movator erregte sich so sehr, daß sich die Erregung auf den Pferdeleib übertrug. Nervös scharrten die Hufe den Boden, die Flanken zitterten.
    »Ganz ruhig, mein Freund«, flüsterte ich und strich über sein prächtiges Fell. »Es gibt Dinge, die man nicht sofort durchschauen kann. Eines Tages werden wir auch dieses Rätsel lösen. Ganz bestimmt sogar.«
    Ich wunderte mich über meine eigene Zuversicht. Es war, als hätte mir wiederum eine innere Stimme etwas eingeflüstert. Takvorian beruhigte sich bald. Sein Vertrauen zu mir war grenzenlos. Einen besseren Freund als ihn konnte es wahrscheinlich nicht geben.
    Wir unterhielten uns noch einige Zeit über belanglose Dinge, dann verabschiedete ich mich und begab mich in mein niedriges Zelt. Kaum hatte ich mich ausgestreckt, fiel ich schon in einen unruhigen Schlaf, der keineswegs erholsam war. Fürchterliche Alpträume quälten mich, und ich war froh, als ich gegen Mitternacht geweckt wurde.
    Ich hängte Köcher und Bogen um, griff nach meiner Lanze und trat in die Nacht. Ein kühler Wind strich über den Lagerplatz und ließ mich frösteln. Von den Morga kam ab und zu das Stampfen einzelner Hufe herüber. Aus den benachbarten Zelten ertönten die Atemgeräusche der Schlafenden.
    Ob Merceile wohl fest schlief?
    Ich schüttelte diesen Gedanken ab, als ein Schatten zwischen den Lichtschein des nächsten Feuers und mich trat: Levtron.
    Seine Augen glommen mir düster entgegen, als ich zu ihm trat. Ich wartete, bis auch der dritte Posten herangekommen war, dann teilte ich uns in einzelne Überwachungsabschnitte ein. Levtron bleckte die Zähne und grinste lustlos. Ihm paßte es nicht, daß ich hier die Befehle gab. Aber er konnte nichts dagegen tun. Er befehligte nur einen Sektor, ich aber drei, also stand ich im Rang über ihm.
    Seine Gefühle interessierten mich im Augenblick nicht. Jedoch nahm ich mich in acht auf meinem Patrouillengang. Er war imstande, mir aus dem Hinterhalt einen Speer in den Rücken zu jagen und anschließend zu behaupten, er habe mich für einen angreifenden Primaten gehalten.
    Doch nichts dergleichen geschah. Die beiden Stunden meiner Wache verstrichen ereignislos. Nur in der Ferne heulten ab und zu die Zyklopen, brüllten Echsen und andere Tiere. In den Höhlen des Helopantea glommen dunkelrot die Feuer der Primaten. Diese fellbedeckten Halbintelligenzen wußten auch schon, daß man mit dem Feuerschein Raubtiere abschrecken konnte. Eigentlich

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