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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich die Falle der Wölfe geschlossen. Vorerst zögerten sie noch, weil sie mich in ihre Falle hineinreiten lassen wollten. Doch Takvorian war eben kein Morga; der schmächtige Oberkörper des Bios beherrschte mit seinem hochintelligenten Gehirn auch den Pferdeleib. Ich konnte so dicht an die Raubtiere heranreiten, wie ich es für richtig hielt.
    Nachdem ich den siebten Wolf erlegt hatte, gerieten die übrigen in Panik. Sie griffen planlos an. Da aber der Movator ihre Bewegungsabläufe durch seine Beeinflussung ihrer Eigenzeit abbremste, konnte ich einen nach dem anderen abschießen. Den Rest erledigte Takvorian mit seinen harten Hufen, und Merceile erlegte ebenfalls drei Wölfe mit Pfeilen. Keiner der grauen Räuber entkam.
    Merceile war sichtlich erblaßt und bedankte sich bedrückt. Ich erfuhr, was ich bereits vermutet hatte. Merceiles Stute war von den Wölfen systematisch erschreckt worden, bis die Biotransfer-Korrektorin ihrem Drang zur Flucht nicht mehr Einhalt gebieten konnte. Die Wölfe hatten sie in dieses Tal getrieben.
    »Ohne Ihre Hilfe wäre ich jetzt tot, Ovaron.« Sie erschauerte.
    Ich drängte Takvorian an ihre Stute heran und legte Merceile beruhigend die Hand aufs Knie.
    »Das hätte jedem anderen auch passieren können, Merceile. Diese Wölfe sind ungeheuer schlau, und sie nutzen skrupellos unsere schwachen Stellen aus, nämlich die Morga.«
    »Ja, sie planen die Furcht der Morga regelrecht ein«, erwiderte Merceile. »Aber Ihr Morga hatte nicht die geringste Furcht vor ihnen. Wie kommt das?«
    Ich tätschelte lachend den Hals meines ›Morga‹.
    »Das ist nur eine Frage der Disziplin. Takvorians Pflichtbewußtsein mir gegenüber ist stärker als alle Furcht.«
    »Angeber!« sagte Takvorian so leise, daß nur ich es hören konnte.
    Merceile seufzte.
    »Ja, Ihr Morga ist tatsächlich ein außergewöhnliches Tier, Ovaron. Wären Sie so nett, mich zurückzubegleiten?«
    »Selbstverständlich, Merceile.«
    Ich brauchte Takvorian nicht erst durch einen Zug an den Zügeln oder durch Schenkeldruck meine Absicht zu übermitteln. Er hatte ja jedes Wort mitgehört und verstanden, was Merceile natürlich nicht ahnte. Sie sah nur, daß Takvorian ohne ein erkennbares Zeichen von mir reagierte, und staunte erneut.
    Wir ritten so schnell wie möglich zur Jagdgesellschaft zurück, die sich allerdings zur Verfolgung einer Herde Zentauren aufgespalten hatte.
    Merceile kümmerte sich um die Männer und Frauen, die beim Kampf mit den Zyklopen verwundet worden waren. Dort war sie vorläufig in Sicherheit, weshalb ich mich auf die Spur einer Panzerechse setzte, die zu einem Sumpfwäldchen führte.
    Bald waren Takvorian und ich allein unter den Wipfeln der Bäume und in dem ungewissen grünlichen Dämmerlicht des Sumpfwaldes. Der Boden war feucht, so daß die Fußeindrücke der Echse sich mühelos verfolgen ließen.
    Ich ritt gerade auf einem schmalen Pfad durch den Sumpf, als Takvorian sich mit den Vorderbeinen in den Boden stemmte und ich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte.
    Schon wollte ich mit meinem Freund schimpfen, da entdeckte ich den zitternden Pfeil im Stamm eines Baumes, knapp einen Schritt vor mir.
    Im nächsten Augenblick stand ich hinter einem anderen Baum und suchte die Umgebung nach dem heimtückischen Schützen ab. Der Pfeil konnte nur mir gegolten haben. Ich mußte wieder an den Pfeil denken, der mich bei dem Kampf mit dem Zyklopen nur knapp verfehlt hatte. Damals konnte es Zufall gewesen sein, aber hier nicht. Zweifellos war auch dieser Pfeil vergiftet.
    Ich zuckte zusammen, als sich ein weiterer Pfeil in den Stamm bohrte, hinter dem ich stand. Aber diesmal hatte ich den Standort des Schützen erkannt. In dem Lianenvorhang, etwa fünfzig Schritt neben dem Sumpfpfad, hatte sich etwas bewegt.
    Ich schoß zwei Pfeile in diese Richtung und hörte einen unterdrückten Schrei. Entweder hatte ich den Mordbuben getroffen oder erschreckt. Schade, daß meine Bewegungsfreiheit eingeengt war. Um zum Standort des Pfeilschützen zu kommen, hätte ich ein Fluggerät besitzen müssen. Zwischen ihm und mir lagen die ölig schillernden Pfützen des Sumpfes.
    »Wir trennen uns!« flüsterte ich Takvorian zu. »Du läufst nach rechts, ich nach links. Vielleicht können wir den Angreifer in die Zange nehmen.«
    »Einverstanden«, gab Takvorian zurück.
    Gleich darauf entfernte er sich in kurzem Galopp. Ich lief geduckt den Weg zurück, den wir gekommen waren. Dabei hielt ich mich möglichst in der Sichtdeckung von

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