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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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deutete das auf eine größere Intelligenz hin, als man nach ihrem Äußeren vermuten konnte. Was mochte in tausend Jahren aus ihnen werden – oder in hunderttausend Jahren …?
    Eine Stunde nach Sonnenaufgang verließen wir das Lager Nummer eins. Unter den Teilnehmern der Jagdgesellschaft herrschte eine prickelnde Spannung.
    Lasallo hatte eröffnet, daß wir heute in das von Sonden ausgekundschaftete Jagdgebiet kommen würden. Große Herden von Zentauren und Gruppen von Zyklopen sollten sich in diesem Gebiet befinden. Es würde einige atemberaubende Abenteuer zu bestehen geben.
    Mich reizten diese Arten von Abenteuern nicht. Vor allem empfand ich Widerwillen davor, Zentauren zu töten. Diese Kreuzungen zwischen Primaten und Morga waren zwar nur in Laboratorien zustande gekommen und hatten Lebewesen hervorgebracht, die kaum intelligenter als Morga waren, aber der Gestalt nach waren sie Takvorians Brüder und Schwestern. Vielleicht würden ihre fernen Nachkommen wirkliche Intelligenz entwickeln. Wie konnte man sie also ruhigen Gewissens umbringen!
    Bei den Zyklopen war das schon anders. Diese Resultate mißglückter Experimente besaßen nicht einmal ein Großhirn, sondern nur einen daumengroßen Knoten aus einfacher Nervensubstanz, eine Schaltstelle für motorische Reaktionen und den Sitz ihrer ungemein primitiven Instinkte. Sie zu jagen und zu töten berührte auch mein Gewissen nicht im geringsten. Dennoch hielt ich die Begründung für sinnlos, die dazu gegeben wurde. Man brauchte diese Fehlentwicklungen nicht auszurotten, denn früher oder später würden sie von selbst aussterben.
    Aber da gab es immerhin noch eine Menge von Raubtieren, die die Zentaurenherden und die Gruppen der Zyklopen begleiteten. Sie waren echte Gegner, die den Kampf ebenso suchten wie wir. Einen ebenbürtigen Gegner zu besiegen, das verschaffte auch mir das Gefühl echten Triumphes.
    Und so war ich ebenso von der Jagdleidenschaft gepackt worden wie die übrigen Teilnehmer der Jagdgesellschaft auch.
    Ich suchte Merceiles Nähe. Die Biotransfer-Korrektorin besaß die seltsame Fähigkeit, immer dort aufzutauchen, wo es am gefährlichsten war. Schon oft war sie dadurch in bedrohliche Situationen geraten.
    Levtron war natürlich ebenfalls in ihrer Nähe. Er umwarb sie mit seinem kalten Intellekt. Meine Gegenwart schien ihm mehr als unangenehm zu sein. Ich brauchte nur seinen Zyklopen zu beobachten, um sein Gefühlsleben zu kennen.
    Soeben trampelte Luvash in einem Anfall von blinder Wut auf dem Gelege eines Riesenvogels herum, zerfetzte Strauchwerk und Bäume und stürzte sich schließlich brüllend auf die beiden Riesenvögel, die in gestrecktem Galopp herbeieilten. Sie brachten ihm mit ihren harten Schnäbeln tiefe blutende Wunden bei, aber der Sieger stand von vornherein fest.
    Levtrons zweites Bewußtsein mußte sich mit krankhaft zerstörerischen Gedankenvorgängen auseinandersetzen, wenn der Zyklop derartige Reaktionen zeigte.
    Plötzlich kamen Entsetzensschreie von der Spitze der Jagdgesellschaft, an der sich auch Lasallo befand. Die direkte Sicht dorthin wurde durch einen bewaldeten Hügel verborgen. Deshalb ritt ich sofort nach den ersten Schreien los, um zu sehen, was passiert war. Levtron und Merceile folgten mir.
    Als ich um den Hügel bog, bot sich meinen Augen ein schreckliches Bild. Drei Cappins lagen tot unter mächtigen Felsbrocken. Ungefähr zehn Zyklopen schleuderten weitere Felsbrocken auf andere Teilnehmer der Jagdgesellschaft. Aus den Rümpfen der Giganten ragten die gefiederten Enden von Pfeilen, aber die Verletzungen stachelten die Wut der Einäugigen nur noch mehr an.
    In einer Bodensenke erblickte ich Lasallo auf seinem Pferd. Drei andere Cappins deckten ihn mit ihren Leibern gegen einen Steinhagel, der von fünf Zyklopenkindern ausgelöst wurde.
    Es widerstrebte mir, gegen Kinder zu kämpfen, aber Lasallo würde sterben, wenn ich nicht eingriff.
    Takvorian wollte seine Movator-Fähigkeit einsetzen, doch ich untersagte es ihm. Nicht nur, weil es zu viele Zeugen gab, sondern auch aus dem unbestimmten Gefühl heraus, so fair wie möglich kämpfen zu wollen.
    Einer der jungen Zyklopen erblickte Takvorian und mich. Er stieß ein schauriges Gebrüll aus und schleuderte einen kopfgroßen Stein nach mir. Takvorian wich gerade so weit zur Seite, daß der Stein wenige Zentimeter an meiner Schulter vorbeiflog.
    Im nächsten Moment traf mein Pfeil den Zyklopen ins Herz. Er lief noch einige Schritte auf mich zu und brach dann

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