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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein Ende zu bereiten, bevor er schärfere Formen annahm.
    »Es ist selbstverständlich, daß Atlan und ich unsere Meinungen austauschen, Tolotos«, entgegnete ich meinem halutischen Freund. »Ich teile Atlans Bedenken, aber ich bin auch der Ansicht, daß wir keine andere Wahl haben, als eine Erkundung durchzuführen.«
    Icho Tolot rieb sich die Hände der beiden Handlungsarme. Die Laufarme hingen passiv herab.
    »Nichts für ungut, Lordadmiral. Ich wollte nur einen Spaß machen. Jedenfalls bin ich froh, daß Sie als Kommandant des Deformators zurückbleiben. Falls wir in eine unangenehme Situation geraten, dann holen Sie uns wieder heraus, wie schon so oft.«
    Da mußte Atlan auch lachen.
    »Ausgerechnet ein Arkonide soll Schutzengel für einen Haluter spielen! Na schön, ich drücke euch allen die Daumen. Geht ruhig in des Teufels Küche. Atlan weiß, wie man den Stecker für den großen Ofen herauszieht.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter.
    »Halte die Ohren steif, Freund!«
    Ohne mich noch einmal umzusehen, kletterte ich in den Shift und setzte mich auf den Pilotensitz. Ich trug ebenfalls meinen schweren Kampfanzug.
    Tolot konnte natürlich nicht in den Allzweckpanzer einsteigen. Er hätte nicht durchs Schott gepaßt. Glücklicherweise war das auch nicht notwendig. Der Haluter würde zu Fuß mühelos Schritt halten können.
    Atlan winkte, als die Antigravkissen sich unter dem Rumpf des Shifts aufbauten. Ich winkte zurück, dann konzentrierte ich mich ganz auf die Steuerung. Das Außenschott des Hangars war wegen Platzmangels im Deformator sehr schmal, so daß ein Pilot schon Millimeterarbeit leisten mußte.
    Draußen steuerte ich den Shift auf jene gigantische Erhebung zu, die in unserer Jetztzeit rund tausend Meter niedriger war und den Namen Mount Lemur erhalten hatte. Ich wollte selbstverständlich keine Erstbesteigung versuchen, sondern fuhr um den Fuß des Berges herum, seine gewaltige Masse dabei vorsichtshalber als gewissen Ortungsschutz benutzend.
    Noch war alles friedlich. Die Sonne hatte den Zenit überschritten, ein Beweis dafür, wie exakt die Feineinstellung unserer Zeitreisemaschine erfolgt war. Die Tageszeiten in unserer Realzeit und hier liefen praktisch parallel, obwohl sie in Absolutzeit rund zweihunderttausend Jahre auseinander lagen.
    »Wahrscheinlich hat man unsere Ankunft überhaupt nicht bemerkt«, sagte Ras Tschubai, nachdem wir halb um den Mount Lemur herumgefahren waren.
    Ich hüllte mich in Schweigen.
    Was hätte ich darauf antworten sollen?
    Vielleicht hatte man uns tatsächlich nicht bemerkt. Es konnte aber ebensogut sein, daß die Cappins uns vorerst nur beobachteten, weil sie mit uns nichts anzufangen wußten. Die Ankunft einer unbekannten Zeitmaschine konnte auch für sie nichts Alltägliches sein.
    Wenn sie überhaupt ahnten, daß wir aus einer anderen Zeit gekommen waren …!
    Ich aktivierte den Telekom und rief Tolot an, der wenige Meter neben dem Allzweckpanzer stand und seinen halbkugelförmigen Kopf hin und her drehte.
    »Etwas Besonderes, Tolotos?«
    »Bis jetzt noch nicht, Rhodanos«, antwortete er. »Die Ebene unter uns scheint unbewohnt zu sein. Vielleicht sind wir zu früh, und es gibt noch keine Cappins auf der Erde.«
    »Ausgeschlossen«, behauptete Alaska Saedelaere, der in dem Sessel neben mir saß. »Das Cappin-Fragment in meinem Gesicht wird unruhig. Irgend etwas Unangenehmes kommt auf uns zu.«
    Ich kniff die Augen zusammen und musterte die Plastik-Halbmaske, aber ich konnte keine Aura bemerken, die eine erhöhte Aktivität des Cappin-Fragments verraten hätte.
    »Ungefähr zweitausend Kilometer von hier muß sich die Insel mit der Goldenen Spindel befinden«, sagte ich nachdenklich.
    »Die Goldene Spindel!« rief Tschubai. »Aber Sir! Die haben wir doch vernichtet!«
    Er erkannte seinen Irrtum sofort. Ich merkte, wie er schluckte.
    »Sie haben es also bemerkt, Ras«, stellte ich fest. »Ja, es kommt auch mir unheimlich vor, daß ein Gerät, das von uns vernichtet wurde, wieder existieren soll. Aber es gibt leider keinen Zweifel daran, daß es so ist. Von dieser Zeitebene aus gesehen, wird die Spindel erst in rund hundertfünfzigtausend Jahren von uns vernichtet werden.«
    Ich gab mir einen Ruck.
    Derartige gedankliche Ausflüge waren im Moment überflüssig. Mit Gegebenheiten hatte man sich abzufinden, wenn man das Ziel nicht aus den Augen verlieren wollte.
    Ich schaltete das Orientierungsgerät an und gab ihm die geographischen Koordinaten der Goldenen Spindel

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