Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sorgfältig durchgetestet worden war. Mit diesem Sender wollte Ovaron seinen Pedoimpuls verstärken, um damit sicherzugehen, die Explosion auch unter erschwerten Bedingungen auslösen zu können.
    Die Sonne!
    Der Schirm zeigte ein dunkles, tiefbraunes Weltall. In dieser fast schwarzen Fläche stand ein ungeheurer Kreis, das Zentralgestirn dieses Systems. Sein Licht war so weit gefiltert worden, daß man hineinsehen konnte. Eine Farbe zwischen Grellorange und Hellbraun, mit den charakteristischen Strukturen der Fackeln und den Sonnenflecken.
    Die Sonne!
    Ihre Masse betrug das Dreihunderttausendfache der Erdmasse. Die Kugel auf dem Sichtschirm hatte einen Durchmesser von einer Million und dreihunderteinundneunzigtausend Kilometern. Ein gigantischer Atomofen, hellglühend und alles verschlingend. In Wirklichkeit leuchtete die äußerste Sonnenatmosphäre oder Korona grünlich-weiß, weil das Licht des Sternes von stark verdünnten Gasen, vor allem von Nickel und Eisen, reflektiert wurde. Die Gase hatten Temperaturen von mehreren Millionen Graden.
    »Ein Anblick, der einen immer wieder schaudern läßt«, sagte der Cappin leise. Er konnte seine Augen nicht von dem Bild losreißen.
    »Eine Sonne, in deren Korona unser Tod schwebt«, meinte der Arkonide.
    Rhodan und Cascal schwiegen.
    Die Oberflächentemperatur dieses Balles aus aufgeheizten Gasen betrug 5.750 Grad Kelvin. Die Durchschnittsdichte der brennenden, glühenden Gase war fast eineinhalbmal so hoch wie Wasser. Schwerkraft und Gasdruck hielten sich die Waage, ließen den Glutball seit Jahrmilliarden arbeiten – unablässig, zuverlässig, heiß.
    Die magnetisch arbeitenden Geräte des Schiffes wurden gestört.
    Sonnenflecken, die von Explosionen heißer Gase begleitet waren, standen auf der gewaltigen Rundung des Gestirns.
    Protuberanzen wurden losgeschleudert, schienen nach dem einsamen Schiff zu greifen, das wie ein Staubkörnchen wirkte neben diesem Giganten.
    Rhodan sagte nach einer Weile:
    »Sehen Sie den Satelliten, Ovaron?«
    Während Cascal Merceile in den Raumanzug half, sah er sie genau an. Er mußte natürlich merken, wie Merceile ständig Ovaron und Rhodan beobachtete und die beiden Männer miteinander zu vergleichen schien. Offensichtlich war dies ein echter Gefühlsstreit. Cascal, der schon zu alt war, um noch allzu viele romantische Illusionen zu haben, wettete im stillen mit sich selbst, ob Rhodan oder Ovaron …
    »Ich sehe ihn«, bestätigte Ovaron. Die Suchgeräte hatten das Objekt gefunden und durch komplizierte Ausfilterungsvorgänge deutlich auf einen Schirm gebracht.
    Die Personen, die jetzt in der kleinen Zelle des Hangars standen, sprachen miteinander über die Helmfunkanlagen. Eine durchsichtige, aber stark lichtfilternde Platte war anstelle der Schleusentür angebracht worden.
    Zur Sicherheit trugen sie nun alle Raumanzüge, obwohl der Raum mit Atemluft geflutet worden war.
    Lordadmiral Atlan sagte:
    »Perry – uns bleiben nur noch zwei Minuten. Ovaron – atmen Sie ein paarmal tief durch. Wir stehen vor der Entscheidung.«
    In diesem Augenblick fielen auch die letzten Schutzschirme des Schiffes. Nachdem auch der Paratronschirm abgeschaltet worden war, hatte Ovaron nun die günstigste Ausgangssituation für seinen Versuch.
    Die INTERSOLAR stand etwas jenseits der Merkurbahn; direkt vor sich vor der gewaltigen lodernden Sonne den für menschliche Augen unsichtbaren Satelliten.
    Ovaron meldete sich:
    »Ich bin bereit.«
    Er hatte in den letzten Stunden zwei verschiedene Denkmodelle aufgestellt und sie gleichzeitig durchdacht. Nach seiner Meinung gab es keinen Fehler in seinen Überlegungen. Die Detonation des Satelliten war nur noch die Sache von einigen Minuten.
    Ovaron setzte sich und schloß die Augen.
    Er versuchte, die Struktur auf der Sextadimhalbspur zu erkennen – jenen Energieleiter, der sich entlang der unfaßbaren und kaum berechenbaren Zwischenzone hinzog; zwischen der fünften und der sechsten Dimension. Ovaron versuchte, entlang dieser unsichtbaren Bahn, die einem in sechs Dimensionen verknäulten Laserstrahl glich, seinen Pedoimpuls auf den Weg zu bringen. Der Impuls war auf die Bombe abgestimmt und sollte den Zündmechanismus auslösen.
    Sechzig Sekunden vergingen …
    Sie wagten nicht zu atmen. Vor ihnen schwebte auf dem Spezialschirm der Satellit, tödlich gefährlich und unerreichbar. Das Schiff lag jetzt ungeschützt mitten im energetischen Bombardement der Sonne.
    Die zweite Minute verging …
    Noch immer lag

Weitere Kostenlose Bücher