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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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werden wir Sie nicht töten. Wir werden berücksichtigen, daß Sie nur Ihre Pflicht taten – oder das, was Sie als Ihre Pflicht betrachten. Bis dann …«
    Der Bildschirm wurde dunkel.
    General Rogalla saß da und rührte sich nicht. Sein Blick wanderte seitwärts zu dem roten Knopf, den er nur einzudrücken brauchte, um die vieltausendköpfige Robotarmee zu aktivieren. Sie war fertig programmiert für diesen Ernstfall. Sie würde ohne Rücksicht auf ihre eigene Existenz kämpfen, bis zur völligen Vernichtung. Aber sie würde Zehntausende bis dahin getötet haben.
    Dabrifa hatte ihm mit Entmachtung gedroht. Ligzuta wollte ihm das Leben schenken, auch wenn er gegen ihn kämpfte. Diktatur auf der einen, Toleranz auf der anderen Seite.
    Gewalt gegen Freiheit.
    Rogalla saß noch immer so da, als der Interkom erneut summte und ihn aus seinen Gedanken schreckte.
    Es war die Wachautomatik am Portal.
    Die ausdruckslosen Linsenaugen des Roboters sahen ihn an, und genau in diesem Moment mußte er daran denken, wie ausdruckslos das ganze Ideengut der Dabrifa-Philosophie eigentlich war.
    Lebendig und doch tot.
    Nichtssagend.
    Er stellte die Verbindung her.
    »Ja, was ist?«
    »Professor Ligzuta wünscht Sie zu sprechen, Sir.«
    »Bitte.«
    Einen Augenblick später sah er zum drittenmal das Gesicht des Gelehrten.
    »Die Entscheidung, General. Ich habe bisher Ihre Robotarmee vermißt. Warum warten Sie so lange damit?«
    General Rogalla nickte ihm langsam zu.
    »Sie haben gewonnen, Professor. Sehen Sie, der Knopf zur Aktivierung liegt wenige Zentimeter von meinem rechten Daumen entfernt und doch unendlich weit weg. Viel zu weit, als daß ich ihn drücken könnte. Verstehen Sie das?«
    »Ja, das verstehe ich, denn ich kenne Sie.«
    »Was soll das heißen?«
    »Manchmal genügt ein Gespräch, einen Menschen kennenzulernen, und oft genügt ein ganzes Leben nicht dafür. Werden Sie das Portal öffnen?«
    »Entschuldigen Sie – natürlich. Ich erwarte Sie. Alle Sicherheitsautomatiken werden außer Betrieb gesetzt. Sie können unbesorgt zu mir kommen.«
    »Danke, General. Erwarten Sie mich. Und erschrecken Sie nicht, wenn ich von Soldaten und Widerstandskämpfern begleitet werde – das gehört nun mal dazu. Ihnen wird nichts geschehen.«
    »Ich vertraue auf Ihr Wort, Professor.«
    »Das können Sie, denn es wurde freiwillig gegeben.«
    General Rogalla wartete, bis der Bildschirm dunkel wurde. Er ignorierte die anderen Schirme und schaltete die Sicherheitsanlage ab. Dann stand er auf und ging den Siegern entgegen.

29.
    Es war kein Zufall, daß Dabrifas Gesamtflotte außerhalb der Plutobahn aus dem Linearraum auftauchte. Man hatte damit rechnen müssen, daß das Antitemporale Zeitfeld noch existierte, und das neuartige Gerät, mit dem dieses Feld beseitigt werden konnte, war nur außerhalb einzusetzen, wenn es wirksam werden sollte.
    Dabrifa befand sich an Bord seines Flaggschiffs DOMALO, eines Schlachtraumers in Kugelform von 2.500 Metern Durchmesser. Sein ständiger Begleiter, Admiral Hoga Merontus, war gleichzeitig Befehlshaber der beiden Raumflotten. Auch die 20.000 Einheiten der Zentralgalaktischen Union waren ihm unterstellt.
    Rein äußerlich wirkte Dabrifa fast sympathisch. Er war ein hochgewachsener, dunkelhaariger Mann mit markanten Gesichtszügen. Erst wenn er sich mit jemandem unterhielt, kam sein wahres Wesen zum Vorschein. Dann wurde er penetrant überlegen und protzte mit seiner Intelligenz.
    Admiral Merontus war das glatte Gegenteil. Er war wuchtig und breit gebaut, ein älterer Mann mit hartem Gesicht und scharfem Profil. Er galt als äußerst streng, aber gerecht. Von seinen Untergebenen forderte er unbedingten Gehorsam.
    Er mußte es, sonst wäre er niemals Oberbefehlshaber einer Raumflotte und Vertrauter Dabrifas geworden.
    Als die Flotte materialisierte, erlosch gerade das Zeitfeld um das Solsystem. Das war ein Ereignis, mit dem niemand gerechnet hatte.
    Selbst Dabrifa war überrascht.
    Da hatte er in monatelanger Arbeit endlich ein Gerät schaffen lassen, mit dem man das Zeitfeld beseitigen konnte, und nun verschwand es von selbst – wie eine höhnische Herausforderung. Zuerst galt sein Ärger ebendieser Tatsache, aber dann gewann sein starker Verstand wieder die Oberhand. Er vermutete eine Falle, bis die Beobachtungsinstrumente seines Schiffes die plötzlich grünlich aufflammende Sonne registrierten. Zum ersten Mal begann Dabrifa in diesem Augenblick an eine kosmische Katastrophe zu glauben. Er gab nicht

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