Silberband 049 - Welten in Angst
der Koordinaten des Solsystems aufklären sollte. Dabrifa wollte genau wissen, ob dort, wo sich eigentlich die Sonne und ihre neun Planeten befinden sollten, Raumschiffe auftauchten.
Toronar hatte bei seinem Geheimauftrag entdeckt, daß es bei den Koordinaten des Solsystems Raumschiffsverkehr gab. Er hatte die INTERSOLAR bei der Zeitschwelle gesehen.
Anschließend war er Zeuge geworden, wie der Zeitschirm um das Sonnensystem Sol zusammenbrach. Der sogenannte Todessatellit hatte einen dimensional übergeordneten Energieschirm um die Sonne aufgebaut und dadurch dem Hauptgezeitenwandler auf Merkur die Energiezufuhr abgeschnitten.
Toronar Kasom fand, nun sei es an der Zeit, Urgroßvaters Vermächtnis zu erfüllen. Er hatte verhindert, daß die Schiffe des Imperators entkamen und von einem wiederaufgetauchten Solsystem berichteten. Anschließend war er mit seinem Raumschiff auf der Erde gelandet und hatte sich Perry Rhodan zur Verfügung gestellt.
Nun gehörte er der terranischen Flotte im Rang eines Obersten an. Vor zwei Tagen war ihm mitgeteilt worden, daß er Perry Rhodan bei einer Reise in die Vergangenheit begleiten sollte.
Kasom tauchte auf, prustete und schwamm zügig zum Nordufer des Crest Lake. Hinter dem Sandstreifen lugte ein gelber Bungalow hinter den Palmen hervor. Das Gebäude wirkte irgendwie disproportioniert, massiger und höher als die übrigen Bungalows.
Dort wohnte Professor Tajiri Kase, ein hervorragender Mathelogiker und sehr enger Mitarbeiter von Geoffry Abel Waringer.
Vor allem aber war Kase Ertruser wie Toronar Kasom.
Toronar beschloß, dem Mathelogiker einen Blitzbesuch abzustatten. Er wußte auch schon, wie er sich Einlaß verschaffen konnte. Tajiri Kase hielt nämlich nichts von unangemeldeten Besuchern. Gestern hatte er sogar Lordadmiral Atlan an seiner Tür abgefertigt.
Als Kasoms Knie gegen Grund stießen, richtete er sich zu der vollen Größe von 2,51 Meter auf. Einige Kinder rannten schreiend weg, als die 2,13 Meter breiten Schultern aus dem Wasser auftauchten. Ein großer struppiger Köter kläffte ihn wütend an, zog jedoch den Schwanz ein, als Toronar mit ertrusischer Lautstärke lachte.
Kasom hinterließ tiefe Abdrücke im Sand und ging auf Kases Anwesen und dessen schmiedeeisernes Tor zu. Er legte die Hand auf die gelb schimmernde Signalplatte und stellte sich in den Aufnahmebereich des Fernsehauges.
»Ich bin nicht zu Hause«, ertönte eine verschlafene Stimme aus dem Lautsprechergitter. »Kommen Sie ein andermal wieder.«
Toronar Kasom verzog das Gesicht.
»Bitte, Professor!« sagte er demütig. »Ich bin Oberst Kasom. Lassen Sie einen Landsmann nicht vor der Tür stehen.«
»Ein Ertruser!« kam der erschrockene Ausruf. »Mann, gehen Sie vom Tor weg. Der ganze Weg senkt sich.«
»Sie brauchen nur zu öffnen, Professor Kase. Bitte!«
»Dazu müßte ich aufstehen. Außerdem bin ich nicht da. Ende!«
Kasom seufzte.
»Schade, sehr schade! Dabei hätte ich mir so gern Ihre Sammlung angesehen. Sie wäre einzigartig in der gesamten Galaxis, hat man mir versichert.«
Aus dem Lautsprechergitter kamen ächzende Geräusche, dann wurde das Tor geöffnet.
Grinsend schlenderte Toronar den mit extrastarken Platten aus Glasfaserbeton belegten Weg hinauf. Die breite, drei Meter hohe Tür aus massivem Hartholz öffnete sich, als er davor angelangt war. Ein massiger, sogar für ertrusische Verhältnisse großer Mann mit grobgeschnittenen Zügen in einem fleischigen Gesicht sah dem Besucher entgegen. Tajiri Kase war barfuß und trug einen rotgoldenen Hausmantel. Sein Haar war entgegen ertrusischer Art lang und endete in einem armdicken Zopf.
»Warum haben Sie nicht gleich gesagt, daß Sie meine Sammlung sehen möchten, Oberst?« fragte Kase vorwurfsvoll. »Wie sehen Sie denn aus? Nur mit einer Badehose bekleidet, wagen Sie, mir einen Besuch abzustatten?«
Der Mathelogiker war offensichtlich empört.
Oberst Kasom hob bedauernd die Hände.
»Meine Kleidung liegt in einer Kabine auf der anderen Seite des Sees, Professor Kase. Ich konnte leider nicht zurückschwimmen, weil eine Dame sich über meine Wasserverdrängung aufregte. Aber vielleicht könnten Sie mir mit einem Bademantel aushelfen?«
Tajiri Kase kratzte sich auf der dicht behaarten Brust, gähnte ungeniert und sagte:
»Na schön, Oberst. Kommen Sie rein. Ich habe einen Bademantel für Sie.«
Kasom folgte dem Wissenschaftler durch eine saalgroße Vorhalle in die Naßzelle des Bungalows, in dem sich ein großes
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