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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Auge in das Gesicht des Ertrusers.
    »Quantwon?«
    Tajiri Kase kicherte.
    »Es hat Sie zu seiner Mutter erkoren, Oberst.«
    Kasom überging diese ominöse Anspielung.
    »Ich schlage vor, wir nennen es Anton«, sagte er. »In Anlehnung an das von ihm am meisten gebrauchte ›Wort‹.«
    »Warum nicht gleich ›Sir Anthony‹?« entgegnete Kase verdrossen.
    Das durchdringende Summen des Visiphon-Melders setzte der Debatte ein Ende. Tajiri Kase beeilte sich, das Gerät einzuschalten. Auf dem 3-D-Bildschirm erschien Perry Rhodans Gesicht.
    Der Großadministrator hob grüßend die Hand, dann fragte er:
    »Wir suchen Oberst Kasom, Professor. Haben Sie eine Ahnung, wo wir ihn finden können? Zuletzt wurde er am Badestrand gesehen. Crest Lake, Südufer.«
    »Oberst Kasom ist hier, Sir«, meldete Kase.
    Toronar Kasom trat in den Bilderfassungsbereich des Visiphons. Die Augen Rhodans weiteten sich etwas, als er den Taimoner auf Kasoms Handfläche erblickte.
    »Was ist das?« fragte er mißtrauisch.
    Kasom strich dieser seltsamen Kreatur, die man für eine Kreuzung zwischen Minisaurier und Ente halten konnte, mit dem Zeigefinger über den Rücken.
    »Quantwon!« machte Anton.
    »Oh, das ist Professor Kases neues Haustier, Sir«, sagte er leichthin. »Es heißt Anton.«
    Der Taimoner bewegte den Kopf. Es sah aus, als nickte er bestätigend.
    »So …!« erwiderte Perry Rhodan zurückhaltend. Er wandte den Blick von Anton und sah den Offizier an. »Seien Sie bitte in einer Stunde in der Großadministration, hundertachtzigster Stock, Privatbüro. Wir müssen über einen Vorschlag sprechen, den Ovaron gemacht hat.«
    Kasom bestätigte.
    Rhodan nickte und schaltete nach einem letzten prüfenden Blick auf Anton ab.
    »Behandeln Sie ihn gut, Professor.« Mit diesen Worten legte der Oberst das kleine Wesen in Kases Hand.
    Tajiri Kase starrte auf das seltsame Tier hinab.
    »Aber Sie haben doch …«
    Kasom winkte ab.
    »Nichts da! Es gehört Ihnen. Ich habe es zwar zuerst angefaßt, aber damit hat es noch lange nicht den Besitzer gewechselt.«
    Professor Kase nahm erschüttert Platz und schloß die Augen. Anton watschelte den Arm hinauf zur Schulter, reckte sich und brabbelte unverständliches Zeug in Kases Ohr. Dann schnappte es nach dem Ohrläppchen, flatterte mit den Flügelstummeln und schaukelte hin und her.
    Der Oberst lachte.
    »Anton hat Hunger – oder Durst, Professor. Von Cocktailkirschen und Rumfrüchten allein wird er offenbar nicht satt.«
    »Rumfrüchte«, sagte Tajiri Kase verstört. »Es hat von meinen Rumfrüchten genascht, Kasom, ohne jetzt betrunken zu sein.«
    »Ein trinkfester Bursche. Stören Sie sich nicht daran. Es hat einen anderen Metabolismus als wir. Sie haben da ein kleines Weltwunder aus der Vergangenheit mitgebracht, Professor.«
    »Ich fürchte, daß ich mein blaues Wunder erleben werde«, gab Kase zurück. Aber da hatte der Oberst ihn bereits verlassen.
    Professor Tajiri Kase löste Anton vorsichtig von seinem Ohrläppchen, trug ihn in die Küche und wählte am Versorgungsautomaten ungefähr zweihundert Kilogramm verschiedenster Gerichte und Lebensmittel, um den Geschmack seines neuen Hausgenossen zu testen.
    Als Toronar Kasom die Umkleidekabine im Sektor für übergroße Extraterrestrier verließ, trug er wieder die Ausgehuniform eines Offiziers der Solaren Heimatflotte.
    Er brauchte trotz des überfüllten Parkplatzes nicht nach seinem Gleiter zu suchen. Das Fahrzeug überragte alle anderen. In einem normalen terranischen Personengleiter hätte ein Ertruser niemals sitzen können. Ähnlich ging es ihm mit allen anderen Gebrauchsgütern, sie waren entweder Sonderanfertigungen oder Importe von Ertrus wie der Gleiter.
    Kasom dachte jedoch nicht lange über die Probleme nach, vor die sich ein Ertruser auf der Erde gestellt sah. Er fragte sich, welchen Vorschlag Ovaron wohl unterbreitet haben mochte. Kasom kannte den Cappin nur von zwei Konferenzen her, aber er schätzte ihn als kühlen Denker mit umfangreichem Wissen ein, der ganz sicher wohlfundierte Vorschläge machen würde. Er war gespannt darauf, was der Sextadim-Navigator zu sagen hatte.
    Toronar bog in die Jefferson Road ein und verließ sie nach anderthalb Kilometern wieder, um das breite Band des Artery Subway aufzusuchen. Der Artery Subway war eine Einbahnstraße und führte von den östlichen Randbezirken Terranias geradlinig unter der Stadt hindurch nach Westen, wo er durch ein gewaltiges Verteilersystem mit dem Vain Subway verbunden war,

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