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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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für die Ausgabe der Borduniformen, Dienstwaffen, Kampfanzüge usw. verantwortlich zeichnete, wußten sie, was der Begriff ›Trägerklasse‹ bedeutete.
    Es war die maximale Vervollkommnung jener bislang gebräuchlichen Großschiffstypen, die als Rückgrat der Flotte gegolten hatten.
    Mittlerweile war man im Flottenführungsstab zu der Auffassung gelangt, daß kampfstarke Ultrariesen, die gleichzeitig als Trägereinheiten und Versorgungsbasen für ebenfalls leistungsfähige Trägerschiffe dienen konnten, enorme taktische Vorteile boten.
    Allein die fünfzig Kreuzer der neuentwickelten PLANETEN-Klasse, die fünfzig Korvetten und die fünfhundert Lightning-Space-Jets stellten eine Zusatzbewaffnung dar, die kein Gegner übersehen durfte.
    Bei diesen Trägereinheiten handelte es sich um supermoderne Raumschiffe, die infolge ihrer schweren Bewaffnung, defensiven Kampfkraft und bis zum Maximum gesteigerten Manövrierfähigkeit einen direkten Einsatz des Mutterschiffes in den meisten Fällen überflüssig machten.
    Voraussetzung dafür war eine konstruktive Neuordnung des Trägerschiffes gewesen. Beiboote von dieser Größenordnung mußten speziell versorgt und gewartet werden. Ihre Kommandanten mußten die Gewißheit haben, daß bei Ausfällen und Versagern aller Art in erreichbarer Nähe ein Stützpunkt vorhanden war, auf dem man alles ersetzen und reparieren konnte, was sonst nur in bodengebundenen Werften möglich war.
    Die MARCO POLO war als Schiff ihrer Klasse das erste Raumfahrzeug der Solaren Flotte, das gleichzeitig in den direkten Einsatz gehen, aber auch als Nachschubbasis im Hintergrund der Geschehnisse operieren konnte.
    Mentro Kosum erfuhr somit sehr schnell, was ihn erwartete. Er als Zweiter Kosmonautischer Offizier und Emotionaut hatte einen großen Teil jener Verantwortung zu tragen, die zwangsläufig auf jeden Mann der Besatzung zukommen mußte.
    Menesh Kuruzin dagegen war ein nicht minder großer Anteil an dieser Verantwortung übertragen worden. Wenn er im aktiven Einsatz mit den zehn Kreuzern seiner Flottille aus dem riesigen Ringwulst der MARCO POLO ausgeschleust wurde; wenn er sich demnach lichtjahreweit von dem Mutterschiff entfernte, hatte er die Entscheidung zu treffen. Für Rückfragen blieb erfahrungsgemäß selten Zeit. Es gehörte auch zu Perry Rhodans Prinzipien, seine Kommandanten nach der gegebenen Sachlage handeln zu lassen. Vom grünen Tisch aus konnten prekäre Situationen niemals genau beurteilt werden. Kleinigkeiten, die kein Außenstehender erfassen konnte, waren überwiegend handlungsformend.
    In der Rüstkammer angekommen, erhielten sie ihre Borduniformen. Alle anderen Habseligkeiten waren bereits in die Kabinen befördert worden.
    »Ihre Dienstwaffen, meine Herren«, erklärte der Rollenoffizier. »Vorsicht bitte. Scharf geladen, jedoch gesichert. Hier Ihre Spezialausweise. Immer mitführen, bitte. Sie, Mr. Kuruzin, wohnen an Bord des Kreuzers CMP-1. Sie, Mr. Kosum, belegen ein Quartier in unmittelbarer Nähe der inneren Kugelzentrale. Die Kammer besitzt eine separate Röhrenverbundleitung zum Kommandostand. Sie können im Alarmfall in drei Sekunden dort sein, vorausgesetzt, Sie schwingen sich schnell genug in das Abstoßschott hinein. Die Offiziersverpflegung entspricht der Mannschaftsverpflegung. Wir …«
    »Ich bin Angehöriger der USO«, unterbrach Kosum. »Es ist üblich, daß wir auch die Verpflegung dieser Organisation erhalten.«
    »Auf anderen Schiffen – ja! Auf der MARCO POLO, nicht.«
    »Hören Sie, das ist die letzte Zumutung. Der solare Flottenfraß ist berüchtigt. Ich …!«
    »Befehl des Regierenden Lordadmirals Atlan, Sir. Es gibt keine Ausnahmen. Ich darf Sie jedoch darüber aufklären, daß die MARCO POLO nicht die übliche Synthesenahrung an Bord hat, sondern natürlich herangereifte Nährstoffe. Dazu zählen unter anderem dreihunderttausend dehydrierte und knochenlose Schweinehälften, hunderttausend terranische Ochsen, sechshunderttausend auf Eigröße geschrumpfte Hähnchen und Puten. Gemüse aller Art und so weiter.«
    Kuruzin war fassungslos.
    »Ich steige aus!« keuchte er. »Laßt mich gehen. Mir wird unheimlich! Echtes Fleisch auf einem Ultraschlachtschiff? Das hat es überhaupt noch nie gegeben. Ich habe im Bluessektor monatelang Synthobrei und Algengrütze gegessen, und hier soll es nun plötzlich Hähnchen, Schweinebauch und sonstige Leckerbissen geben? Verdammt, Junge, ich sage dir, daß wir in die Hölle fliegen. Gehst du mit?«
    Kosum

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