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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sir!«
    Rhodan wendete sich an die Schiffskommandanten und sagte:
    »Wir halten den Funkkontakt. Um den Kontakt nicht zu verlieren, können wir noch nicht in den Linearraum gehen. Wir bleiben also in Unterlichtfahrt. Klar?«
    »Verstanden.«
    Inzwischen war die MARCO POLO von den verfolgenden Takerern geortet und ihr Kurs neu festgestellt worden. Die Takerer holten auf. Der Beschuß begann erneut.
    Etwa zehn Schiffe verfolgten sie jetzt.
    Mit achtundneunzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit raste die MARCO POLO in einer weit ausgeschwungenen Kurve davon. Die Takerer eröffneten ein wahres Bombardement auf sie. Blaßblaue Strahlenfinger zuckten durch den schwarzen Raum. Sie waren nur ein wenig schneller als die Schiffe.
    Es ergaben sich faszinierende energetische Effekte.
    Verfolgt von den zerfasernden Farbschleiern, die abströmende Energiemengen anzeigten, raste das Schiff weiter, fremden Sternen entgegen.
    Dann geschah etwas Unglaubliches.
    Die Strahlenbahnen krochen dahin, schienen die Schutzschirme zu berühren und wurden plötzlich stark verlangsamt. Es war, als ob eine unsichtbare Kraft die Lichtgeschwindigkeit veränderte, sie verlangsamte. Die Strahlen wurden abgebremst.
    Für die verfolgenden Schiffe und deren Geschütze verlangsamte sich der Ablauf der Zeit um ein Mehrfaches. In dieser Zeit ging die MARCO POLO auf einen neuen Kurs. Hinter ihr schienen die Strahlen auf eine unsichtbare, schwarze Mauer aus Dunkelheit auf zutreffen. Die Strahlen erstarrten wie gerade Linien, wie Leuchtanzeigen auf einem kosmischen Bildschirm.
    Die Verfolgung war auf einem toten Punkt angelangt.
    Takvorian, der zwischen Rhodan und Ovaron stand, senkte den Kopf. Der Pferdemutant war erschöpft. Er war es, dessen Kräfte die Strahlen verlangsamt und aufgehalten hatten.
    Noch ehe Rhodan ihm danken konnte, meldete sich erneut die Funkzentrale.
    »Sir!«
    Rhodan wandte sich um.
    »Ja? Haben Sie etwas?«
    Die Antwort kam augenblicklich.
    »Ja, Sir. Ich wollte Ihnen sagen, daß das Bild des Anrufers eben auf Ihren Schirm gelegt wird. Es ist ein Cappin mit Namen Kalabasch.«
    »Danke.«
    Rhodan schob seinen Kontursessel in die richtige Position. Dann flammte der Schirm auf, und ein Cappin war darauf zu sehen.
    Er wandte sich direkt an Rhodan.
    »Wir haben den Notruf Vavischons an die takerische Flotte aufgefangen«, sagte er ohne Umschweife. »Die Moritatoren forschen bereits seit Wochen nach einem geheimnisvollen Fremden. Sie sind dieser Fremde. Wir müssen uns treffen.«
    Während Ovaron langsam näher kam und sich hinter Rhodan vor die Aufnahmeoptik schob, sagte der Terraner:
    »Selbstverständlich. Das ist auch meine Absicht. Was schlagen Sie als Treffpunkt vor?«
    Der Cappin bewegte sich nicht und blickte Rhodan fest an.
    »Achtzehn Lichtjahre von hier entfernt – ein blauer Riesenstern.«
    Die Ortungszentrale schaltete sich ein.
    »Sir! Wir haben den Zielstern angemessen. Wir erstellen gerade die Koordinaten. In einigen Sekunden können wir in den Linearraum gehen!«
    »Stimmt das?« erkundigte sich der Cappin.
    Rhodan, aufgeregt und bemüht, gleichzeitig mehrere Dinge zu durchdenken, sagte rasch:
    »Wir treffen uns in kurzer Zeit in der Nähe dieser Sonne, Kalabasch! Der Einfachheit halber nenne ich sie Morita.«
    Der Cappin gab zurück:
    »Einverstanden! Wir werden uns sehen. Mein Schiff ist die NORRO.«
    »Danke.«
    »Funkkontakt abgebrochen«, stellte der Kontaktmann der Funkzentrale fest. Rhodan gab das Signal, und mit einem nur sehr geringen Mehraufwand an Energie ging die MARCO POLO in den Linearraum und verschwand aus den Optiken der Verfolger. Die Hetzjagd war zu Ende. In allen Sektionen des Schiffes atmeten die Besatzungsmitglieder auf, als das Signal ertönte und kurz darauf die Sichtschirme stumpf wurden. Sie hatten ein merkwürdiges ›letztes Bild‹ gezeigt:
    Verfolgende Schiffe, deren Geschütze feuerten, schoben diese Strahlen wie überdimensionale Lanzen vor sich her, mit deren Spitzen sie die MARCO POLO zu erreichen versuchten. Das große Schiff hatte sich nicht mehr gewehrt, die gefährlichen Initialdoppler-Strahlen hatten ihm nicht geschadet. Jetzt raste es durch den Linearraum, der leuchtenden blauen Sonne in rund achtzehn Lichtjahren Entfernung entgegen.
    Eine unübersehbare Sonne, die im Hertzsprung-Russel-Diagramm in der Reihe drei zu finden war. Sechzehn Millionen Kilometer durchmessend, von einem intensiven blauen Licht, das weithin strahlte. Verglichen mit der Leuchtkraft von Sol, verfügte Morita

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