Silberband 050 - Gruelfin
Terraner gerade bis zu der Tür, als hinter ihnen eine Stimme rief:
»Halt!«
Die Takerer drehten sich um, erstaunt darüber, daß sich jemand einmischte.
»Was geht hier vor?« fragte Ybsanow, dessen Gesicht gerötet war. Jetzt erkannte Cascal auch, wie der Patriarch so schnell hierher gekommen war. Icho Tolot hatte ihn unterwegs aufgenommen und in rasendem Lauf hierher getragen. Der halutische Riese schob sich gerade durch den Eingang.
»Diese Fremden haben Waffen benutzt«, sagte Misyen scharf.
»Wir haben Waffen benutzen müssen«, rief Roi, »um uns aus einer Falle zu befreien! Wir sollten in einem Archivraum mit Gas vergiftet werden. So zerschoß einer von uns eine gläserne Wand. Das rettete unser Leben.«
Rhodan und Ovaron waren die nächsten, die eintrafen.
»Was ist passiert?« fragte Rhodan.
Cascal deutete auf das Stück Korridor, das hinter ihnen lag.
»Mit einem Gleiter brauchen Sie nur zehn Minuten, Sir«, sagte er. »Man hat uns in zwei ausgeklügelte Fallen gelockt.«
Rhodan drehte sich wortlos um, winkte Ovaron und schwang sich in den Gleiter der Takerer. Die Maschine drehte sich und schoß den langen, gekrümmten Korridor abwärts.
Nach dreißig Minuten waren Rhodan und Ovaron wieder an Ort und Stelle.
»Der Tod der Terraner sollte in äußerster Reinheit stattfinden«, sagte Cascal schneidend. »Sahen Sie, Sir, wie man uns beseitigen wollte?«
Rhodan sah den Patriarchen Ybsanow eindringlich an.
Dann sagte Ovaron:
»Keiner von uns hätte genügend über die technische Ausrüstung der Archivräume gewußt. Keiner hätte diese beiden Fallen einrichten können. Es bleiben zwei Möglichkeiten offen.«
Der Takerer Misyen fragte scharf:
»Was wollen Sie damit andeuten, Fremder?«
Er sah, während er das Wort an Ovaron richtete, Cascal scharf an. Fürchtete er von Joak eine unüberlegte Handlung?
»Entweder hat einer der sechstausend Moritatoren von Tuo Fryden den Anschlag vorbereitet – oder es war einer der fünfzig Takerer. Wir können es uns auch ausrechnen. Was halten Sie davon, Ybsanow?«
»Ich schließe eine Beteiligung der Moritatoren aus!« versicherte der Patriarch ungewöhnlich heftig.
Perry Rhodan schien die Diskussion beenden zu wollen.
»Wie ist es mit der Aufgabe von Waffenkontrolleuren zu vereinbaren, die Waffen auf Gäste dieses Planeten Molakesch zu richten, dessen Gäste sie selbst sind? Hören Sie damit auf, Misyen, sonst müßten die Moritatoren annehmen, daß Ihnen etwas daran liegt, dieses Archiv hier zu vernichten.«
»Es ist richtig, was unser Gast gesagt hat. Verletzen Sie nicht das Gastrecht, Misyen!« warnte der Patriarch.
Misyen gab seinen Männern einen Wink.
»Los«, sagte er. »Wir haben leider keine Beweise dafür, daß diese verbrecherischen Fremden das Archiv zerstören wollen. Aber wir werden Beweise liefern.«
Die Takerer sicherten die Waffen und steckten sie ein. Rhodan sah langsam und nachdenklich von einem der Anwesenden zum anderen. Dann sagte er mit unüberhörbarer Schärfe:
»Ich behalte mir vor, aus diesen Vorfällen Schlüsse zu ziehen. Ich möchte eine deutliche Warnung aussprechen, die Sie, Misyen, sehr beachten sollten.
Sie wie wir sind hier Gäste.
Wir werden die Gastfreundschaft nicht verletzen, wir helfen nur einem Freund. Diesem Mann hier. Bei dem geringsten Zwischenfall, der jetzt noch folgt, werden wir unsere Hilfe mit schwerbewaffneten Mannschaften durchführen. Ich möchte aber vermeiden, daß es soweit kommt.
Trotzdem sollten Sie sich überlegen, was Sie zu unternehmen gedenken. Diese vier Männer sind, das wissen Sie so gut wie ich, unschuldig. Sie gehen mit uns. Wir kommen morgen wieder und hoffen, daß wir kein zweites Mal belästigt werden.«
Die Terraner zogen sich zurück.
Die vier Takerer standen unschlüssig da, und im Gesicht von Misyen arbeitete es. Ybsanow bemerkte dies. Er übersah auch nicht den Blick voll glühenden Hasses, den Misyen Ovaron nachschickte. Dann ging auch der Patriarch.
Der nächste Tag verlief ähnlich, nur ohne Attentatsversuche.
Verstärkt durch zwei Dutzend Männer und Frauen des Leichten Kreuzers arbeiteten sich die Terraner mit Ovaron und Merceile langsam weiter durch die Vielfalt der Informationen. Sie kopierten, suchten aus und verwarfen wieder – Ovaron war überall und rannte den ganzen Tag umher, von einem Bildschirm zum anderen. Diesmal aber gingen sie, nachdem Dr. Troyanos auf die Fälschung gestoßen war, nach einem anderen Schema vor. Binnen fünf Stunden fanden sie
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