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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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oben in den Archivräumen suchten, versteckten sich die beiden und filmten die einzelnen Gruppen der Takerer. Sie werden sehen, daß es genau fünfzig Männer sind … aber warten Sie auf die Aufnahmen.«
    Ybsanow sagte, von Zweifeln erfaßt:
    »Diese Filme können Fälschungen sein.«
    Rhodan lachte kurz auf.
    »Warum sollten wir daran interessiert sein, die Takerer zu Unrecht zu beschuldigen, sie würden die Speicher manipulieren? Hat Ihnen der Überfall auf unsere Männer nicht zu denken gegeben?«
    Ybsanow gestand: »Ich habe eine schlechte Nacht und einen Tag voller Zweifel hinter mir.«
    Ras Tschubai schaltete sich ein und meinte:
    »Das ist noch nichts gegen das, Patriarch, was Sie vor sich haben, wenn das, was wir Ihnen zeigen, die Wahrheit ist. Warten Sie es ab.«
    »Ich kann es einfach nicht glauben«, meinte Ybsanow stöhnend.
    »Bilden Sie sich selbst ein Urteil!« schlug Rhodan vor. Auf den Monitoren entstanden Bilder. Kleinere Schirme zeigten Vergrößerungen innerhalb eines bestimmten Bildes. Zuerst wurde ein Eingang mit dem charakteristischen Kodemuster gezeigt.
    »Vierte Ebene von unten«, kommentierte Gucky und knabberte an einer eiskalten Mohrrübe herum, die ihm nur wenig zu schmecken schien.
    Das Bild wechselte.
    Gucky hatte aus dem toten Winkel zwischen zwei Schaltkästen hervor gefilmt. Man sah eine Gruppe von fünf Takerern an der Arbeit. Sie hatten einen Schirm aufgestellt, ein zweiter lief. Beide Schirme zeigten fast synchrone Bilder und Daten.
    Fast!
    Jedesmal, wenn ein Fehler zu erkennen war, schalteten sich die Vergrößerungsschirme ein. Das Bild wurde angehalten oder lief in Zeitlupe ab. Deutlich war zu erkennen, daß gewisse Informationen gelöscht und an ihrer Stelle andere eingespeist wurden.
    Insgesamt sechs solcher Filme wurden gezeigt, ohne logischen Zusammenhang, aber sie zeigten sechsmal dasselbe. Takerer fälschten die Archive. Insgesamt vierundzwanzig verschiedene Datengruppen waren ausgewechselt worden. Bilder, Kommentare, Zeugenberichte, Daten, Details, Aussagen und Vorträge. Vierundzwanzig Fehler in einem Tag – nein, fast nur innerhalb eines langen Nachmittags.
    Die Schirme wurden hell.
    »Vierundzwanzigmal wurde hier vor Ihren Augen gegen die Gastfreundschaft verstoßen. Noch schlimmer. Gegen die Wahrheit. Das war die Arbeit eines Tages. In vier Tagen sind es mindestens hundert gefälschte Daten. In vierzig Tagen tausend, in einem Jahr rund fünfzigtausend Daten. Wie lange arbeiten hier schon Takerer als Kontrollorgane, Ybsanow?« fragte Rhodan ruhig.
    Ybsanow antwortete stöhnend.
    »Jahrtausende! Ich glaube es nicht.«
    Sie konnten es einfach nicht glauben – noch nie war ein Moritator angetastet worden. Noch niemals war einer von ihnen in der Arbeit behindert worden. Sie hielten sich für integer, und sie waren es auch – in ihrer Sicht.
    Rhodans Arm schnellte hoch. Der Terraner deutete auf Kalabasch und sagte hart:
    »Ziehen Sie die Schlußfolgerung, Kalabasch!«
    Nach einigem Zögern sagte der Moritator:
    »Wenn es wahr ist, was Ihre Filme zeigen, dann fälschen seit undenkbaren Zeiten die Takerer die Informationen. Sind die Informationen gefälscht, dann nehmen die Schiffe der Moritatoren falsche Informationen auf. Sind wiederum diese aufgenommenen und episch aufbereiteten Informationen falsch, dann müssen es auch die Schilderungen sein!«
    »Nicht auszudenken! Sie haben unrecht, Terraner!« sagte Ybsanow. »Sind unsere Schilderungen falsch … dann haben wir die Völker dieser Galaxis betrogen. Wir haben ein völlig falsches Bild vermittelt.«
    Rhodan sagte scharf:
    »Sie haben das Bild vermittelt, das die Takerer wünschten. Das gilt aber nicht uneingeschränkt, denn die Anwesenheit der Takerer bedeutet, daß die Fälschungen noch nicht vollkommen sind.«
    Kalabasch sprang auf.
    »Das glaube ich nicht!« schrie er. »Das darf nicht sein! Wir Moritatoren und unsere Arbeit sind unangreifbar! Unverletzlich – es sind Fälschungen, Fremder!«
    Rhodan blieb besonnen.
    »Ich kann Ihnen nicht beweisen, daß es keine Fälschungen sind. Ich kann nur unsere Ehrlichkeit beteuern.«
    Es entstand eine Pause. Alle schienen zutiefst mit ihren Gedanken beschäftigt zu sein. Rhodan ließ den beiden Moritatoren genügend Zeit, und schließlich sagte der Patriarch:
    »Ich mache Ihnen ein Angebot. Vielmehr – es ist ein Vorschlag.«
    »Ich höre«, sagte Rhodan.
    »Ich muß gestehen, daß mich die Aufnahmen sehr beeindruckt haben«, sagte Ybsanow leise. »Aber die

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