Silberband 050 - Gruelfin
Todesdrohung verschwand. Wo wird er sein?«
Alaska machte eine hilflose Bewegung mit beiden Händen.
»Ich bin normal«, sagte er entschuldigend.
»Ich weiß, Dürrer!« versetzte Gucky. »Und außerdem wird mein Fell stumpf, wenn ich zuwenig schlafe.«
Er verschwand.
Ybsanow war vollkommen verwirrt, aber Rhodan erklärte ihm, was vorgefallen war, was der Patriarch alles gesagt hatte, und eine Stunde später war der alte Zustand wiederhergestellt. Nachdem die Terraner nacheinander verschwanden, blieb Ybsanow allein zurück.
Er zitterte vor Furcht und Erschöpfung.
Vielleicht hätte Ybsanow sich selbst umgebracht, wenn er gewußt hätte, was sich im Dunkel der nahen Zukunft verbarg.
Das Duell mit der Vergangenheit begann erneut, und, wie es schien, mit doppelter Kraft und Schnelligkeit.
31.
Der Ganjo sah das Getränk in seinem Becher an, und seine Kiefer preßten sich aufeinander. Die Lippen wurden schmal. Das Gefühl, das er während dieser Konferenz empfand, machte ihn bitter. Die Dinge, über die hier verhandelt wurden, erregten Widerwillen in ihm. Dr. Troyanos hob die Hand.
»Heute, gegen Ende des vierten Tages, wissen wir sehr viel mehr über das Archiv«, sagte Troyanos. »Wir sind hier in der MARCO POLO zusammengekommen, um kurz und schnell zu diskutieren, was noch zu geschehen hat.«
Geoffry Abel Waringer schaltete sich ein.
»Die Lage hat sich nach dem Exorzismus, den Perry Rhodan und sein Team vorgenommen haben, wieder normalisiert.«
Merceile fragte irritiert:
»Was ist ein Exorzismus?«
Waringer erklärte:
»Eine Teufelsaustreibung – Rhodan hat den Takerer aus Ybsanow vertrieben. Vermutlich versteckt sich Misyen irgendwo. Ob in Tuo Fryden oder an anderer Stelle, wissen wir nicht. Jedenfalls haben wir mit erneuter Unterstützung der Moritatoren inzwischen zweihundert Teams gebildet, die im Archiv suchen. Wir haben immerhin einige Hoffnungen, nun doch einen repräsentativen Querschnitt durch das Archiv zu bekommen, wenn uns auch nur noch dreiunddreißig Stunden bleiben.«
»Ja«, sagte Perry Rhodan.
Seine Gedanken waren bei Ovaron und dessen verzweifelter Stimmung. Seine Entscheidung schwankte noch. Sie konnten so das Rätsel nicht auflösen, und diese Überlegungen, diese Unsicherheit waren Rhodan deutlich anzusehen.
Roi Danton stützte die Ellenbogen auf den Konferenztisch und sagte:
»Ovaron – wir werden Wochen und womöglich Monate brauchen, um das Chaos zu sichten und eine gewisse Ordnung hineinzubringen. Diese Aufgabe geht uns im Augenblick nichts an. Wir werden zu gegebener Zeit die Wissenschaftler der MARCO POLO unterstützen. Ich habe eine Frage.«
Ovaron hob den Kopf und musterte Roi mit einem langen, nachdenklichen Blick. Sie arbeiteten alle unter Zeitdruck, trotzdem waren die Hauptakteure der Untersuchungen über die Transmitterbrücke zu dieser Konferenz zusammengekommen.
»Bitte. Ich gebe jede Antwort, soweit ich es vermag.«
Roi nickte zufrieden.
»Schön. Halten Sie es für möglich, daß ein Informationsblock innerhalb dieses ausgedehnten Archivs Ihre Individualimpulse enthält? Ich meine natürlich nicht die sogenannten Individualdaten. Sie würden die Identifizierung schlagartig herbeiführen.«
»Nein«, sagte Ovaron.
»Warum – nein?« erkundigte sich Rhodan.
Ovaron seufzte tief, dann antwortete er:
»Zu meiner Regierungszeit, vor zweihunderttausend Jahren, gehörten sie zu den bestgehüteten Geheimnissen des Staates.«
»Begreiflich«, meinte Merceile.
»Aus welchem Grund?«
Ovaron versuchte eine Erklärung:
»Meine Individualimpulse waren – und sind es noch heute – sozusagen schicksalsbedeutend. Wenn sie jemand gekannt hätte, von einigen sehr wenigen Personen abgesehen, dann wäre eine Pedotransferierung jederzeit möglich gewesen. Ich hätte von jedem, der über diese Fähigkeit verfügt, übernommen werden können. Ein ständiges Kommen und Gehen wäre die Folge gewesen.«
»Ich verstehe«, sagte Roi. Entspannt lehnte er sich zurück. »Das ist klar einzusehen.«
Ovaron schloß: »Aus diesem Grund werden die Daten hier im Archiv nicht vorhanden sein. Unter keinen Umständen.«
Rhodan zeigte ein undurchdringliches Gesicht und sagte:
»Also müssen wir wohl einen anderen Versuch unternehmen.«
Er streckte die Hand aus, wies zuerst auf Ovarons Brust und dann auf sein Handgelenk, an dem sich das breite Kommandogerät befand.
»Dieses Gerät?« fragte Ovaron.
»Ja«, sagte Perry.
»Wir könnten es versuchen«, schränkte der Ganjo
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