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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schachtanlagen.
    Filter flogen krachend und berstend aus den Öffnungen.
    Die Plastikkissen, die den Luftstrom hemmten, zerplatzten mit Getöse und fielen brennend und qualmend aus den Öffnungen. Es regnete Splitter von detonierten Gasflaschen mit übergroßen Ventilausrüstungen.
    Dann heulte der neu entstandene Luftzug durch den Raum und zog die Gasschwaden ab.
    Die stählerne Tür zum Korridor blieb offen. Die Terraner arbeiteten sich langsam abwärts, Meter um Meter, durch ein beispielloses Chaos von Informationen.
    Sie wußten:
    Trotz der Eile und der ununterbrochenen Arbeit von drei Schichten, die mit modernsten Mitteln vorgingen und schufteten, als ginge es um ihr eigenes Leben, würden sie nicht fertig werden.
    Sie konnten nur auf einen glücklichen Zufall warten.
    Darauf nämlich, daß die Auswahl, die sie gezwungenermaßen treffen mußten, zusammengesetzt eine nahtlos logische Kette ergab, auch wenn einige Teile fehlten. Sie dachten daran, daß die riesigen biopositronischen Geräte der MARCO POLO ihnen helfen konnten, Vergessenes zu ersetzen und zu ergänzen.
    Und sie erhofften sich von dem Test, den Ovaron vornehmen wollte, eine echte Chance. Für ihn und für Terra.
    Aber dazu mußte das älteste Gerät dieser Anlage gefunden werden.
    Auf Roi Danton wirkte die Szene wie der Ausschnitt eines antiken Dramas.
    Ybsanow saß auf einem geschwungenen Sessel, um ihn herum standen Rhodan und seine Begleiter. Icho Tolot sah Ybsanow aus roten, glühenden Augen an. Ras Tschubai richtete einen Strahler auf den Patriarchen, ohne ein Wort zu sagen. Seine Augen kontrollierten den Raum und die Wände. Rhodan stand direkt vor dem Patriarchen und hielt ebenfalls einen kleinen Strahler auf ihn gerichtet. Die Mündung der Waffe zielte genau zwischen die Augen des Moritators.
    Gucky flegelte in einem anderen Sessel und schien auf das winzigste Zucken des Mannes zu lauern. Er hatte Ybsanow mit seiner telekinetischen Kraft in den Sessel gepreßt und ließ ihn nicht los.
    »Ich weiß, daß Sie nicht Ybsanow sind«, sagte Rhodan.
    »Das ist eine böswillige Unterstellung!« entgegnete der Moritator mit einer seltsam fremden Stimme.
    »Wir haben Erfahrungen mit Cappins, die andere Wesen anpeilen und übernehmen können. Nicht zuletzt durch Ganjo Ovaron, der uns alles über diese Möglichkeiten berichtet hat. Und wir haben ein hervorragendes Verfahren entwickelt, das gegen die totale Versklavung des Verstandes hilft«, sagte Rhodan unbarmherzig.
    »Erfahrung?«
    Alaska deutete auf seine Maske und erklärte:
    »Ich habe Reste eines Cappins im Gesicht. Ich zähle jetzt langsam bis elf. Das entspricht etwa zehn Sekunden. Wenn Sie innerhalb dieser Zeit noch in Ybsanow sind, Misyen, dann sterben Sie mit diesem Körper.«
    »Das … das ist Wahnsinn!« stammelte Ybsanow.
    Alaska sagte ruhig:
    »Eins!«
    Roi Danton nahm die Waffe hoch.
    »Zwei!«
    Rhodan bewegte den Strahler.
    »Drei!«
    Icho Tolot streckte die vier Arme nach dem Patriarchen aus. Dumpf röhrend und mit Schritten, die die gesamte Glaskonstruktion zum Klirren brachte, kam er langsam näher.
    »Vier!«
    Ybsanow stemmte sich in panischer Furcht gegen seine unsichtbaren Fesseln. Gucky spielte mit und lockerte den Druck, verstärkte ihn wieder. Der alte Mann wand sich in Panik zwischen den federnden Polstern der Glasschale.
    »Fünf. Sechs.«
    Es war offensichtlich, daß der Patriarch von einem Cappin übernommen worden war. Somit durfte die Frage nach der Menge und der Möglichkeit der zurückgebliebenen Takerer als beantwortet gelten. Zumindest einer von ihnen, und dies war sicher Misyen. Er war geblieben und hatte den wichtigsten der Moritatoren übernommen.
    »Sieben!«
    »Sie können mich nicht ermorden!« kreischte der alte Mann auf.
    »Acht! Neun!«
    Alaska hob die Stimme.
    »Zehn!«
    Rhodan feuerte, als Alaska »Elf!« sagte.
    Der Schuß fauchte eine Handbreit am Kopf des Patriarchen vorbei, und plötzlich wich der starre Ausdruck. Fast gleichzeitig sagten Gucky und Ras Tschubai:
    »Aufhören! Misyen hat ihn freigegeben.«
    Die Waffen verschwanden. Icho Tolot begann mit dröhnendem Gelächter. Gucky löste seine telekinetische Fessel, und entgeistert fragte Ybsanow mit vor Schrecken bebender Stimme:
    »Was geht hier vor, Rhodan?«
    Perry zog einen Sessel heran, setzte sich und erklärte, was geschehen war.
    Ybsanow stöhnte auf.
    »Übernommen?« fragte er und bebte panikerfüllt.
    »Ja«, sagte der Mausbiber. »Ich habe festgestellt, wie Misyen unter unserer

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