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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bestätigte Ybsanow. »Sehr ernst!«
    Er verbarg seine Resignation sofort wieder hinter der unbeweglichen Maske seines alten Gesichtes.
    »Ihre Tätigkeit auf Molakesch beweist mir deutlich, daß die Takerer selbst hier in diesem wichtigen Archiv über einen Zeitraum von unfaßbar langer Dauer hinweg alles vorbereitet haben«, sagte Ybsanow dann leise. »Die fünfzig Takerer nannten sich, wie wir jetzt wissen, das Zukunftskommando. Nun ist auch klar, warum.«
    Uralte Daten waren gefälscht worden. Sie sollten das Erscheinen eines von den Takerern ausschließlich für ihre Zwecke nachgeahmten Ganjos vorbereiten. Die Daten ergaben, zusammengenommen und ausgewertet, ein leicht verändertes Bild.
    Es war das auf dem dreidimensionalen Photo.
    »Also sieht die Planung der Takerer über zweihunderttausend Jahre hinweg vor, einen falschen Ganjo zu präsentieren«, sagte Waringer. »Mit diesem falschen Ganjo soll nach unseren Informationen folgendes erreicht werden: Die vielen gegeneinander kämpfenden und miteinander rivalisierenden Völker dieser Galaxis sollen befriedet und anschließend unter einer zentralen Leitung zusammengefaßt werden.«
    Waringer schloß, schob seine Unterlagen ineinander und richtete pedantisch die Kanten aus.
    Rhodan schüttelte den Kopf. Als erwache er aus langem Nachdenken, sagte er:
    »Ferner soll, wenn wir alle Informationen richtig ausgewertet und die Erzählungen und Berichte Ovarons richtig interpretiert haben, das Volk der geheimnisvoll verschwundenen Ganjasen aus seinen Verstecken herausgelockt werden. Das ist für die Takerer und ihren falschen Ganjo die beste Gelegenheit, auch die Ganjasen unter ihre Gewalt zu bekommen.«
    »So ist es«, sagte Ovaron.
    Die Hypothesen, die einen sehr hohen Wahrscheinlichkeitsgrad besaßen, bedeuteten viel für diese Galaxis. Plötzlich schien fast alles klar zu sein: Ein Rädchen paßte ins andere.
    Rhodan sagte erregt:
    »Jetzt verstehen wir auch, warum Cappins als Pedotransferer in unserer Galaxis und im Sonnensystem aufgetaucht sind.«
    Waringer nickte und fuhr fort:
    »Auch unsere Befürchtung, daß eine Invasion der Cappins bevorsteht, ist jetzt deutlicher erklärbar. Die Takerer denken daran, die Völker der Milchstraße und uns Terraner an erster Stelle zu überfallen. Muß ich erst noch an die Drohung des Todessatelliten erinnern?«
    Atlan stand auf.
    »Nein«, sagte er mit Nachdruck. »Jetzt wissen wir, warum kurze Zeit vorher wagemutige Cappins Zeitexperimente durchgeführt haben. Sie wollten in die Zukunft vordringen. Achttausend Cappins dieses Zeit-Experimentalkommandos war es gelungen, in den Sonnensatelliten zu springen. Per Pedotransfer.«
    Roi Danton gesellte sich zu Atlan, es schien ihn wieder ins Archiv zurückzuziehen.
    »Selbst mir als nicht unmittelbar mit diesen Vorgängen Beschäftigtem ist klar, daß die Existenz dieses Sonnensatelliten – jetzt nichtexistent, denn das Ding ist ja verglüht – inzwischen allen Cappins aus dem Volk der Takerer bekannt ist.«
    Roi Danton und Atlan blieben neben der breiten Tür stehen und sahen sich die Versammelten aufmerksam an. Die Teilnehmer dieser Konferenz schienen alle sehr bedrückt zu sein.
    Es war klar, daß die Gesamtplanung der Takerer auch darauf hinzielte, das Auftreten des echten Ganjos vorsorglich zu verhindern, um an seiner Stelle in Ruhe ihren falschen in die Galaxis Gruelfin einzuschleusen.
    »Das ist etwas nach meinem Geschmack«, sagte Lordadmiral Atlan betont.
    Ovaron fragte verwirrt: »Was meinen Sie?«
    Die zwei Männer, die so etwas wie ein gemeinsames Schicksal hatten, sahen sich lange und schweigend an.
    »Sie werden gegen einen Schatten kämpfen müssen!« stellte Atlan fest.
    »Gegen einen …?«
    »Ja. Nämlich gegen den falschen Ganjo, den es jetzt schon geben muß. Irgendwo in dieser Galaxis bereitet er sich auf seinen wirkungsvollen Auftritt vor.«
    Ybsanow beklagte sich:
    »Wie seltsam. Erst müssen Fremde hierher kommen, um dies alles festzustellen. Die Erkenntnisse sind nicht nur erstaunlich, sondern sie werfen alles um.«
    Die Takerer waren also über das Erscheinen der Terraner und über die Gründe dafür informiert.
    Man wußte nicht nur, daß Ovaron hier war – man wußte auch, daß er mächtige Helfer hatte.
    Waringer stand auf.
    »Das wäre alles«, sagte er. »Ich springe über die Transmitterbrücke zurück auf den Archivplaneten. Wir können jede Sekunde unterbrochen werden – den letzten Tag sollten wir noch mit möglichst viel Arbeit

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