Silberband 050 - Gruelfin
mit technischen Schutzeinrichtungen versehenen Raumanzügen an die Arbeit.
Der zweite der Ovaron zugebilligten fünf Tage brach an.
Man weckte Rhodan aus einem bleiernen, tiefen Schlaf. Rhodan gähnte, stellte seine Füße auf den Boden und schaltete den Interkom ein.
»Sir!« meldete der Chef der Funkabteilung der CMP-1. »Die Moritatoren verlangen Sie zu sprechen. Dringend.«
»Legen Sie um!« befahl Perry Rhodan.
»Ybsanow ist auf dem Kontaktschirm in der Hauptzentrale. Er will Sie offiziell sprechen. Und er sagt, es sei ein Ultimatum!«
Rhodan befand sich fünf Minuten später in der Zentrale. Im Schiff war es ruhig – wer nicht gerade schlief wie ein Toter, befand sich im Archiv. Nur die Passage Polschleuse-Transmitterraum wurde häufig benutzt.
Rhodan stellte sich vor den Schirm. Dort war Ybsanow zu sehen.
»Sie müssen starten!« forderte er.
Rhodan stutzte und betrachtete den Patriarchen genauer.
»Warum?« fragte er.
Er mußte eine Hinhaltetaktik anwenden, das war ihm klar.
»Ihr Gastspiel ist beendet!« sagte Ybsanow mit nicht mehr erwarteter Schärfe.
»Aber nicht doch«, widersprach Rhodan nachsichtig. Ein Verdacht stieg in ihm auf.
Die angespannte Miene des hageren, weißhaarigen Mannes mit dem langen Haar verriet, daß er unter einer starken Spannung litt. Sein Gesicht war seltsam unbelebt. Rhodans Verdacht wurde zur halben Gewißheit.
»Ich habe Anweisungen gegeben, daß Ihnen ab sofort kein Moritator mehr helfen darf. Starten Sie!«
Rhodan hob beide Hände und sagte eindringlich:
»Ich werde Sie besuchen und mit Ihnen alles absprechen. Das, was Sie sagen, meinen Sie nicht im Ernst!«
Ybsanow wiederholte stur:
»Innerhalb einer Stunde muß Ihr Schiff gestartet sein.«
Ybsanow schaltete ab, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.
Rhodan bat Ras Tschubai, Alaska Saedelaere, Icho Tolot und Gucky zu sich und ließ Danton wecken.
Gucky stellte fest, wo Ybsanow sich befand, ortete ihn in dem Gebäude mit den gläsernen Wänden und der Glasdecke, die wie ein geschwungenes Zelt aussah.
Dann brachten die Teleporter die anderen zu Ybsanow.
Rhodan hatte das Richtige erraten.
Der Paladin III hatte wieder einen neuen Raum betreten, den die Terraner noch nicht gesehen hatten. Er ging bis zur Mitte des Raumes und blieb vor dem Pult stehen.
Seine wuchtigen Arme bewegten sich ungewöhnlich behutsam, als die Finger die einzelnen Schalter betätigten.
Die Raumdecke erhellte sich.
Die Optiken drehten sich. Die Siganesen sahen, daß sie sich in einem Raum befanden, der rund zehnmal größer war als alle anderen bisher untersuchten. Die Kantenlänge betrug etwa hundertfünfzig Meter, und die einzelnen Speicher standen als Blöcke ausgeformt wie ein Raster im Raum.
Paladin III zählte.
Dreizehn Reihen zu je zehn Speichereinheiten. Hundertdreißig Riesenspeicher modernster Bauart, also eine gewaltige Informationsflut.
Langsam erwachten, einer nach dem anderen, die Blöcke. Lichter glühten auf, Signale ertönten. Vorsichtig ging der Superroboter, den sechs kleine Menschen dirigierten, durch die Reihen der Blöcke.
Gab es hier eine Falle?
Paladin war vorbereitet.
Die Detektoren spürten etwas.
Die Luft in diesem Raum, der an die riesige Umwälzanlage angeschlossen war, die wie ein zweites Labyrinth die gesamte Riesenkonstruktion durchzog und in versteckte Öffnungen der Oberflächengestaltung mündete, war anders.
Unhörbare Befehle gingen innerhalb des Paladins hin und her.
Prüfgeräte wurden eingeschaltet.
Und dann stand das Ergebnis ganz fest:
Gas.
Ein Funkspruch verließ Paladin III und wurde von Cascal empfangen:
»Ich befinde mich im Raum dreihundertfünfzig, also im letzten Raum der fünfzehnten Spiralenwindung. Es ist der letzte Archivraum dieser Reihe. Der Raum füllt sich erstaunlich schnell mit giftigem Gas – wir ermitteln die Komponenten. Ich werde einige Dutzend Kleinstraketen in die Schächte der Luftversorgung schießen. Das wird die Sperren beseitigen, und das Gas kann sich verteilen.«
»Ausgezeichnet. Rhodan ist übrigens der Ansicht, daß Ybsanow von einem Pedotransferer übernommen worden ist. Er ist noch bei ihm.«
»Verstehe. Ich melde mich wieder, wenn ich wieder etwas festgestellt habe!«
Der Paladin suchte zuerst sorgfältig nach den verkleideten Schächten der Luftumwälzanlage und fuhr dann die Geschützrohre aus. Nacheinander verließen heulend und fauchend Projektile den Robot, suchten sich ihren Weg und detonierten innerhalb der
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