Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ihr Interesse.
    Der Mann auf der Couch blieb bewegungslos liegen – bis die Tür sich hinter Alaska Saedelaere geschlossen hatte. Danach richtete er sich auf, blickte aus wachen Augen auf Alaskas Maske und fragte:
    »Hast du die letzte Lücke geschlossen, Alaska?«
    Der Transmittergeschädigte neigte leicht den Kopf. Das Cappin-Fragment hinter der Gesichtsmaske leuchtete etwas heller als gewöhnlich.
    »Ja, Gebieter. Alles ist in Ordnung. Sobald du befiehlst, wird die Transportkette aktiviert werden.«
    »Und die Plasma-Brutkammer wird nicht bewacht?«
    »Nicht von organischen Intelligenzen«, antwortete Saedelaere. »Nur eine Regelpositronik sorgt für die Einhaltung der programmierten Bedingungen.«
    »Aber sie ist nicht dazu programmiert, einen plötzlichen Massezuwachs zu melden?«
    »Nein, Gebieter.«
    »Wohin fliegt dieses Raumschiff jetzt, Alaska?«
    »Soviel ich weiß, zu einer roten Riesensonne, irgendwo im Randgebiet des galaktischen Kerns. Der Großadministrator will dort im Ortungsschutz der Sonne abwarten, wie die Entwicklung verläuft.«
    »Das ist günstig für uns, Alaska!« Vavischons Stimme klang triumphierend. »Wahrscheinlich befiehlt der Großadministrator eine allgemeine Ruheperiode, die günstigste Zeit, ihn zu überlisten.«
    »Ja, Gebieter.«
    »Terraner …«, sagte Vavischon leise. »Sie glauben, mächtiger und klüger zu sein als andere Intelligenzen. Ich werde ihnen beweisen, wie schwach und dumm sie wirklich sind.«
    »Ja, Gebieter«, sagte Alaska.
    Vavischon blickte auf.
    »Geh, Alaska!« befahl er. »Sonst sucht man dich noch.«
    Durch ein Parafenster trat er mit dem Cappin-Fragment in Alaskas Gesicht in Verbindung, ließ psionische Energie überströmen und konditionierte es erneut. Das Fragment klammerte sich an die Aufgabe, die der Chef der Takerischen Exekutionsflotte ihm stellte, denn sie war praktisch das einzige Bindeglied zur Realität.
    Alaska Saedelaeres Augen wurden leer und blicklos. Er wandte sich steif wie eine Marionette zum Gehen. Aber noch während der Drehung wurden Haltung und Blick wieder natürlich.
    Leise pfeifend schlenderte Alaska draußen durch den Korridor, nachdem er die Kabinentür seines Gefangenen wieder positronisch verriegelt hatte.
    Im Kontrollraum angekommen, aktivierte er die Überwachungsgeräte und setzte sich in den Schalensessel vor den Monitoren.
    Vavischon ging zum Getränkeautomaten und wählte einen Becher Usquiur, ein aromatisches synthetisches Getränk, das die Nahrungsmittelingenieure der MARCO POLO ursprünglich allein für Ovaron und Merceile hergestellt hatten.
    Langsam schlürfte er den an Vitaminen und Spurenelementen reichen Saft. Ohne Usquiur wären wahrscheinlich alle Cappin-Völker der Galaxis Gruelfin längst ausgestorben, sinnierte Vavischon. Die Planeten, von denen sie ursprünglich stammten, hatten auch die Bedürfnisse ihres Metabolismus geprägt, und seit Cappins neue Planetensysteme besiedelten, hatte Usquiur die ehemals natürlich in der Nahrung vorkommenden Spurenelemente und Vitaminkomplexe ersetzen müssen.
    Wirklich zuvorkommend von den Terranern, daß sie mich mit Usquiur versorgen! dachte der Flottenchef ironisch. Aber sie tun es nicht uneigennützig – Sie wollen mein Wissen, aber sie werden es niemals bekommen.
    Ein Glück, daß sich auf ihrem Schiff dieser Alaska Saedelaere befindet. Die Wahrscheinlichkeit einer Kollision zwischen einem Pedotransferer und einem transmittierenden Andersartigen ist schon verschwindend gering; daß der Andersartige mit einem Fragment des Pedotransferers innerhalb des Hyperraums verschmilzt und daß dieses Fragment ein gewisses Eigenleben behält, ist geradezu einzigartig.
    Vavischon dachte daran, wie er Saedelaere zum erstenmal begegnet war. Es war kurz nach seiner Gefangennahme durch die listenreichen Terraner gewesen. Gemeinsam mit einigen Mutanten hatte der Transmittergeschädigte an den Psychoverhören teilgenommen.
    Der Takerer hatte sofort bemerkt, daß das Cappin-Fragment hinter Alaskas Gesichtsmaske lebte, daß sein Eigenleben aber durch den stärkeren Willen des physisch Unversehrten unterdrückt wurde.
    Fast hätte Vavischon sich damals verraten, indem er seine Parakräfte einsetzte, um dem Artgenossen zu helfen. Er war jedoch intelligent genug, um sich im letzten Augenblick anders zu besinnen. Die Mutanten hätten die psionische Energie bemerkt, die bei seiner Aktivität frei geworden wäre. Also hatte er sich darauf beschränkt, die Ausstrahlungen des Fragments rein

Weitere Kostenlose Bücher