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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sonne Taimay aufging, beleuchtete sie eine gespenstische Szenerie.
    Eiförmige Raumschiffe standen, mit den sich verjüngenden Heckseiten nach unten, eines neben dem anderen auf dem hartkrustigen, von Rissen und Spalten durchzogenen Boden des Planeten TCR. Durchsichtige Schwaden trieben in einigen hundert Metern Höhe über die Landschaft und kondensierten teilweise zu wäßrigen Perlen, wenn sie die erkaltete Außenhülle eines Schiffes berührten.
    Die Nebelschleier, die von den Soldaten draußen ausgeatmet wurden, waren dichter.
    Ab und zu nahmen die Soldaten einige Züge aus ihren Atemgeräten, denn die Atmosphäre war zu dünn, als daß Lebewesen von 1-Gravo-Niederdruckwelten es längere Zeit in ihr ausgehalten hätten, ohne zu ermüden.
    Die Erleichterung, die Vavischon seinen Soldaten zugestanden hatte, galt allerdings nicht für die lebende Fracht, die kurz darauf aus den überfüllten Laderäumen der Frachtschiffe quoll.
    Männer, Frauen und Kinder. Tausende und aber Tausende. Nackt und kahlgeschoren. Mit Peitschenhieben und Kolbenstößen vorwärts getrieben zu den Antigravschächten, die sich in der Oberfläche des Planeten geöffnet hatten.
    Vavischon spürte die verstohlenen Blicke seiner Offiziere, die sich einander von Zweifeln gequält ansahen. Er wußte, daß keiner von ihnen billigte, was er der überlebenden ganjasischen Zivilbevölkerung der Planeten Thunah und Rhaan zugedacht hatte. Doch er wußte auch, daß keiner den Mut aufbringen würde, sich offen gegen den Verwandten des Herrschers zu stellen.
    Vielleicht hätten sich genügend Soldaten gefunden, um Vavischons Absichten zu vereiteln. Aber der Chef der Exekutionsflotte hatte an diese Möglichkeit gedacht, deshalb wußten die Soldaten nicht, welches Schicksal die verschleppten Ganjasen erwartete.
    Sie glaubten, diese vielen Tausende von Männern, Frauen und Kindern sollten auf diesem Geheimplaneten psychomechanisch umgeschult und zu treuen Bürgern des Takerischen Reiches gemacht werden.
    Wahrscheinlich hätten sie es nicht einmal geglaubt, wenn einer versucht hätte, ihnen die Wahrheit beizubringen: daß nämlich die Männer, Frauen und Kinder am Grunde der Antigravschächte von Robotmaschinen getötet und auf Transportbänder in eine gigantische Zelltrennungsanlage befördert wurden.
    Nach der anschließenden Behandlung in riesigen Tanks waren die Körperzellen neutral und konnten von den vollrobotisch gesteuerten Zuchtbänken zu biosynthetischen Pseudokörpern aufgebaut werden.
    Vavischon lachte teuflisch und musterte die Führungsoffiziere seines Schiffes.
    »Seien Sie nicht so zimperlich!« rief er ihnen zu. »Eines Tages kommen Sie vielleicht selbst in die Lage, sich in einen Pseudokörper retten zu müssen. Sollte Ihr eigener Körper verlorengehen, dann wären Sie sicher froh, in einem Ersatzkörper weiterleben zu können, der aus natürlich gewachsenem Zellgewebe gezüchtet wurde.
    Oder würden Sie sich in einem solchen Fall mit der kümmerlichen Existenz in einem Klumpen rein synthetischen Nervengewebes begnügen?«
    Seine Augen blitzten zornig.
    »Außerdem sterben dort unten nur Ganjasen, Rebellen, die sich gegen die Herrschaft des Taschkars aufgelehnt haben. Je weniger es von diesem Geschmeiß gibt, desto besser ist es für das Takerische Reich.«
    Er schlug sich mit der Faust gegen die linke Schulter.
    »Es lebe der Taschkar!«
    »Es lebe der Taschkar!« wiederholten die Offiziere bebend.
    Vavischon lachte. Er übergab das Kommando über die HYOUH THRAY seinem Stellvertreter und ging in die Offiziersmesse. Während unter der Oberfläche des Geheimplaneten rund zweihunderttausend Ganjasen starben, ließ der Chef der Exekutionsflotte es sich schmecken …
    Fellmer Lloyd war verstummt. Die Mutanten ließen sich gegenseitig los. Perry Rhodan starrte Vavischon an, zutiefst schockiert.
    Jemand stieß einen zornigen Schrei aus.
    Der Großadministrator sah, daß Ovaron aufgesprungen war und sein Vibratormesser gezogen hatte. Der Ganjo sah den Gefangenen aus haßerfüllten Augen an. Ovarons Gesicht war verzerrt und glich einer Dämonenmaske.
    Langsam schritt der Ganjo auf Vavischon zu. Der Takerer sah ihn kommen, aber er war noch zu benommen, um sich erheben zu können. Seine Glieder zuckten unkontrolliert vor Furcht.
    Alaska Saedelaere stellte sich Ovaron in den Weg, wollte den Ganjo mit einem Dagor-Hebelgriff außer Gefecht setzen. Ovaron trat ihm den linken Fuß weg, rammte seinen Ellenbogen in Alaskas Solarplexus und schüttelte den

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