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Silberband 052 - Exil im Hyperraum

Titel: Silberband 052 - Exil im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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woher wollen Sie, Askosan, wissen, daß die Pedolotsen ihre Macht mißbrauchen?«
    »Der Perdaschismus richtet sich nicht gegen unsere offizielle Regierung«, antwortete Askosan mit spröder Stimme. »Dennoch wurden wir, solange unsere Aufzeichnungen reichen, verfolgt und dezimiert, und jedesmal waren es die Exekutivorgane der offiziellen Regierung, die gegen uns vorgingen, weil man vorspiegelte, die und die Ganjasen planten einen Sturz der Regierung, oder die und die Planeten würden gegen die Regierung revoltieren.«
    Er hob seine Stimme.
    »In vielen Fällen traten Ganjoprester als Perdaschisten auf, zettelten einen Aufruhr an und provozierten so die Exekutivorgane der Regierung zu Maßnahmen gegen unsere Organisation. Dabei haben wir uns stets an das Prinzip des gewaltlosen Widerstandes gehalten. Unsere Aktionen bestehen in Aufklärungskampagnen über die wirklichen Ziele der Pedolotsen, in der Gegenprogaganda unter den Ganjoprestern und in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den pseudoreligiösen Auswüchsen des Kultes.«
    Avimol wurde nachdenklich.
    Was Askosan vorgebracht hatte, klang einleuchtend, aber woher sollte er wissen, ob es den Tatsachen entsprach? Dazu gehörten Beweise, und das Wort allein war kein Beweis.
    »Woher soll ich wissen, ob Sie mich nicht angelogen haben, Askosan?« fragte der Uarter.
    »Eine gute Frage«, erwiderte der Perdaschist gelassen. »Es läßt sich nicht alles beweisen, was ich Ihnen gesagt habe, doch falls Sie bereit wären, an einer geheimen Zusammenkunft unserer Organisation teilzunehmen, könnten Sie noch heute einige Beweise erhalten.«
    Askosan zögerte und fügte dezent lächelnd hinzu: »Allerdings ist es nicht ungefährlich, an einer geheimen Zusammenkunft einer verbotenen Organisation teilzunehmen …«
    Avimol reagierte, wie er es von einem Uarter erwartet hatte. Er erhob sich und sagte kühl: »Ich fürchte die Gefahr nicht und bin bereit, an einer Zusammenkunft teilzunehmen.«
    Askosan erhob sich ebenfalls.
    »Dann, Bruder Pilger«, sagte er mit leiser Ironie, »darf ich dich bitten, mir zu folgen.«
    Avimol erkannte die Ironie, tat sie aber stillschweigend ab. Wie in Trance schritt er neben Askosan her, durch das prunkvolle Tor des Tempelgartens und hinaus auf die Straße, in der die weißen, gelben und lila Roben der beamteten Diener des Kultes wimmelten.
    Verwundert erkannte der Uarter, daß seine ursprüngliche Hochstimmung gewichen war: dem belebenden Gefühl, sich auf gefährlichen Pfaden zu bewegen. Sein Organismus hatte auf die Veränderung reagiert, die in seinem Verhältnis zum Kult und zu den Pedolotsen eingetreten war, obwohl diese Veränderung doch nur in der Bereitschaft bestand, Vertrautes und Gewohntes von anderen in Frage stellen zu lassen.
    Askosan führte ihn in das Gassengewirr der alten Tempelstadt. Hier waren die Gebäude der Verwahrlosung verfallen, blühende Pflanzen bedeckten teilweise das Mauerwerk, aus dem diese Bauwerke errichtet worden waren. Vögel nisteten in den düsteren Öffnungen uralter Türme, kleine Tiere huschten erschrocken in ihre Verstecke.
    Nach einiger Zeit bog Askosan in einen Pfad ein, der durch verunkrautete Trümmer führte. Der Pfad endete vor dem Portal eines schiefen Turmes. Kühle, modrige Luft schlug Avimol entgegen, als er hinter Askosan den Turm betrat.
    Es ging eine steile Wendeltreppe hinab. Askosan schaltete eine Handlampe ein und leuchtete, sonst hätten die Männer nichts sehen können. Avimol verließ sich bei seiner Orientierung allerdings weniger auf den Lichtkegel, sondern mehr auf sein Gehör, das am Widerhall der Schritte die Einzelheiten der Umgebung ausmachte, und auf seinen Instinkt.
    »In dem Gang links, den wir gleich erreichen, ungefähr dreißig Schritte entfernt«, raunte er Askosan zu, »stehen zwei Männer. Ich rieche ihre Angst, kann aber nicht erkennen, ob sie bewaffnet sind.«
    Der Lichtkegel von Askosans Lampe irrte ab und glitt kurz über Avimols Gesicht, dann lachte der Perdaschist gepreßt.
    »Beinahe hätte ich vergessen, daß Sie ein Uarter sind, Avimol«, flüsterte er zurück. »Ich bin froh, Sie nicht zum Gegner zu haben.«
    Avimol schwieg. Er hielt nichts von überflüssigen Worten.
    »Es sind Männer unserer Organisation, Avimol. Sie tragen zwar Lähmwaffen, aber sie schießen niemals leichtfertig. Bleiben Sie dicht hinter mir.«
    Er zögerte, wartete auf eine Antwort, und als keine erfolgte, wandte er sich am Ende der Treppe nach links und betrat den schmalen Gang,

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