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Silberband 052 - Exil im Hyperraum

Titel: Silberband 052 - Exil im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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von dessen gewölbter Decke Feuchtigkeit glitzerte.
    Nach einer Weile flüsterte eine Stimme von vorn: »Wer kommt?«
    »Der Tag ist nahe«, antwortete Askosan.
    Avimol grinste, bis ihm einfiel, daß er das Verhalten dieser Männer nicht mit dem uartischen vergleichen durfte. Als er hinter Askosan die beiden Posten passierte, fühlte er deren neugierige Blicke. Abermals ging es eine Wendeltreppe hinab, diesmal allerdings nur zwölf Stufen.
    Der Uarter spürte mit seinen weit geöffneten Sinnen die Anwesenheit von zwanzig bis dreiundzwanzig Cappins, bevor er den kurzen Gang und den Lichtschimmer sah, der um eine Biegung des Ganges fiel.
    Askosan folgte der Biegung und trat durch ein steinernes Portal in eine halbkreisförmige Halle. Im Dämmerlicht von einigen wenigen Atomlampen sah er die Gestalt von einundzwanzig Männern, die sich zur Begrüßung Askosans erhoben hatten.
    »Seid gegrüßt, Freunde!« rief Askosan gedämpft. »Der Mann neben mir heißt Avimol und kommt von Uarte. Er ist bereit, unsere Argumente zu hören und unsere Beweise zu sehen.«
    Ein großer schlanker Mann mittleren Alters drängte sich nach vorn. Rotbraunes Haar fiel in weichen Wellen auf seine breiten Schultern, und graugrüne Augen musterten prüfend Avimols Gesicht.
    Dann legte er die ausgestreckten Hände waagrecht vor seine Brust und sagte mit volltönender Stimme:
    »Willkommen, Avimol. Mein Name ist Recimoran, und ich hoffe, daß wir gut miteinander auskommen werden.«
    »An mir soll es nicht liegen«, versetzte Avimol trocken.
    Leises Gelächter antwortete ihm, und er entspannte sich. Zu seiner eigenen Verwunderung fühlte er sich zu diesen Männern hingezogen, und er kämpfte gegen diesen Impuls an, um sich seine Urteilsfähigkeit nicht trüben zu lassen.
    Recimoran führte ihn zu einer mit geheizten Decken gepolsterten Steinbank und bat ihn, Platz zu nehmen. Dann eröffnete er die Zusammenkunft.
    Avimol lauschte aufmerksam jedem Wort, das gesagt wurde – und vor allem dem, was nicht ausgesprochen wurde …

31.
    Perry Rhodan
    »Nichts gegen Einsickerungstaktik, Terraner«, erklärte mein arkonidischer Freund ergrimmt, »aber gegen die rhodansche Spielart der Einsickerungstaktik entwickelt sich in mir allmählich ein Komplex.«
    Atlan schritt vor der volltransparenten Stahlplastikwand der Zelle, in die wir gebracht worden waren, auf und ab wie ein Tiger im Käfig. Ich verstand seine Gefühle. Heute schrieb man auf der Erde den vierten April des Jahres 3438, und seit vier Tagen befanden wir uns in der Gefangenschaft jener Ganjasen, die eigentlich hätten froh sein sollen, daß wir gekommen waren, zumal wir den sehnlichst erwarteten Ganjo mitgebracht hatten.
    »Diese Leute haben sich in die eigene Machtfülle verliebt, Perry«, wisperte Ovarons Stimme in mir. »Sie wollen diese Macht nicht wieder aus der Hand geben. Das müßten sie aber, wenn sie mich in meiner körperlichen Gestalt vor die Öffentlichkeit treten ließen.«
    »Ganjasen sind eben auch nur Menschen«, gab ich lautlos zurück.
    Laut sagte ich zu Atlan:
    »Ich hatte nicht geplant, schon wieder in Gefangenschaft zu gehen, mein Freund, aber wie uns das Beispiel Takera gezeigt hat, kann sogar meine Spielart der Einsickerungstaktik zum Erfolg führen.«
    Hinter der transparenten Wand gingen zwei Ganjoprester erster Klasse, sogenannte Erste Diener der Sekte, in ihren lila Roben vorüber. Wir kannten inzwischen etwas von ihrer Organisation und deren Struktur. Atlans Haltung änderte sich, noch bevor sie zu uns hereinsehen konnten. Mein Freund lehnte sich mit dem Rücken gegen eine der undurchsichtigen Seitenwände, verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte kalt. Die Ganjasen sahen ganz kurz herein, dann wandten sie sich irritiert ab.
    Ich lehnte mich tiefer in meinen Sessel zurück. Wieder einmal fragte ich mich, was man wohl mit uns vorhaben könnte. Dieser Guvalasch war mir vom ersten Augenblick an unsympathisch gewesen.
    »Er wird seiner gerechten Strafe nicht entgehen«, wisperte es in meinem Bewußtsein. »Guvalasch ist nicht nur ein Verbrecher, sondern auch ein Hochverräter, er arbeitet den Takerern indirekt in die Hände.«
    »Macht korrumpiert«, gab ich auf geistiger Ebene zurück. »Wir müssen handeln, sobald man uns aus unserer Zelle holt, und einmal muß man uns ja herausholen.«
    »Sie sind nervös«, stellte der Ganjo fest.
    Ja, ich war nervös! Dabei hatte es in meinem Leben schon zahlreiche ähnliche Situationen gegeben, und da war ich nicht halb

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