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Silberband 052 - Exil im Hyperraum

Titel: Silberband 052 - Exil im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ovaron und Merceile hielten sich jetzt vollkommen zurück. Nur eine Armlänge von uns entfernt flanierten die Pilger durch die breite Straße. Die meisten trugen rosafarbene Umhänge, aber wir sahen auch Diener in weißen, gelben und lila Roben.
    Auf der anderen Seite des Grundstückes jagten zwei Gleiter durch die Gasse, aus der wir gekommen waren. Es wurde höchste Zeit, daß wir unsere Identität wechselten. Aber wie sollten wir zwei Pilger von der Straße weglocken, ohne sofort Verdacht zu erregen? Sie waren zum Greifen nahe und doch unerreichbar.
    Ich zuckte unwillkürlich zusammen, als der Urutak dicht neben mir jaulte. Das Tier konnte uns noch verraten! Es stand so, daß man es von der Straße aus sehen konnte.
    Vier Pilger blickten neugierig herüber und schlenderten lachend weiter. Mir brach der Schweiß aus. Wenn jemand auf den Gedanken kam, nachzusehen …!
    Da blieben auch schon zwei Pilger stehen. Sie riefen leise herüber, lachten und winkten. Der Urutak zog sich einen halben Meter zurück und winselte kläglich.
    »Das arme Tier«, sagte einer der Pilger mit eigenartigem Akzent. Er schnalzte leise und kam vorsichtig näher. Der andere Pilger folgte ihm.
    Der Urutak zog sich langsam weiter zurück.
    »Was wollen wir denn mit einem Urutak«, sagte der zweite Pilger. »Laß ihn laufen, Javillam.«
    »Vielleicht ist er verletzt«, widersprach der erste Pilger.
    Er kam um den Strauch herum, sah mich und blieb mit offenem Mund stehen. Ich ergriff seinen Umhang, zog ihn zu mir heran und schlug dem Mann die Handkante an den Hals. Er wurde schlaff. Atlan sprang an mir vorbei und stürzte sich auf den zweiten Pilger. Kurz darauf schleifte er ihn hinter den Strauch.
    »Dein Hund ist wirklich ein Prachtkerl«, sagte er und begann, sein Opfer von dem Umhang zu befreien.
    Ich zog dem anderen ebenfalls den Umhang aus, hängte ihn mir um und zog die Kapuze über den Kopf.
    »Tut mir leid«, sagte ich zu dem Pilger, den ich niedergeschlagen hatte, dann versetzte ich ihm eine geringe Ladung Lähmenergie. Vor drei Stunden würde er nicht aufwachen.
    »Du bringst es fertig und bezahlst ihm den Umhang noch«, bemerkte Atlan spöttisch und zog mich mit sanfter Gewalt weg. Er hatte sich ebenfalls die Kapuze über den Kopf gezogen.
    Ich deutete auf sein Opfer. »Hast du ihn …?«
    »Selbstverständlich«, unterbrach er mich. »Und zwar mit einer vollen Ladung.«
    Wir zogen die beiden Pilger tiefer ins Gebüsch hinein, damit sie nicht zufällig gesehen werden konnten, dann traten wir auf die belebte Straße hinaus. Anfangs fühlten wir uns noch unsicher und beobachteten aus den Augenwinkeln die anderen Pilger, doch als wir erkannten, daß niemand unsere Tarnung durchschaute, wurden wir sicherer.
    Ohne daß wir darüber gesprochen hätten, wandten wir uns einmütig in die Richtung, in der wir den riesigen Obelisken sehen konnten. Je größer die Menge, in der wir uns verbargen, desto größer war die Chance, nicht zufällig entlarvt zu werden, und die Pilgerscharen konzentrierten sich höchstwahrscheinlich um die Säule.
    Nach knapp einer halben Stunde standen wir am Rande eines großen Platzes. Mindestens zwanzigtausend Pilger sowie zahlreiche Diener aller Klassen hatten sich hier versammelt und lauschten den von Lautsprechern übertragenen Worten eines Pedolotsen, der auf einer Antigravplattform vor dem Obelisken schwebte.
    »Hallo!« entfuhr es Atlan. »Ist das nicht unser Freund Guvalasch, der dort spricht?«
    Jetzt erkannte ich die Stimme ebenfalls wieder, obwohl sie durch die Lautsprecher verändert wurde.
    Plötzlich bildeten sich über dem riesigen Platz zahllose kugelförmige Energiegebilde, wurden klar – und zeigten dann in einwandfreier 3-D-Übertragung Gestalt und Gesicht des Sextolotsen.
    Guvalasch streckte einen Arm aus und zog eine zweite Gestalt zu sich heran.
    Atlan pfiff leise durch die Zähne.
    Die zweite Gestalt war niemand anders als der falsche Ganjo. Von Ovaron kamen Impulse des Zorns in mein Bewußtsein.
    Der Sextolotse winkte, dann stellte er das Monstrum als den heimgekehrten Ganjo vor.
    Minutenlang tobte die Menge vor Begeisterung. Neben Atlan und mir brach ein hochgewachsener weißhaariger Mann zusammen, niemand kümmerte sich um ihn.
    Als die Begeisterungsstürme abgeebbt waren, legte Guvalasch einen Arm um die Schultern des falschen Ganjos und rief:
    »Vor euch steht der Mann, der sein Volk zum Sieg über die Takerer führen wird! Leider gibt es Verbrecher, die versucht haben, ihn mit Drogen

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