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Silberband 052 - Exil im Hyperraum

Titel: Silberband 052 - Exil im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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besonderen Wunsch?« erkundigte sie sich zuvorkommend. »Vielleicht ein Steak?«
    Balton sah sie nicht einmal an, als er sich angezogen auf sein Bett warf.
    »Nein, Milli. Ich will überhaupt nichts essen. Ich habe keinen Hunger, denn mir ist der Appetit vergangen.«
    »Hast du Ärger gehabt?«
    Er nickte. »So kann man es auch nennen. Aber um ehrlich zu sein: Ich wurde enttäuscht. Warum kann die Stadt keinen Kompromiß schließen? Sie hat eine Delegation der Takerer vernichtet, ohne zu verhandeln. Ist sie so programmiert worden?«
    Milli setzte sich auf den Bettrand.
    »Balton, ich kann dir darauf keine Antwort geben, denn ich bin kein Ganjase und kein Terraner. Aber die Stadt wird wissen, was richtig ist. Vielleicht kann sie keine Kompromisse schließen, ohne zerstört zu werden. Wissen wir, was richtig ist?«
    »Zerstörung! Vernichtung! Tod und Verderben! Ist das die Antwort auf alle Fragen?«
    Milli antwortete: »Nein, natürlich nicht. Aber oft ist das die einzige Möglichkeit!«
    »Wie meinst du das?«
    »Die scheinbare Friedfertigkeit der Takerer und ihre Verhandlungsbereitschaft sind falsch. Sie wollen der Stadt eine Falle stellen. Die Stadt hat ihnen nur gezeigt, daß sie diese Absichten durchschaute. Das ist alles. So, hast du nun Hunger oder nicht?«
    Balton Wyt hatte keinen Hunger.

9.
    Captain Brasing Erpus lag in seiner Kabine auf dem Bett und sah dem fünften und letzten Tag des Fluges mit einiger Besorgnis entgegen. Die gestrige Unterredung mit Solarmarschall Julian Tifflor hatte alle noch bestehenden Zweifel beseitigt. Das vor ihnen liegende Unternehmen war lebensgefährlich.
    Es war weniger die Gefahr, die Erpus schreckte, eher war es die Gewißheit, daß die Milchstraße vielleicht schon verloren war, wenn er und seine vier Männer versagten.
    Tifflor wollte Techma nicht mit seinen fünftausend Schiffen angreifen. Er wollte den Terraner, der sie gewarnt hatte, nicht töten, Balton Wyt sollte leben, und auch die erwähnte Stadt durfte nicht vernichtet werden.
    »Aus diesem Grund«, hatte er zu Erpus gesagt, »werden Sie allein mit Ihrem Sonderkommando die Landung auf Techma wagen, während wir im Orterschutz verschiedener Sonnen warten. Mit Hilfe Ihrer Spezialsender sind Sie in der Lage, uns jederzeit geraffte Informationsmeldungen zu übermitteln. Wir allerdings werden nicht antworten können, weil die Gefahr der Entdeckung damit zu groß würde.«
    »Unsere Aufgabe?«
    »Nehmen Sie Verbindung zu Balton Wyt und dieser Stadt auf, ohne von den Invasoren entdeckt zu werden. Dann informieren Sie uns.«
    Erpus mußte unwillkürlich lächeln, als er daran dachte. Das hörte sich alles so furchtbar einfach an – Verbindung aufnehmen, ohne von den Invasoren entdeckt zu werden!
    Längst hatten sich die terranischen Schiffe verteilt. Sie waren rings um Techmas Stern in Orterschutz gegangen. Die Entfernungen der einzelnen Schiffe bis Techma schwankten zwischen vierhundert und achthundert Lichtjahren. Eine Entdeckung durch die Takerer schien damit ausgeschlossen. Lediglich die INTERSOLAR hatte sich, fünfhundert Lichtjahre von Techma entfernt, mit dem Explorerschiff EX-8211 getroffen. Oberst Menry Kabish kam an Bord des Flaggschiffs und berichtete Julian Tifflor noch einmal ausführlich.
    Das alles war gestern geschehen.
    Nun näherte sich die INTERSOLAR, immer im Schutz dazwischenstehender Sonnen, mit äußerster Vorsicht Techmas Stern. Die Biopositronik berechnete die einzelnen Linearetappen so, daß das Schiff immer wieder beim Eintauchen in das Normaluniversum in Deckung blieb.
    Noch zwei Etappen!
    Erpus seufzte. Bald würde es soweit sein. Mit einer speziell für diesen Einsatz ausgerüsteten Space-Jet und vier Männern der Solaren Abwehr würde er die INTERSOLAR verlassen und versuchen, auf Techma zu landen.
    Seine vier Männer …!
    Da war Leutnant Herb Stotz, sein Stellvertreter und Spezialist für Elektronik, Positronik und Hyperfunk. Auch er galt als Meister der Improvisation, war beherrscht und kaltblütig im Einsatz, konnte aber seine Gutmütigkeit nicht verbergen. Ein Mann, mit dem man gut auskam und auf den man sich verlassen konnte.
    Oder Dr. Canter, der Mann ohne Vornamen. Eigentlich war er Wissenschaftler für alle Gebiete, ein Nexialist. Ein wissenschaftlicher Spezialagent, wenn man so wollte. Er ließ sich nicht leicht aus der Ruhe bringen. Lediglich Ungerechtigkeiten waren ihm zuwider, und er konnte unbeschreiblich wütend werden, wenn jemand einem Unschuldigen auch nur ein Haar

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