Silberband 052 - Exil im Hyperraum
verlieren wir später keine Zeit mehr.«
Das Bild zeigte die rote Sonne und den einzigen Planeten Techma, der schnell größer wurde, als stürze die Kamera aus dem All auf ihn zu. Einzelheiten wurden sichtbar. Dann wechselte das Bild. Der Betrachter stand nun auf der Oberfläche Techmas. Im Hintergrund war das Gebirge zu erkennen. Davor landeten Raumschiffe verschiedener Bauart.
Eine Stimme – es war nicht die des Gehirns – erklärte dazu: »Die Ganjasen landeten im Auftrag des Ganjos, um die Stadt zu bauen. Sie soll ein Zufluchtsort für die Ganjasen sein, falls es in unserer Heimat zum Schlimmsten kommt, und zugleich wird sie so programmiert werden, daß sie im Notfall allen Feinden der Takerer als Freund dient. Die Stadt kann jeden Gegner vernichten, der auf Techma landet, aber sie kann es nur im äußersten Notfall tun. Denn mit dieser Aktion ist die eigene Vernichtung verknüpft.«
Die Bilder wechselten nun schneller. Zwischen den einzelnen Szenen mußten Monate liegen, dann Jahre. Die Stadt wuchs. Zum Schluß wurde das Gehirn tief in die Erde versenkt, in ihr verankert, programmiert und dann durch das Gebäude darüber abgesichert.
»Das Gehirn ist unbestechlich«, fuhr die Stimme fort. »Es wird jeden Verräter bestrafen und vernichten. Freunden aber wird es Hilfe bringen. Wer diesen Film sieht, wurde bereits als Freund identifiziert, und wir bitten ihn, seinerseits uns zu helfen.«
Das letzte Bild zeigte die vollendete Stadt. Dann erlosch der Schirm, und die Stimme schwieg.
Erpus holte tief Luft.
»Wir haben es halb geschafft«, erklärte er zuversichtlich. »Der Programmierung kann einfach kein Fehler unterlaufen. Unser Material ist echt und ausreichend. Allein die Tatsache, daß der Ganjo Ovaron selbst die Stadt erbauen ließ und Rhodan ihm das Leben erhielt, dürfte genügen. Oh, Munkunk kommt wieder …«
Der Roboter kam aus dem Gehirn und gab Erpus die Mappe zurück.
»Der Allwissende wird das Ergebnis seiner Untersuchung sofort bekanntgeben.«
»Es ging schnell«, sagte Erpus verwundert.
»Die Wahrheit benötigt niemals viel Zeit«, erwiderte der Roboter.
Dann sprach das Gehirn:
»Ich begrüße Sie als Freunde des Ganjos und der Stadt. Die Daten sind ausreichend. Von dieser Sekunde an können Sie mit unserer vollen Unterstützung rechnen. Hier noch einmal die Fakten: Die Takerer haben auf Techma einen Pedopeiler errichtet und bereiten die Invasion der Milchstraße vor. Wenn Sie den Pedopeiler vernichten können, wird das Unternehmen vereitelt – wenigstens für eine gewisse Zeit. Es ist allerdings unerläßlich, daß auch die bereits angekommenen Takerer getötet werden, denn sie bilden eine dauernde Gefahr in dieser Galaxis. Sie besitzen bereits genügend Schiffe, um von hier zu fliehen und woanders einen neuen Stützpunkt zu errichten. Das ist die Lage. Was gedenken Sie zu tun, wie lautet Ihr Auftrag?«
»Erkundung, das ist unser Auftrag«, erwiderte Erpus. »Wir müssen einen Bericht an unseren Kommandanten absenden. Können Sie uns Ihre Anlage zur Verfügung stellen?«
»Die Stadt ist bereit zu helfen, aber ich muß Sie warnen: Ein Funkspruch der Stadt würde von den Takerern aufgefangen und entschlüsselt werden.«
»Mit einem Raffer …«
»Unsere Anlage verfügt nicht über einen derartigen Raffer. Ich ersah aus den Unterlagen und weiß von Balton Wyt, daß Sie mit einem anderen System senden. Mein Rat ist: Kehren Sie zu Ihrem Schiff zurück und senden Sie von dort. Ich werde veranlassen, daß die Stadt inzwischen ein Ablenkungsmanöver einleitet. Die Energieglocke wird stark aufgeladen. Die Energieabstrahlung macht es den Takerern unmöglich, Ihre Signale zu orten oder auch nur zu empfangen. Ihr Kommandant wird Ihnen mitteilen, wie Ihr nächster Auftrag lautet.«
»Er wird nicht antworten können, weil die Anwesenheit unserer Flotte ein Geheimnis für die Takerer bleiben muß. Seine Funksignale könnten aufgefangen werden, im Gegensatz zu unseren.«
»Gut, das stimmt. Dann senden Sie Ihren Bericht und kehren zur Stadt zurück. Wir werden dann handeln.«
»Handeln?«
»Ja, mit Ihrer Hilfe erlaubt es die Programmierung. Sie werden den Pedopeiler zerstören und sich dann in der Stadt vor der Verfolgung der Takerer in Sicherheit bringen. Sobald das geschehen ist, können Sie ohne weiteres Risiko die wartende Flotte der Terraner anfunken, da die Takerer dann keinen Kontakt mehr mit der Heimatgalaxis haben.«
Erpus ging das alles fast ein wenig zu schnell.
»Langsam,
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