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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seinen Kugelbauch so weit wie möglich einzuziehen.
    Dadurch wurde Poncruter so weit abgedrängt, daß er gestürzt wäre, hätte er sich nicht im letzten Moment an Lapenders Hosenbeinen festgehalten. Beide Farrogs gerieten aus dem Gleichgewicht. Vorsichtshalber faßte ich Lapenders Waffengürtel, während Atlan und Remotlas ihrerseits mich festhielten. Bei dieser Gelegenheit entdeckte ich eine Menge fremdartiger Waffen und Ausrüstungsgegenstände in den zahlreichen Gürteltaschen des Riesen.
    Nach einigen bangen Minuten löste sich die Plattform unter unseren Füßen auf. Bis dahin war sie aber so weit abgesunken, daß wir relativ sanft auf einen Buckel aus grünem Glas fielen.
    Leider erwies sich die gläserne Beschaffenheit des Buckels als optische Täuschung. In Wirklichkeit bestand die Erhebung aus einer gallertartigen nachgebenden Masse, in der wir allmählich einsanken.
    Ich bemühte mich verzweifelt, mich aus dem Gallert zu lösen, doch die Masse war zäh und entwickelte eine unwiderstehliche Saugkraft. Schließlich zogen Atlan und ich unsere Desintegratoren und zerstrahlten vorsichtig das Gallert zwischen unseren Körpern.
    Die Masse löste sich in violette Nebelschwaden auf, die uns bald die Sicht nahmen. Gleichzeitig wurde es so heiß, daß sogar die Farrogs heftig transpirierten. Atlan, Remotlas und ich schlossen unsere Helme. Ich holte tief Luft, als die Klimaanlage mit voller Kraft arbeitete und ein sauerstoffreicher, kühler Luftstrom in meine Lungen drang.
    »Das war nicht klug, Terraner«, drang Lapenders blubbernde Stimme durch die Außenmikrophone an meine Ohren. »Nur größtmögliche Anpassung kann uns helfen.«
    Das zähe Gallert hatte sich inzwischen fast völlig aufgelöst. Nur eine fingerdicke Schicht bedeckte den Boden der Höhle noch. Dafür war der violette Nebel so dicht geworden, daß ich die beiden Farrogs nicht mehr sah. Nur Atlans Gestalt war schemenhaft dicht neben mir zu erkennen.
    »Bei allen Sterneninseln!« schimpfte der Arkonide. »Perry?«
    »Ja?« fragte ich, während ich mich bemühte, die Infrarotanlage des Kampfanzuges einzuschalten. Der Gerätekomplex arbeitete ähnlich wie ein Laser in der Holographie, so daß man auch bei völliger Dunkelheit und im dichtesten Nebel ein klares Bild der Umgebung auf dem besonders präparierten Streifen sehen konnte, der sich rings um den volltransparenten Kugelhelm zog. Doch anscheinend funktionierte mein Gerät nicht.
    »Hast du es schon einmal mit Infrarot versucht, Terraner?«
    »Ich bin dabei«, antwortete ich, »kriege aber die Anlage nicht in Gang.«
    »Komisch«, meinte Atlan. »Ich auch nicht. Ob dieser verflixte Nebel daran schuld ist?«
    »Wahrscheinlich«, ertönte Remotlas' Stimme in meinem Helmempfänger. »Meine Infrarotanlage arbeitet ebenfalls nicht.«
    Die Außenmikrophone übertrugen eine Serie schmatzender Geräusche. Sekunden später lichtete sich der violette Nebel, beinahe gleichzeitig begann meine Infrarotanlage zu arbeiten. Ich sah die zwergenhafte Gestalt Poncruters näher kommen. Die schmatzenden Geräusche entstanden durch den Sog der dünnen Gallertmasse, die von dem Buckel übriggeblieben war.
    Poncruter bewegte die langen Arme, als wären es Windmühlenflügel. Sein Sabbermund produzierte große Mengen schaumigen Speichels, und die Röhrenzunge kreiste.
    Wir folgten ihm und dem ebenfalls wieder aufgetauchten Lapender weiter, bis wir beschlossen, eine kurze Erholungspause einzulegen, bevor wir unseren Weg fortsetzten. Wir hatten eine Höhle erreicht. Atlan, Remotlas und ich aßen Fleisch aus Dosen, dazu das gelbbraune Brot, das die Oberflächen-Ganjasen auf Erysgan verwendeten. Die beiden Farrogs verzehrten einige schmutziggraue Riegel, wahrscheinlich Konzentrate. Anschließend lehnten wir uns gegen die Wand der Höhle und ruhten eine halbe Stunde lang. Remotlas schlief sogar ein wenig und wirkte benommen, als wir ihn schließlich weckten. Die beiden Farrogs zeigten jedoch keine Spuren von Müdigkeit, und bei Atlan und mir verhinderten die Zellaktivatoren, daß wir stark ermüdeten.
    Nachdem Lapender uns durch einen niedrigen Stollen geführt hatte, standen wir auf einem meterbreiten Felsband an der Höhlenwandung, ungefähr fünfzig Meter über dem Boden.
    »Welche Fallen haben wir jetzt noch zu erwarten?« fragte Atlan.
    Lapender verdrehte seinen Rüsselhals und wandte dem Arkoniden sein Gesicht zu, ohne den Rumpf zu bewegen.
    »Keine, die uns noch gefährlich werden könnten«, antwortete er blubbernd.

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