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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Wir brauchen nur auf die Auswirkungen von Kraftfeldern zu achten.«
    »Gibt es hier eigentlich auch konventionelle Fallen?« fragte ich, und als ich merkte, daß der Farrog mich nicht verstand, setzte ich hinzu: »Ich meine verborgene Energiewaffen, Säurestrahler oder gewöhnliche Falltüren.«
    »Natürlich gibt es auch solche Fallen«, erwiderte Lapender. »Doch die lassen sich am leichtesten umgehen, weil sie ihre Standorte nicht verändern. Allerdings wirken einige ortsveränderliche Kraftfelder als Zubringer für Dekompressionsräume und Überhitzungskammern, aber da man die Kraftfelder bereits spürt, bevor man endgültig in ihren Sog gerät, werden wir rechtzeitig genug ausweichen können, wie ich vermute.«
    Remotlas stöhnte leise. Der Perdaschistenführer hielt Lapenders ›Vermutungen‹ offenbar nicht für eine Garantie, daß wir auch den Rest der Fallen lebend überwinden würden.
    Der Riese führte uns auf dem Band entlang, das sich allmählich zum Boden der Höhle senkte. Im Mittelpunkt der Höhle hatte sich unterdessen eine rötlich schillernde Blase gebildet, die sich schätzungsweise hundert Meter hoch wölbte. Gleichzeitig damit ertönten in gleichmäßigen Intervallen dumpfe, pochende Geräusche; es hörte sich an, als schlüge das Herz eines Giganten. Als ich entdeckte, daß sich die schillernde Blase bei jedem Pochen um einige Meter ausdehnte, machte ich die beiden Farrogs darauf aufmerksam.
    »Das ist nur die Einleitung der nächsten Aufladungsphase«, erklärte Lapender trocken. »Uns kann nichts geschehen, wenn wir den Ausgang erreichen, bevor das Ulvith die Höhle ausfüllt.«
    Diese Auskunft beruhigte mich nicht sonderlich. Ich trieb den großen Mutanten zur Eile an, daraufhin tänzelte er eine Kleinigkeit schneller über das Felsband.
    Endlich hatten wir den Boden der Höhle erreicht. Inzwischen war die rötlich schillernde Blase weiter angeschwollen. Mir kam es so vor, als dehnte sie sich nicht nur bei jedem Pochen aus, sondern veränderte sich außerdem dabei.
    Die beiden Farrogs strebten auf ein großes Tor zu, das sich am Ende der Höhle im Felsgestein befand. In der Blase bildeten sich plötzlich Risse, aus denen blutrote Fäden flossen und schlangengleich über den Boden krochen.
    Atlan schoß mit dem Desintegrator auf einen Faden, der ihn einzuholen drohte. Im nächsten Augenblick schlugen Hunderte dieser schlangenähnlichen Dinger gleichzeitig nach uns aus. Doch da hatten wir den Ausgang erreicht und rannten hindurch. Hinter uns brandete die Flut der blutigroten Fäden gegen eine unsichtbare Barriere.
    »Sie hätten nicht schießen dürfen, Atlan«, sagte Poncruter zischelnd.
    Der Arkonide blieb die Antwort schuldig. Die Gefahr lag hinter uns und war dadurch im Moment uninteressant geworden. Viel wichtiger war das, was auf uns wartete.
    Ich sah mich um. Wir standen am Anfang eines etwa fünf Meter hohen und drei Meter breiten Tunnels. In der Mitte des Bodens verlief eine flache, silbrig glänzende Schiene, und auf ihr – oder vielmehr wenige Millimeter über ihr – schwebte ein zylinderförmiges Fahrzeug mit abgerundeten Enden.
    Lapender berührte das Schott. Es glitt auf, und der Mutant stieg ein. Poncruter ruderte mit den Armen, was wohl soviel heißen sollte wie, wir sollten ebenfalls einsteigen.
    Wir sahen keinen Grund dafür, der Aufforderung nicht zu folgen. Ein modernes Verkehrsmittel schien mehr Sicherheit zu versprechen als Wendeltreppen oder Höhlen.
    Das Innere des Magnetschienenwagens war – im Vergleich zu dem, was wir in der Unterwelt von Erysgan bisher gesehen hatten – geradezu luxuriös eingerichtet: mit gemusterten Überzügen verkleidete Wände, bequeme Kontursessel und eine Deckenbeleuchtung.
    Wir setzten uns. Remotlas schloß die Augen und schlief sofort ein. Lapender drückte eine Schaltplatte nieder, und der Wagen setzte sich geräuschlos in Bewegung. Er fuhr mit hoher Geschwindigkeit, ich schätzte sie nach den vorbeihuschenden Wänden des Tunnels auf mindestens hundertfünfzig Stundenkilometer.
    Nach fünf Minuten fuhren wir etwas langsamer durch eine Station. Ich sah flüchtig auf Abzweigtunnels, etwa ein Dutzend Schienen und gut vierzig monströse Gestalten, die sich auf Bahnsteigen bewegten.
    Das Bild war viel zu rasch vorbei, als daß wir Genaueres hätten sehen können. Immerhin genügten die wenigen Eindrücke, um mich zu beruhigen. Ich hatte nach allem, was wir während unseres Abstieges durchgemacht hatten, eine von Halbwilden bewohnte

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