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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen dunklen Tunnel hinein, der nach einiger Zeit nach links abschwenkte.
    Ungefähr zehn Minuten später schossen wir an hellen transparenten Wänden vorbei. Erneut blickten wir auf die Kulturen einer Unterweltfarm, doch im Unterschied zu den Pflanzen, die wir vorher gesehen hatten, waren die Gewächse hier groß wie Häuser, sie bestanden aus einer rötlichgelben schwammigen Substanz, deren Aufbau bizarr verästelt war.
    Der Zug wurde langsamer. Ich bemerkte, daß Arhaeger mich nicht aus den Augen ließ. Gleichzeitig spürte ich einen dumpfen Druck im Gehirn.
    Parapsychische Beeinflussung …?
    Remotlas sank in seinem Sessel zusammen, wimmerte und schlug die Hände vors Gesicht.
    Ich erwiderte Arhaegers forschenden Blick und fragte: »Haben Sie eine Horde irrsinniger Telepathen eingesetzt, um uns zu beeinflussen? Bei Atlan und mir werden sie damit keinen Erfolg erzielen.«
    Arhaegers Gesicht blieb unbewegt, als er antwortete: »Es handelt sich um ein halborganisches Großgehirn im Aufbaustadium, Perry Rhodan. Anlagen dieser Art werden einmal unsere Positronengehirne ersetzen. Wir arbeiten mit neurochirurgisch gewonnenen Hirnteilen von Farrogs, deren Körper unbrauchbar geworden waren. Außerdem verwenden wir die Hirn- und sonstigen Nervenzellen von Ganjasen, die uns einzureden versuchten, sie wären zum göttlichen Herrscher aller Farrogs bestimmt.«
    »In meinem Imperium würde man Sie dafür verurteilen, Arhaeger«, erwiderte ich kühl. »Lassen Sie den Zug schneller fahren, damit Remotlas nicht unnötig lange leidet!«
    Der Mutant wandte sich schroff um und rief dem Fahrer einen Befehl zu. Sofort beschleunigte der Rohrbahnzug wieder. Eine halbe Minute später hatten wir den Bereich einer der grauenhaftesten Konstruktionen verlassen, die mir je begegnet waren.
    Wenig später hielt der Zug in einer mit Ornamenten überladenen Kuppelhalle an. Vermummte Farrogs standen an den Wänden und reagierten nicht, als wir ausstiegen.
    Remotlas zupfte mich am Ärmel und hielt mich zurück, so daß wir etwas hinter Arhaeger zurückblieben.
    »Diese Gehirnfragmente …«, wisperte er erregt, »… sie erinnerten mich an verschiedene Gerüchte, die an der Oberwelt umgehen. Danach gibt es hier unten einen grausamen Opferkult, bei dem Oberweltganjasen getötet werden sollen. Ich hatte bis vorhin nie daran glauben wollen, aber nun …«
    Arhaeger blieb stehen und wandte sich nach uns um.
    »Bleiben Sie bitte nicht zurück, Perry Rhodan. Ihnen wird die große Ehre zuteil, unser Heiligtum besuchen zu dürfen.«
    Sein Tonfall war zynisch gewesen, und plötzlich hielten unsere vermummten Begleiter Strahlwaffen in den Händen. Die Situation hatte sich geändert. Aus Besuchern waren offensichtlich Gefangene geworden.
    Ich schloß zu Atlan auf. Die Blicke, die er und ich wechselten, ersetzten den normalen akustischen Informationsfluß. Wir einigten uns darüber, nur im allerschlimmsten Fall Widerstand zu leisten und bis dahin die Waffen der Kapuzenträger zu ignorieren.
    Wir schritten durch ein reichverziertes Tor, fuhren eine kurze Strecke auf einem Transportband und kamen danach in eine riesige zylindrische, turmhohe Halle. Die Wände der Halle waren aus einer schwarzen glasartigen Masse, in der grelle Lichtquellen strahlten und eine eigenartig erregende Beleuchtung schufen.
    Mitten in der Halle erhob sich ein Obelisk. Ich schätzte die Seitenlänge der quadratischen Bodenfläche auf fünfzig, die Höhe des spitz zulaufenden Bauwerks auf vierhundert Meter.
    Etwa in dreißig Metern Höhe, auf der uns zugewandten Seitenfläche des Obelisken, hing ein Ganjase. Es sah aus, als ob er an der Wandung festgeleimt wäre, und offensichtlich stand er kurz vor dem Verschmachten. Seine Augen waren geschlossen, die Lippen trocken und rissig, die Haut spannte sich lederartig straff über den Gesichtsknochen. Ich ahnte jedoch, daß noch Leben in dem Mann war.
    Gerade wollte ich Arhaeger in scharfem Ton fragen, warum er ein intelligentes Lebewesen derart quälte, da hörte ich den Todesschrei des Ganjasen.
    In der nächsten Sekunde löste sich der Leichnam von der Wand, stürzte zu Boden und wurde von zwei Robotern, die im Hintergrund gewartet hatten, fortgetragen.
    Arhaeger wandte sich abermals zu mir um. Seine Facettenaugen funkelten wie hochkarätige geschliffene Diamanten.
    »Sie, Perry Rhodan …«, rief er in scharfem Ton, »… haben behauptet, in sich den wahren Herrn des Gottes Farro zu tragen. Der eben gestorbene Ganjase behauptete

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