Silberband 053 - Die Urmutter
wehrte er bescheiden ab.
Jemand schrie nach einem halben Ochsen, den er Korom-Khan in Anbetracht seiner Leistung vorsetzen wollte.
Schließlich kletterte Danton auf einen Kartentisch und hob die Arme. Endlich trat auch in der Zentrale Ruhe ein.
»Unser Plan ist gelungen!« sagte Danton. Wieder brachen die Raumfahrer in Hochrufe für Korom-Khan und Ahrat aus. Danton wartete lächelnd, bis die Männer sich beruhigt hatten. »Die CMP-1 ist zum Syveron-System unterwegs.«
Die Erinnerung an den Kreuzer ließ das Jubelgeschrei der Raumfahrer schnell verstummen. Alle wußten, daß auch im Syveron-System ganjasische Verbände stationiert waren.
Und dort gab es keine Arrivazone, in die das Schiff bei einem Angriff fliehen konnte.
9.
Schwankunia war ein glühender Krater im Süden von Farrobana, der Hauptstadt des Farrog-Reiches, wohin Arhaeger seine Gäste inzwischen gebracht hatte. Er lag unter einer durchsichtigen Kuppel. Längst vergessenen ganjasischen Wissenschaftlern war es vor Jahrtausenden gelungen, die atomaren Prozesse im Innern des Kraters zu neutralisieren. Damit hatten sie verhindert, daß der Atombrand sich von dieser Stelle hatte weiterfressen können. Die Vernichtung des gesamten Planeten Erysgan war verhindert worden. Für die Farrogs war Schwankunia neben dem Tryzo-Obelisken das zweite große Mahnmal, das sie an die Vergangenheit erinnerte.
In einer ausfahrbaren Schwebeveranda hoch über dem Krater saßen Rhodan, Atlan und einer der Ganjatoren. Arhaeger war zu einer wichtigen Konferenz aufgebrochen. Die Aktivität an der Oberfläche ließ den Mutanten befürchten, daß ein Angriff der Pedolotsen auf das Reich der Farrogs bevorstand. Spione hatten Arhaeger davon berichtet, daß Cappinoscha einem Hexenkessel glich. Von den Sendungen der Pedolotsen und des falschen Ganjos aufgeputscht, suchten die Bewohner der Stadt nach Rhodan und den geflüchteten Ganjatoren.
Die Entwicklung der letzten Stunden ließ Arhaeger vermuten, daß die Pedolotsen inzwischen erfahren hatten, wo die Flüchtlinge sich befanden.
Rhodan, dessen Augen sich noch immer nicht an die strahlende Leuchtkraft des Kraters gewöhnt hatten, drückte auf einen Knopf des vor ihm auf dem Tisch liegenden Instrumentenbretts und ließ sich dann zurücksinken. Die Schwebeveranda glitt zum Haus zurück und fügte sich in dessen Außenfläche ein. Eine Jalousie aus blendfreiem Material glitt geräuschlos vor die Veranda.
Vierton, der Ganjator, lächelte dem Terraner zu.
»Nervös?«
»Nur ungeduldig«, erwiderte Rhodan. »Ich warte auf die Rückkehr Ovarons. Er müßte längst hiersein. Ich hoffe, daß nichts Unvorhergesehenes geschehen ist.«
Atlan tippte sich mit der Daumenspitze gegen die Brust.
»Deine Unruhe ist nichts im Vergleich zu der meines bezaubernden Gastes«, spottete er. »Merceile hat jeden Optimismus verloren.«
Die drei Männer verließen die Veranda und zogen sich ins Innere des Gebäudes zurück. Der Komplex, in dem sie sich aufhielten, gehörte zum Verwaltungsdistrikt Süd von Farrobana. Im Hauptgebäude waren wichtige Schaltanlagen und Kontrollstationen untergebracht. Außerdem befand sich hier die Funkzentrale der Stadt. Auf der anderen Seite des großen freien Platzes lag das Archiv, ein pyramidenähnliches Gebäude, auf dessen Spitze eine Atomfackel lohte. Die Fackel wurde vom Kraterinnern aus gespeist.
Arhaeger hatte behauptet, daß es unter den Farrogs Mutanten gab, die ohne Schutzanzug das Kraterinnere aufsuchten. Rhodan hielt diese Behauptung jedoch für übertrieben.
Vierton verabschiedete sich von den beiden Freunden. Er wollte sich zu den anderen Regierungsmitgliedern begeben, die hier unten Asyl gefunden hatten.
Rhodan und Atlan kehrten in die Unterkunft zurück, die man ihnen zugewiesen hatte. In der Nähe hielten sich ein paar Farrogs auf, die sich möglichst unauffällig zu verhalten versuchten.
Atlan mußte lachen.
»Arhaegers Aufpasser tun alles, daß wir uns nicht doch als Gefangene fühlen.«
»Sie sollen uns beobachten«, vermutete Rhodan. »Arhaeger will nicht, daß wir Unruhe in sein unterirdisches Reich bringen.«
Rhodan trat an das Fenster und blickte hinaus. Vor ihm lag eine der phantastischsten Städte, die er jemals in seinem Leben erblickt hatte. Auf den ersten Blick hätte man vermuten können, Farrobana befände sich auf der Oberfläche eines Planeten. Die dunklen Schatten hinter den Atomsonnen und die eigenartig bizarre Form der künstlichen Wolken verhinderten jedoch eine völlige
Weitere Kostenlose Bücher