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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sollten einzelne Schiffe wirklich kämpfen, haben sie gegen unsere operationsbereiten Einheiten
keine Chance.«
    Er holte Atem.
    »Ginkorasch dürfte aller Voraussicht nach der letzte Taschkar gewesen sein. Ab sofort
übernehmen die Juclas die Macht über das Takerische Reich.«
    Er ließ diese Worte wirken.
    »Ich habe bereits alle Clankommandanten in einer Geheimbotschaft aufgeklärt. In diesem
Augenblick erfahren die Juclas an Bord aller Schiffe die Wahrheit.
    Die Katastrophe, die unser Volk vor Jahrzehntausenden traf, wurde vom damaligen Taschkar
absichtlich herbeigeführt. Damals und heute brauchte ein Taschkar eine starke militärische Macht
in der Peripherie von Gruelfin, um sich gegen Angriffe von dort abzuschirmen. Aber kein
takerischer Soldat blieb länger als ein paar Monate dort draußen, ohne psychisch krank zu werden.
Der Taschkar brauchte jemanden, der ständig in der Randzone kämpfte.«
    Seine Lippen preßten sich zusammen.
    »Die Takerer verstanden schon immer viel von Genveränderung und Biologie. Unsere Schiffe
wurden damals einer verhängnisvollen Strahlung ausgesetzt. Die Folge war, daß wir von Generation
zu Generation schneller alterten, bis das heutige Niveau erreicht wurde. Unsere Mentalität
änderte sich. Wir dachten nur noch ans Leben. Niemand kam mehr auf den Gedanken, ins Zentrum
zurückzukehren. Das war genau im Sinne der Taschkars. Keiner von ihnen hat daran gedacht, unser
Los zu erleichtern, auch Ginkorasch nicht. Die Henker waren Takerer. Spione im Auftrag des
Taschkars. Sie sollten sofort melden, wenn nicht mehr alles wunschgemäß lief. Wir waren dumm
genug, die Geheimnistuerei der Henker als Zeremoniell anzuerkennen. Dabei boten wir ihnen die
Möglichkeit, sich möglichst unauffällig zu bewegen.«
    Er hob beide Hände.
    »Ich habe den Taschkar getötet.« Seine Hände krümmten sich, wurden zu Klauen. »Bevor ich ging,
präparierte ich meine geschliffenen Fingernägel mit Gift. Eine List, wie man sie nur weit draußen
lernt. Der Taschkar merkte wahrscheinlich kaum, daß ich ihm beim Händeschütteln einen winzigen,
aber tödlichen Stich versetzte.«
    Die Männer in der Zentrale wurden still.
    »Wir werden lange brauchen, um uns von unseren Schwierigkeiten zu befreien. Wir können noch
nicht mit einem längeren Leben rechnen, nur weil wir das Geheimnis unserer Kurzlebigkeit
ergründet haben. Aber vielleicht werden spätere Generationen wieder so leben können wie unsere
Vorfahren.«
    Die Müdigkeit übermannte ihn, und er schloß die Augen. Vereinzelte Rufe wurden laut.
    »Wir wollen erst sicher sein, daß wir mit den Takerern keine Schwierigkeiten mehr bekommen«,
sagte Pentschypon-Kala 896. »Doch ich rechne nicht damit. Wir stehen mit zweitausend Schiffen auf
Arptof. Von dieser Welt aus kann uns keine Gefahr mehr drohen. Im Weltraum sieht es nicht viel
anders aus.«
    Er zog sich langsam zum Seitenraum der Zentrale zurück.
    »Ich möchte, daß sofort ein Kurierschiff nach Morschatztas fliegt. Ich biete Ovaron
Friedensverhandlungen an. Er soll den Zeitpunkt bestimmen.« Er grinste. »Aber es muß nicht schon
morgen sein.«
    Er schlug die Tür so heftig zu, daß der hochgerollte Pelz nachgab und ihn auf die Schultern
traf. Er brach zusammen und rollte sich zur Seite.
    »Vielleicht«, sagte er leise, »sollte ich auf ein neues Raumschiff übersiedeln.«
    Am anderen Eingang entstand ein Geräusch. Karmin kam herein. Obwohl sie lange nicht geschlafen
hatte, wirkte sie nicht müde. Sie stutzte, als sie Pentschypon-Kala 896. neben der Tür liegen
sah.
    »Ich habe gehört, daß der Taschkar tot ist«, sagte sie.
    Der Oberbefehlshaber nickte.
    »Er war alt genug, um zu sterben.«
    »Und wer war der Henker?«
    »Ich«, sagte er mit Nachdruck. »Aber ich werde diese Aufgabe nie mehr übernehmen. Niemand von
uns wird es noch einmal tun. Wir werden lernen, mit unseren Alten zu leben. Das ist vielleicht
der Anfang für ein längeres Leben.«
    Sie tastete nach dem Schmuck auf ihrer Brust.
    »Niemand hat Zeit«, zitierte sie.
    Er richtete sich auf, schloß sie in die Arme und küßte sie.
    »Wer sagt das?« wollte er wissen. »Für dich habe ich Zeit. Alle Zeit meines Lebens.«

25.
    Milchstraße
    Vascalo sagt, daß die Terraner nichts von unserer Existenz ahnen.
    Nicht einmal die takerische Führung, ausgenommen der Taschkar, wisse von den
Kriegsdienern.
    Inzwischen sind die ersten Schlachten geschlagen. Wider Erwarten konnten wir den Widerstand
der

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