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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schnell die Früchte jahrhundertelanger
menschlicher Anstrengungen zunichte gemacht wurden.
    »Ich muß den takerischen Anführer finden …«, flüsterte er entschlossen.

28.
    Kaum sind wir diesem rasenden Mutanten entkommen, da hängt der Himmel über Titan
voller terranischer Raumschiffe. Ja, es muß ein Mutant sein, der uns von dieser Stadt bis in die
Berge verfolgte, derselbe, dessen Kräfte ich kurz gespürt und der Vascalo beinahe übernommen
hätte.
    Diesmal allerdings war er nicht durchgekommen, denn ich hatte zu unserem normalen Schutzschirm
ein starkes Dakkarfeld geschaltet. Allerdings kann sich das negativ auswirken, dann nämlich, wenn
die Terraner Dakkarfeld-Spürgeräte einsetzen.
    Während ich die Kommandokugel tiefer in die Berge steuere, hört der Kohlendioxydregen auf.
Titan hat seine Atmosphäre verloren. Ich werfe einen Blick auf die Kontrollen der
Taster-Analysatoren und korrigiere mich. Titan hat zwar seine
Sauerstoff-Stickstoff-Kohlendioxyd-Atmosphäre verloren, dafür aber baut sich bereits eine
Methangasatmosphäre auf.
    Das Gebirge hat sich vollkommen verändert. Überall liegt Schnee, breiten sich Trockeneisfelder
aus, sammelt sich flüssiges Ammoniak. Teilweise sind einige Schluchten verschwunden, unter
Geröllmassen begraben oder von inneren Kräften emporgehoben. Aus einem hochgelegenen Ammoniaksee
rauscht ein Ammoniakfall einen Hang herab, gurgelt durch eine Felsrinne und trifft auf einen
Geiser, dem Salzsäuregas entströmt. Mit ihm verbindet es sich zu weißen Nebelschwaden von
Ammoniumchlorid.
    Ein gespenstischer Anblick.
    Neben mir regt sich Vascalo, der bis jetzt reglos mit grüblerischem Gesichtsausdruck auf
seinem Sessel gesessen hat.
    »Wohin steuern Sie, Aronte?« fragt er.
    »Ich habe kein festes Ziel«, antworte ich wahrheitsgemäß. »Was unternehmen wir gegen die
terranische Flotte, die über Titan angekommen ist? Sollten wir nicht einige der führenden
Terraner übernehmen und Verwirrung stiften?«
    »Nein, alle führenden Terraner tragen Dakkarschleifen, und die anderen, die damit noch nicht
ausgestattet sind, nehmen so unbedeutende Positionen ein, daß sie bestenfalls als Fluchtkörper
taugen.«
    Ich fühle mich deprimiert. Nicht nur wegen der Erkenntnis, daß die Terraner offenbar viel
besser auf unseren Angriff vorbereitet sind, als ich bisher dachte, sondern auch deswegen, weil
über uns im Raum zahlreiche terranische Schiffe hängen, obwohl wir bisher dachten, unsere
Sammlerflotte hätte fast alle terranischen Flottenverbände gebunden.
    Das ist eine böse Erkenntnis, denn wie kann ich weiterhin an die Unfehlbarkeit des Planes des
Taschkars und unserer Gemeinschaft glauben, wenn ich Fehler über Fehler entdecke? An Vascalos
Unfehlbarkeit glaube ich ohnehin nicht länger.
    »Wir müssen die Kommandokugel irgendwo verstecken«, erklärt Vascalo. Er deutet auf den
Bildschirm, der die Umgebung oberhalb unseres Fahrzeuges wiedergibt.
    Ich blicke hinauf und spüre, wie sich alles in mir zusammenkrampft. Über uns wimmelt es von
Ortungsobjekten. Der Analysator weist ein Drittel von ihnen als cappinähnliche Lebewesen in
schweren Kampfanzügen und zwei Drittel als überschwere Kampfroboter terranischer Bauart aus.
    Ganze Divisionen von Terranern und ihren Kampfrobotern regnen auf Titan herab!
    »Ohne die Kommandokugel können wir uns besser verbergen«, fährt Vascalo fort.
    »Und wenn der Mutant uns findet?« Schon der bloße Gedanke an den terranischen Mutanten jagt
mir kalte Schauer über den Rücken.
    »Ich habe darüber nachgedacht«, sagt Vascalo. »Der Mutant ist offenbar ein Hypnosuggestor und
zugleich ein sehr starker Mentalorter. Ob ich mich längere Zeit gegen seine hypnosuggestiven
Kräfte wehren kann, weiß ich nicht, aber ich kann als Pedoautokrat meine mentalen Ausstrahlungen
so modulieren, daß er mich nur während eines anhaltenden Kontakts erkennt. Ich denke, daß ich ihm
gewachsen bin, Aronte.«
    Als er das sagt, lächelt er wieder sein unheimliches Lächeln. Ich werde vollkommen unsicher,
wenn ich es sehe. Deshalb schaue ich geradeaus und lenke die Kommandokugel, als sei ich ein
Roboter.
    Allmählich gelingt es mir, meine Emotionen unter Kontrolle zu bringen. Der Große Plan enthält
einige Fehler, das ist sicher, aber er ist und bleibt ein wichtiges Instrument unserer Politik.
Vielleicht müssen wir alle auf diesem kalten Mond sterben, aber der Taschkar wird den Plan
korrigieren und unseren Tod in eine nützliche

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