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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schräg in die Tiefe des Kraterrandes hinabführte.
    Die Beschaffenheit des Felsens gab keinen Aufschluß darüber, wie die Höhle entstanden sein
mochte. Ein Meteorit konnte es nicht gewesen sein, dann wären die Wände glatter und
abgeschliffener zurückgeblieben. Vulkanische Tätigkeit? Einige Glasurstellen deuteten darauf hin.
Schoscholk beschloß, weiter in die Höhle einzudringen. Er versäumte nichts.
    Die Neigung betrug knapp dreißig Grad, und er mußte sich hart gegen den abschüssigen Boden
stemmen, um nicht ins Rutschen zu geraten. Jetzt bereute er nicht mehr, die Lampe mitgenommen zu
haben. Ohne sie wäre es unmöglich gewesen, in die Unterwelt des Mondes Moryma einzudringen.
    Die Höhle hatte kein Ende.
    Ganz im Gegenteil: Nach etwa fünfhundert Metern vergrößerte sich der Gang zu einem riesigen
Dom mit unzähligen Abzweigungen, die in alle Richtungen führten. Schoscholk blieb stehen, denn
von nun an bestand die Gefahr, daß er sich verirrte und den Weg zurück zur Oberfläche nicht mehr
fand. Um sicherzugehen, markierte er den Gang, aus dem er gekommen war, mit seinem Handstrahler.
Dann erst wagte er es, die gigantische Halle zu betreten.
    Sie war zweifellos natürlichen Ursprungs und stammte aller Wahrscheinlichkeit nach aus der
Entstehungszeit des Mondes. Ihre Begrenzungen waren nicht zu erkennen, weil der Schein der Lampe
nicht weit genug reichte.
    Schoscholk ging weiter, von immer stärker werdender Neugier getrieben. Für einen Augenblick
kam ihm der verrückte Gedanke, der ganze Mond könne vielleicht hohl sein, aber dann sagte er
sich, daß ein solches Phänomen nicht existieren könne. Die Anziehungskraft des von ihm umlaufenen
Planeten würde ihn zerbrechen lassen.
    Mehrmals drang er in einen der vielen Seitengänge ein, die alle schon nach wenigen Metern in
einem neuen Hohlraum endeten, unübersichtlich groß und scheinbar bodenlos. Schoscholk nahm einen
Stein und ließ ihn in das schwarze Nichts fallen. Er verfolgte ihn mit dem Scheinwerferstrahl,
bis er in der Tiefe verschwand.
    Vorsichtshalber blieb er in der Haupthalle, von der aus der Gang zurück zur Oberfläche führte.
Immer tiefer drang er in das Innere Morymas hinein, und bald verlor er die letzte Hoffnung,
jemals das Ende der Höhle zu erreichen.
    Plötzlich wurde der Schein seiner Lampe nicht mehr von dem stetig abschüssigen Boden
reflektiert. Er verlor sich einfach in der Finsternis. Schoscholk blieb sofort stehen und
erkannte, daß der nächste Schritt ihm unweigerlich den Tod gebracht hätte. Vor ihm lag der
Abgrund. Er ließ den Lichtschein umherwandern, bis er auf ein Hindernis traf – eine schmale
Felsbrücke, die über den Abgrund zu führen schien. Ihr Ende verlor sich allerdings im
Dunkeln.
    Er überlegte, ob er weitergehen sollte, aber dann sagte er sich, daß er nichts zu verlieren
hatte. Er wollte wissen, wohin die Brücke führte.
    Sie war unregelmäßig und mit Sicherheit natürlichen Ursprungs. Rechts und links fiel der Fels
senkrecht in eine unbekannte Tiefe, und der Pfad, auf dem sich Schoscholk mit unendlicher
Vorsicht bewegte, schien nur die schmale Oberkante einer Trennwand zu sein, die den Hohlraum in
zwei Teile spaltete.
    Einmal wurde der Pfad breiter und bildete ein richtiges Plateau. Schoscholk beschloß, eine
Pause zu machen, denn die ständige Aufmerksamkeit ermüdete ihn. Er setzte sich auf einen
Felsvorsprung, überprüfte seinen Vorrat an Atemluft und aß eine Kleinigkeit. Natürlich hätte er
jetzt umkehren können, aber der faszinierende Gedanke, einen hohlen Himmelskörper entdeckt zu
haben, ließ ihn nicht mehr los. Natürlich konnte nicht der ganze Mond hohl sein, aber vielleicht
besaß er weitere riesige Kammern wie diese, in der er sich gerade aufhielt.
    Später stand er auf dem fast runden Plateau. Der Felspfad führte nach zwei Seiten und
reflektierte das Licht der Lampe bis zu fünfhundert Metern. Dahinter lag Finsternis. Schoscholk
zog den Handstrahler, richtete ihn in das Dunkel und feuerte. Das lichtschnelle Energiebündel
schoß davon – und verschwand. Sein Aufprall auf ein festes Hindernis mußte in derartiger
Entfernung erfolgen, daß die daraus resultierende Leuchterscheinung Schoscholks Augen nicht mehr
erreichte.
    Er ging weiter.
    Zwei Stunden, dann drei Stunden.
    Als er endlich umkehren wollte, verlor er für den Bruchteil einer Sekunde seine Konzentration.
Das ständige Aufpassen hatte ihn mehr ermüdet, als er sich selbst gegenüber

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