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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die anderen, die er bisher beobachtet hatte. Wenn es ihm gelang, die REALFIN
schräg aufzusetzen, konnte die Aufprallwucht in natürliche Bremsenergie umgewandelt werden. Das
Schiff würde vielleicht einige Kilometer über die steinige Fläche rutschen, bis es endlich zum
Stillstand gelangte, aber es wurde wenigstens nicht gleich beim Aufprall zerschmettert.
    Mit dem Heck voran näherte sich die REALFIN dem Kraterrand, schoß dicht über ihn hinweg und
sackte weiter ab. Noch immer blieb der Rückstoß wirksam und bremste.
    Schoscholk schloß unwillkürlich die Augen, als er das Schiff im letzten Moment, knapp hundert
Meter über der Oberfläche, wendete. Mit dem kantigen Heck voran wäre es beim ersten geringen
Bodenhindernis auseinandergerissen worden. Der Bug hingegen bot weniger Widerstand und würde
kleinere Hindernisse leicht nehmen.
    Die Rutschpartie ging über fünfzehn Kilometer, dann bereitete ein kleinerer Krater der
unfreiwilligen Fahrt ein Ende. Die REALFIN kippte langsam über den niedrigen Rand hinweg,
rutschte noch wenige Meter und lag dann flach in der tellerartigen Mulde.
    Die plötzliche Stille und das Aufhören jeglicher Erschütterung taten Schoscholk richtig weh.
Er atmete tief durch und überzeugte sich davon, daß die Frischluftzufuhr noch einwandfrei
arbeitete, dann lehnte er sich in den Kontrollsessel zurück und schlief augenblicklich ein.
    Die unglaubliche Landung war gelungen.
    Er schlief vierundzwanzig Stunden durch, und als er erwachte, fühlte er sich frisch
und munter. Dieser Zustand veränderte sich auch nicht, als ihm seine Lage erneut zum Bewußtsein
kam. Er lebte, und das schien im Augenblick die Hauptsache zu sein.
    Der kleine Krater hatte nur einen Durchmesser von hundert Metern. Die REALFIN lag genau in
seiner Mitte, von dem zwanzig Meter hohen Ringwall wie schützend eingeschlossen. Im schwarzen
Himmel standen die Sterne. Dicht über dem Horizont schwebte der Riesenball Moryr; seiner Albedo
war das auf dem Mond herrschende Dämmerlicht zu verdanken. Die beiden Sonnen befanden sich mit
ihrer Energiebrücke unter dem Horizont und blieben vorerst unsichtbar.
    Schoscholk nahm eine reichliche Mahlzeit ein, dann überprüfte er seinen Raumanzug und verließ
das Schiff, um sich umzusehen. Er konnte durch nichts mehr enttäuscht werden, denn er wußte, was
ihn erwartete: eine lebensfeindliche Welt, die ihm nicht half.
    Die Oberfläche Morymas bestand aus feinem meteoritischem Staub und nacktem Fels. Die
Staubschicht war höchstens zehn Zentimeter dick, so daß für Schoscholk keine Gefahr des
Einsinkens bestand. Ohne Risiko konnte er sich vom Schiff entfernen und den Kraterrand
erklettern. Die geringe Schwerkraft unterstützte ihn dabei.
    Bis zum Horizont gab es nach allen Seiten keine merkliche Erhebung. Er war in der Tat in einer
richtigen Ebene gelandet, und der Vorteil lag klar auf der Hand: Wenn jemals eine
Rettungsexpedition hierhergelangte, mußte sie beim Umkreisen des Höllenmondes unbedingt die
havarierte REALFIN entdecken. Die Frage war nur: Wann traf eine solche Rettungsexpedition
ein?
    Und da war noch eine viel wichtigere Frage: Würde sie überhaupt eintreffen können, ohne das
gleiche Schicksal zu erleiden wie die REALFIN und ihre Vorgänger?
    Oder gab es eine Möglichkeit, das verderbenbringende Kraftfeld der Doppelsonne auszuschalten,
es zu kompensieren?
    Zu kompensieren …?
    Schoscholk blieb stehen, als sei er vor eine unsichtbare Wand gerannt. Er hatte sich
inzwischen fast zwei Kilometer von dem kleinen Krater entfernt, in dem sein Schiff lag. Er sah
nur den Wall, mehr nicht. Eine deutliche Markierung in der flachen und erhebungsfreien Ebene.
    Natürlich mußte es eine Möglichkeit geben, das verdammte Energiefeld, das von den Komponenten
rote Sonne, Planet und Mond gebildet wurde, zu kompensieren, einfach auszuschalten. Vielleicht
kam es aber auch darauf an, sich dem System im richtigen Einflugwinkel zu nähern, wenn man über
die Entstehung des Kraftfeldes Bescheid wußte und alle vorhandenen Daten in einen guten Computer
fütterte. Der Einflugwinkel!
    Da stand Schoscholk nun hilflos auf einem toten Mond, den sicheren Tod vor Augen, und stellte
philosophische und mathematische Betrachtungen an, fand vielleicht sogar die Lösung, wie man sich
diesem Teufelssystem gefahrlos nähern konnte, und konnte mit einer Antwort doch nichts mehr
anfangen. Der harte Aufprall hatte mit Sicherheit die Düsen beschädigt, so daß ein Start

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