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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Seine Hände zuckten in den Fesseln, aber er konnte sie nicht ausstrecken, um den Sturz zu bremsen. Rasselnder Atem war zu hören, als er auf den Boden schlug.
    »Es gibt nichts mehr zu essen!« schrie Ulpanius. Er hüpfte auf den Rücken des Terraners und trampelte auf ihm herum. »Es gibt nichts mehr!«
    Er begann in eine dem Mediziner unbekannte Melodie zu verfallen und schrie immer wieder: »Es gibt nichts mehr!«
    Froud-Crofton schloß die Augen. Er sehnte ein Ende herbei, denn er fühlte, daß er von Ulpanius weder Verständnis noch Hilfe zu erwarten hatte.
    Der Stobäer wurde müde und sprang vom Rücken des Gefesselten herunter. Ohne sich noch länger um Froud-Crofton zu kümmern, kehrte der Demonstrationskranke in die Kombüse zurück.
    Die ANNIOK war für ihre beiden Passagiere zu einer schrecklichen Welt geworden.
    Ohne ihren Kurs zu ändern, schwebte sie durch den Weltraum. Der Zufall oder ein vorherbestimmtes Schicksal führte sie in die Nähe des Schwarms.
    Der Schwarm bedeckte den Hintergrund des Universums. Für die Männer, die von der Zentrale der INTERSOLAR aus den Weltraum beobachteten, sah es aus, als türmten sich vor ihnen gewaltige Berge überdimensionaler Seifenblasen. In einer Entfernung von einer halben Million Kilometern raste die INTERSOLAR entlang des Schwarms.
    Der Schwarm bewegte sich im Augenblick entschieden langsamer, durch seine Größe erweckte er den Eindruck eines fast stillstehenden Gebildes.
    Reginald Bull blickte auf die Uhr. Vor zwei Stunden hatte Edmond Pontonac die INTERSOLAR verlassen, um die Erde anzufliegen. Bull dachte an die Aufzeichnungen, die Pontonac vom Manipulator mitgebracht hatte. Er war entschlossen, sie sich in Ruhe ein paarmal hintereinander anzusehen. Vielleicht fiel ihm dann etwas auf.
    »Ortung, Sir!« Die nüchterne Stimme des Ortungsoffiziers riß Bull aus seinen Gedanken.
    »Ein Schwarm Manips voraus!« rief Tifflor alarmiert. »Acht … nein, es sind neun.«
    ›Manips‹ – das war der Begriff, der sich inzwischen für die Rochenschiffe des Schwarms eingebürgert hatte.
    Bull orientierte sich. Die Ortungsimpulse blinkten auf den Bildschirmen der Raumortung. Ein Stück darüber, auf dem Panoramabildschirm, zeichneten sich die Umrisse der Manips als dunkle Silhouetten mit hellem Strahlenkreuz ab.
    Bulls Hände schlossen sich.
    »Wenn wir nur etwas über diesen Schwarm herausfinden würden«, sagte er verbissen. »Irgendeinen Hinweis, an dem wir uns orientieren könnten.«
    Jemand, der schräg hinter ihm saß, lachte rauh.
    »Dieses Rätsel ist zu groß für die Menschheit, fürchte ich.«
    Bull strich über seine Haare.
    »Kurswechsel!« befahl er. »Ich habe keine Lust, noch näher an den Manip-Verband heranzugehen.«
    Ribald Corello rollte in seinem Spezialstuhl heran. Er blieb neben Bull stehen.
    Seltsam! dachte Bull unbehaglich. Es ist nicht feststellbar, ob er so erschöpft ist wie die anderen.
    »Wenn Sie mich jetzt ausschleusen, kann ich mit einem Beiboot an die Manips heranfliegen«, sagte Corello.
    »Nein«, lehnte Bull ab. »Sie sind eine Waffe, die wir nicht unbedingt jetzt schon in einen riskanten Einsatz schicken sollten.«
    Corello schlug die Augen nieder. Unter dem mächtigen Kopf wirkte der Körper des Mutanten zerbrechlich.
    »Verstehen Sie mich als Waffe?«
    Bull blickte in die großen Augen.
    »Wir können später darüber diskutieren.« Er beobachtete wieder den Bildschirm. »Seht euch die Manips an! Ich möchte wetten, daß sie auf dem Rückflug von einem Auftrag sind. Sie nähern sich dem Schwarm und werden zweifellos durch einen Schutzschirm verschwinden. Endlich können wir beobachten, was dabei geschieht.«
    Doch seine Erwartungen wurden zunächst enttäuscht. Die Manipulatoren, die versetzt hintereinander auf den Schwarm zuflogen, änderten plötzlich den Kurs und begannen sich fächerförmig zu verteilen.
    »Achtung!« rief der Navigator.
    Bull schaute ihn an.
    »Wir sind nicht blind, Franciskon. Aber es sieht nicht so aus, als wäre die INTERSOLAR der Grund für dieses Manöver.«
    Das große Schiff erzitterte, als Bull es beschleunigen ließ. Mit zunehmender Geschwindigkeit entfernte sich die INTERSOLAR vom Verband der rochenähnlichen Raumfahrzeuge.
    »Sie machen keine Jagd auf uns!« stellte Julian Tifflor fest. »Sie haben ein neues Ziel.«
    Die Rochenschiffe flogen jetzt drei und drei hintereinander wieder vom Schwarm weg.
    Bully nagte nervös an seiner Unterlippe. Was hatte diese plötzliche Kursänderung zu

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