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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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treuen Hund.
    »Wirst du jetzt fliegen?« rief er wütend.
    Froud-Crofton ließ den Kopf nach vorn sinken.
    Er hörte, daß Ulpanius sich entfernte. Wieder stemmte er sich gegen die Fesseln, aber der Stobäer hatte die Stricke geschickt verknotet.
    Der Mediziner atmete auf, als Ulpanius die Zentrale verließ. Der Stobäer begab sich jetzt in die kleine Kombüse der ANNIOK. Dort, unter dem warmen Erhitzer, war sein Lieblingsplatz. Vor der Katastrophe hatte Froud-Crofton niemals zugelassen, daß Ulpanius dort lag, denn die Wärme öffnete die Flüssigkeitsporen in Ulpanius' Haut und ließ deren übelriechenden Inhalt auslaufen.
    Froud-Crofton zwang sich zum Nachdenken. Sein Erinnerungsvermögen war nicht beeinträchtigt. Er wußte noch genau, wie er von Parsid II aus aufgebrochen war, um Tapmedie Ulpanius nach Waron zu bringen. Die Klinik auf Waron galt als führend auf dem Gebiet von Strahlenkrankheiten. Froud-Crofton hatte an Tapmedie Ulpanius eine neue Heilmethode demonstrieren wollen. Als jedoch vor ungefähr sieben Monaten die ANNIOK aus dem Linearraum gekommen war, hatte Froud-Crofton am eigenen Körper erfahren, wie gefährdet ein Individuum durch eine die Galaxis umspannende unerwartete Katastrophe war.
    Powee Froud-Crofton war mit einem Schlag verdummt und hatte sich als unfähig erwiesen, die ANNIOK weiter zu fliegen. Deshalb war das kleine Schiff auch nicht in den Linearraum zurückgekehrt.
    Es war Froud-Croftons Pech, daß Tapmedie Ulpanius, der sich bis zum Augenblick der Katastrophe unterwürfig benommen hatte, von der Verdummungswelle nicht im gleichen Maße wie der Mediziner betroffen worden war.
    Von diesem Augenblick an hatten sich die Verhältnisse an Bord der ANNIOK gründlich gewandelt. Der Stobäer hatte schnell begriffen, wie hilflos der Mediziner war. Tapmedie Ulpanius hatte alle Unterwürfigkeit abgelegt und damit begonnen, Froud-Crofton zu schikanieren.
    Froud-Croftons künstliche Lungen pfiffen, als er sich im Sitz hochstemmte und abermals versuchte, die Fesseln zu sprengen. Es gelang ihm, seine Füße unter dem Sitz hervorzuziehen. Er stemmte sich hoch. Als er fast stand, verlor er das Gleichgewicht und kippte seitwärts aus dem Sessel. Die Stricke, die um die Lehne des Sitzes geschlungen waren, gaben nach. Froud-Crofton rutschte neben dem Sitz auf den Boden. Er spähte in Richtung des Eingangs, denn er war sich darüber im klaren, daß Tapmedie Ulpanius den Lärm hören mußte.
    Der Mediziner bekam die Hände nicht frei, aber er konnte in die Hocke gehen und in dieser Stellung ein paar Meter durch die Zentrale hüpfen. Sein Ziel war die Positronik, auf der ein paar Nahrungskonzentrate lagen.
    Als er den Computer fast erreicht hatte, kam Ulpanius in die Zentrale gewatschelt. Er blieb im Eingang stehen und sah zu, wie Froud-Crofton mit zusammengebundenen Armen und Beinen durch die Zentrale hüpfte.
    Unfähig, sich auf etwas anderes als auf den einmal gefaßten Entschluß zu konzentrieren, näherte Froud-Crofton sich der Positronik. Als er sie erreicht hatte, stellte er fest, daß er die Konzentrate mit den Händen nicht erreichen konnte. Er ließ sich auf den Rücken fallen und schob die Beine über den oberen Rand des Rechengerätes. Doch die Konzentrate lagen zu weit hinten, so daß Froud-Crofton nicht herankam.
    Tapmedie Ulpanius brach in schrilles Gelächter aus.
    Der Mediziner wälzte sich auf die andere Seite. Die Beine angewinkelt, schob er sich, mit dem Rücken an die Außenwand der Positronik gepreßt, langsam nach oben. Auf diese Weise gelangte er mit dem Kopf über den oberen Rand der Anlage. Er konnte die vier Nahrungskonzentrate sehen. Sie lagen einen halben Meter von seinem Gesicht entfernt.
    Froud-Crofton war schweißgebadet. Die Anstrengungen hatten seinen ohnehin geschwächten Körper erschöpft.
    Nachdem er sich einen Augenblick ausgeruht hatte, setzte er seine Bemühungen fort. Die ganze Zeit über war er sich darüber im klaren, daß Tapmedie Ulpanius im letzten Augenblick eingreifen und verhindern würde, daß er an die Nahrungskonzentrate herankam.
    Er stemmte sich noch höher, bis er sich langsam auf die Positronik schieben konnte. Es gab ein hohles Geräusch, als er mit der Brust voran gegen das Gerät fiel.
    In diesem Augenblick kam Ulpanius heran und packte ihn von hinten an den Beinen. Mühelos zog der Stobäer den Terraner wieder von der Positronik.
    Froud-Crofton stieß einen Schrei der Enttäuschung aus. Er schlug mit dem Kinn gegen die obere Kante des Computers.

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