Silberband 055 - Der Schwarm
Spezialkäfige zusammenbrach. Nun streunen Tausende von ihnen durch die Stadt und machen sie unsicher. Außerdem haben sie eine Seuche hervorgerufen, die zwar nicht lebensgefährlich ist, aber recht unangenehme Folgeerscheinungen mit sich bringt.«
Ich machte eine kurze Verschnaufpause und fügte noch hinzu: »Was die organisierten Banden betrifft, werde ich schnellstens handeln. Ich habe einen USO-Spezialisten bei der Hand, der in der Verbrecherbekämpfung ausgezeichnete Erfahrungen hat. Von seiner Tätigkeit im Untergrund erhoffe ich mir viel.«
»Ich wünsche Ihnen Glück. Ich hoffe, Sie sind in Imperium-Alpha vor den Banden sicher. Es ist wichtig, daß Sie die Bunkeranlagen halten können, denn sie müssen uns im Kampf gegen die Hauptgefahr – den Schwarm – als Kontakt- und Kommunikationszentrum dienen. Bei Ihnen laufen alle Fäden zusammen, Deighton.«
»Ich bin mir der Bedeutung von Imperium-Alpha vollauf bewußt«, versicherte ich. »Deshalb tun wir alles menschenmögliche, um unsere Stellung zu halten. Darüber hinaus organisieren wir überall auf der Erde Stabilisierungskerne, um eine Normalisierung des Lebens schnellstens zu erreichen. Einige meiner Leute machen ständig Inspektionsreisen zu den Kolonien, die wir überall auf Terra errichtet haben. Leider gibt es noch zuwenig solcher Zellen der Neuordnung, weil es uns an entsprechenden Leuten mangelt, die sie leiten können. Wir haben einfach nicht genügend Immune zur Verfügung. In der Agrarwirtschaft setzen wir bereits etliche angelernte Kräfte ein, die aus den Reihen der überdurchschnittlich intelligent gebliebenen Verdummten stammen. Mit ihnen haben wir ganz gute Erfahrungen gemacht. Und trotz all der Schwierigkeiten kann ich sagen, daß diese Stabilisierungskerne ein außerordentlich vielversprechender Beginn sind.«
»Bekommen Sie vom Homo superior Unterstützung?« erkundigte sich Perry Rhodan.
Ich nickte zurückhaltend. »Etliche Mitglieder der Gattung Homo superior lassen uns tatkräftige Unterstützung zukommen. Allerdings würde ich mir wünschen, daß uns der Homo superior noch mehr Hilfe gewährt. Vielleicht ergeben sich durch neuerliche Verhandlungen mit den fünfzig Ersten Sprechern neue Aspekte.«
»Wenn ich recht informiert bin, hat sich die Wetterlage auf der Erde wieder normalisiert«, meinte Rhodan.
»Das Wetter ist wieder in Ordnung«, bestätigte ich. »Die Aufräumungsarbeiten sind in vollem Gange. Die von uns eingesetzten positronischen Roboter haben bereits einen Großteil der durch die Unwetter entstandenen Schäden wieder behoben. Die heimatlos gewordenen Menschen befinden sich in Notunterkünften. Ich bin mit den bisher erzielten Ergebnissen zufrieden.«
»Sehen Sie zu, daß sich die Bandengefahr nicht ausweitet«, riet mir Rhodan. Dann wechselte er das Thema. »Ich befinde mich weiterhin mit der GOOD HOPE II im Raum und beobachte den Schwarm. Leider haben wir bisher noch nichts Definitives über ihn herausgefunden. Aber vielleicht lohnt sich unser Warten. Wenn es meine Zeit erlaubt, werde ich irgendwann in nächster Zukunft der Erde einen Besuch abstatten.«
»Das wäre für unsere Leute eine ungeheure moralische Unterstützung, die sie auch bitter nötig hätten«, sagte ich. »Inzwischen werde ich Sie über die Lage auf Terra auf dem laufenden halten.«
Wir beendeten das Hyperkom-Gespräch. Ich rief über Interkom nach Serkano Staehmer und bestellte ihn in mein Büro.
Serkano Staehmer war galaktischer Dolmetscher, der für die USO gearbeitet hatte. Als Mentalstabilisierter war er von der Verdummungswelle nicht betroffen.
Er war von dürrer Gestalt, besaß jedoch Bärenkräfte. Ebensowenig, wie man in ihm Körperkraft und Zähigkeit vermutete, sah man ihm seine Intelligenz an. Kaum jemand würde Serkano Staehmer ohne Beweis glauben, daß er zwanzig verschiedene Sprachen und dreiundvierzig Dialekte beherrschte.
»Setzen Sie sich, Staehmer«, bat ich ihn, als er in mein Büro kam. Nachdem er Platz genommen hatte, ließ ich mich in meinen Sitz hinter dem Arbeitspult nieder. Ich hatte meinem Adjutanten gesagt, daß er nur dringende Angelegenheiten zu mir durchstellen sollte, um mich nicht unnötig zu stören.
Staehmer war ein Mann, der nicht viele Worte machte. Er hatte früher öfter auf Lepso zu tun gehabt und beherrschte zusätzlich zu seinen Sprachkenntnissen auch noch die Angewohnheiten und den Slang der Unterwelt. Er war der richtige Mann für diesen Auftrag.
Ich erklärte ihm die Lage in Terrania City
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