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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die ich später an die intelligentesten verteilen würde. Die Verwundeten waren ebenfalls ins Freie geschafft worden. Ich verließ als letzter die Station.
    Einige hundert Meter weiter an der Oberfläche traf ich auf Memo, der dort auf mich gewartet hatte. Er lehnte mit kreidebleichem Gesicht an der Wand und hatte gerade erbrochen.
    »So schlimm war es gar nicht«, versuchte ich ihn zu beruhigen. »Ich habe den überlebenden Männern die Freiheit geschenkt. Richtet dich das nicht wieder auf, Professor?«
    Er winkte ab. »Mir ist von etwas ganz anderem übel«, sagte er mit zitternder Stimme. Er deutete die Häuserfront empor. Ich folgte der ausgestreckten Hand mit den Blicken und sah eine bunt zusammengewürfelte Schar von geierähnlichen Vögeln, die sich auf Simsen und in Öffnungen von eingeschlagenen Fenstern niedergelassen hatten.
    »Es sind die Tiere, die aus dem Zoo ausgebrochen sind«, fuhr Memo fort. »Es scheint, als hätten sie eine Seuche verbreitet, deren typische Symptome Erbrechen und Juckreiz sind. Diese Symptome habe ich schon seit einigen Stunden an mehreren unserer Leute beobachtet.«
    Ich klopfte ihm beruhigend auf die Schulter.
    »Es wird schon nicht so arg sein. Kopf hoch, Professor, jetzt werden wir uns die Köpfe von Danton und Deighton holen«, sagte ich und kratzte mir die Brust, da ich plötzlich einen heftigen Juckreiz verspürte.
    Der unheimliche Zwang trieb mich weiter: Zerstöre!

29.
    Bericht Galbraith Deighton:
    »… die Atmosphäre ist mit Nervengas durchsetzt. Ich konnte mich als einziger in die Funkzentrale zurückziehen. Wenn dieser Notruf unterbrochen wird, dann wißt ihr, daß mich die Eindringlinge gefunden haben. Diese Verbrecher gehen methodisch vor. Wir haben es offenbar mit einer verdammt gut organisierten Bande zu tun, deren Anführer ein hervorragender Stratege …«
    Ich stellte das Band mit der Aufzeichnung des Notrufes ab. Verdammt gut organisiert … hervorragender Stratege … hallte es in meinem Kopf nach. Wenn es sich bei dem Überfall auf die Energiestation um einen Einzelfall gehandelt hätte, dann wären diese Worte für mich nicht so bedeutungsschwer gewesen. Aber die Überfälle auf unsere Versorgungseinrichtungen und Stationen aller Art häuften sich in letzter Zeit in solchem Maße, daß die Situation bedenklich wurde. Und immer wurden die Angriffe mit solcher Präzision geführt, daß sie unmöglich von Verdummten geplant worden sein konnten.
    Dahinter mußte tatsächlich ein kluger Kopf stecken. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Mentalstabilisierten mit verbrecherischen Ambitionen, der die Notstandslage für sich ausnutzte. Die Anführer der verschiedenen Banden waren durchweg verhältnismäßig intelligente Männer, die von der allgemeinen Verdummung nicht so betroffen waren wie der Großteil. Aber sie waren nur ausführendes Organ. Es mußte im Hintergrund neuerdings eine Macht geben, die sie lenkte und die einzelnen Überfälle organisierte und koordinierte.
    Ich wollte gerade die Funkzentrale verlassen, als mich der Funker anrief, der am Hyperkom Dienst versah.
    Der Funker teilte mir mit, daß Perry Rhodan von Bord der GOOD HOPE II mit uns in Verbindung getreten war und einen Situationsbericht wünschte.
    Ich wechselte mit dem Funker den Platz am Hyperkom.
    Das Gesicht, das mir vom Bildschirm des Hyperkoms entgegensah, war ernst und verschlossen. Aber der Ausdruck ließ erahnen, welche Sorgen und Nöte Perry Rhodan plagten.
    Nach einer knappen Begrüßung sagte ich zur Einleitung: »Am Horizont der guten alten Erde beginnt sich wieder ein heller Streifen abzuzeichnen.«
    Perry Rhodan lächelte. »Als sogenannter Gefühlsmechaniker können Sie wohl die Emotionen der anderen erkennen, aber die eigenen vermögen Sie nur schlecht zu verbergen. Heraus mit der Sprache!«
    Ich seufzte. »Also beginne ich mit den Schreckensnachrichten. Das Bandenunwesen in Terrania City nimmt immer dramatischere Formen an. Zwar gibt es auch in den anderen Städten weiterhin Plünderer und Terroristen, doch in Terrania City organisieren sich die Banden. Ich denke, daß ein unbekannter Drahtzieher dahintersteckt.«
    »Wie groß ist der Schaden, den diese organisierten Banden anrichten?« erkundigte sich Perry Rhodan.
    Ich erklärte wahrheitsgetreu: »Unüberschaubar. Erst vor vier Tagen drangen sie in den Zoo ein und zerstörten die Schaltzentralen. Die Tiere konnten ausbrechen, als die Energieversorgung für Barrieren und die energetischen Schlösser der

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