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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und händigte ihm alle Unterlagen aus, die wir über die Banden gesammelt hatten. Staehmer blätterte sie durch, während ich weitersprach:
    »Hätten wir genügend Leute oder positronische Roboter zur Verfügung, dann könnten wir Terrania City systematisch durchkämmen und die Banden in ihren Unterschlupfen ausheben. Ich persönlich verspreche mir in dieser Situation von großangelegten Razzien immer noch den größten Erfolg. Doch Sie wissen so gut wie ich, daß uns nicht die entsprechende Anzahl von Männern für dieses Unternehmen zur Verfügung steht. Der Not gehorchend, müssen wir also versuchen, mit geringen Mitteln den größtmöglichen Erfolg zu erzielen.«
    Ich machte eine Pause. Staehmer sah von seinen Unterlagen auf und blickte mich an.
    Ich fuhr fort: »Sie können sich denken, warum ich Sie kommen ließ, nicht wahr? Ich möchte, daß Sie die Bekämpfung des Bandenunwesens übernehmen. Gehen Sie hart vor, aber vergessen Sie dabei nicht, daß der Großteil der Verbrecher Verdummte sind, Mitläufer, die nur plündern, um sich am Leben zu erhalten. Uns geht es hauptsächlich darum, die Bandenführer ausfindig und unschädlich zu machen. Wenn wir die Köpfe der Banden ausschalten, dann haben wir schon gewonnen. Ich lasse Ihnen in der Wahl Ihrer Mittel und Methoden völlig freie Hand, nur muß Ihre Arbeit darauf hinauslaufen, daß Sie den großen Unbekannten finden, der die Banden lenkt.«
    Nach dieser langen Rede machte ich eine Pause, holte Atem und fügte abschließend hinzu: »Ich verlange viel von Ihnen, Staehmer, aber ich kann Ihnen nur geringe Unterstützung anbieten. Waffen können Sie haben, soviel Sie wollen – nur die nötigen Leute kann ich nicht abstellen. Es ist mir leider nicht möglich, Ihnen mehr als fünf Männer zuzuteilen. Hinzu kämen noch zwanzig Roboter Ihrer Wahl. Was sagen Sie dazu, Staehmer?«
    Noch bevor er eine Antwort gab, empfing ich seine ablehnenden Gefühle.
    »Tut mir leid«, begann er, »aber das …«
    Ich unterbrach ihn. »Sprechen Sie nicht weiter. Ich weiß, daß es eine Zumutung ist, ein halbes Dutzend Menschen gegen terrorisierende Horden loszuschicken. Deshalb will ich Ihnen die doppelte Anzahl von Männern und Robotern überlassen. Mehr kann ich leider nicht tun. Bevor Sie sich entscheiden, möchte ich Ihnen nur noch vor Augen halten, was für uns alle davon abhängt, den Unbekannten auszuschalten, der die Banden dirigiert.«
    Ich legte eine Pause ein und wartete neugierig auf seine Stellungnahme. Diesmal beging ich nicht den Fehler, seine Emotionen zu filtern. Ich wollte mich überraschen lassen.
    Staehmer ließ sich nicht lange mit der Antwort Zeit.
    »Tut mir leid, aber ich kann Ihre Bedingungen nicht annehmen«, sagte er.
    Ich verbarg meine Enttäuschung nicht, konnte ihm aber andererseits keinen Vorwurf machen.
    »Ich verstehe Ihre Lage«, erklärte ich, um nicht erst Gewissensbisse in Staehmer aufkommen zu lassen. Ich konnte ihn nicht zu etwas überreden, gegen das er sich innerlich sträubte.
    »Das bezweifle ich eben«, meinte Staehmer lächelnd. »Sie ließen mich leider nicht ausreden, denn sonst wäre es erst gar nicht zu diesem Mißverständnis gekommen. Ich bin nämlich nicht der Meinung, daß Sie mir zuwenig Leute zur Verfügung stellen, sondern daß es zu viele sind. Ich würde diesen Auftrag gerne im Alleingang erledigen.«
    Für einen Moment war ich sprachlos.
    Staehmer nickte. »Es ist eine bewährte Methode der USO, einzelne Agenten in den feindlichen Reihen einzuschleusen und den Gegner in seiner inneren Struktur zu schwächen. Und warum sollte diese Methode nicht auch in diesem Fall wirksam sein?«
    Wir waren uns einig. Nur noch in einem Punkt hatten wir eine unterschiedliche Meinung. Ich wollte Serkano Staehmer eine umfangreiche technische Ausrüstung mit auf den Weg geben, doch er lehnte ab. Er bestand darauf, nur einen Paralysator und ein kleines Funksprechgerät mitzunehmen, das er bequem in der Tasche verstauen konnte.
    »Wenn ich zuviel mit mir herumschleppe, dann werde ich womöglich noch zu einem begehrten Beuteobjekt«, begründete er seine Ablehnung.
    Bericht Serkano Staehmer:
    Der Mann lag mit verrenkten Gliedmaßen da. Auf den Simsen der umliegenden Hochhäuser warteten die Geier.
    Ich konnte nichts für ihn tun. Er war nur einer von vielen Toten in den Straßen.
    Der Abend dämmerte bereits, und ich mußte mir ein Versteck für die Nacht suchen. Da die Stromversorgung fast überall in Terrania City ausgefallen war, lag die Stadt

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