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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht schwer, nun ganze Fetzen wegzureißen und das freigelegte Stück schnell zu vergrößern.
    Wenig später warf der Immune einen prall gefüllten Sack von der Antigravplatte. Der Sack platzte auf, Samenkörner quollen daraus hervor. Die Verdummten packten den Samen mit ihren Händen und streuten ihn im Sand aus.
    Deighton wandte sich erschüttert ab.
    »Steuern Sie die Kamera in ein anderes Gebiet.«
    Das Bild änderte sich schnell.
    »Die Saat wird doch niemals aufgehen«, sagte einer der Funker verwirrt.
    »Nein«, bestätigte Deighton. »Unter dem Beton liegt Bausand. Wenn sie an die richtige Erde heranwollen, müssen sie sehr tief graben. Aber das werden sie nicht schaffen, denn dann müßten sie die ganze Stadt abtragen. Sie haben nur in den großen Parks von Terrania-City eine Chance.«
    »Dort werden sie auch auf Schwierigkeiten stoßen«, vermutete ein ehemaliger Major der SolAb, der jetzt wie alle anderen Mentalstabilisierten für Imperium-Alpha arbeitete. »Sämtliche Obstbäume in den Parks sind längst geplündert. Trümmer und Unrat liegen dort tonnenweise herum.«
    In einer düsteren Vision sah Deighton eine völlig verlassene Riesenstadt vor sich. Er wußte, daß es dazu kommen würde, denn auf die Dauer konnte sich kein Mensch in Terrania-City halten. Aber noch gab es Nahrungsvorräte, noch waren nicht alle Verstecke gefunden und ausgeplündert worden. Deighton schätzte, daß erst die Hälfte aller Kühlhäuser geleert worden waren. Die Bilder, die von den fliegenden Kameras übermittelt wurden, erinnerten ihn immer wieder an Erlebnisse auf Welten mit untergegangenen Zivilisationen. Vielleicht würden in einer fernen Zukunft fremde Raumfahrer auf der Erde landen, vor den Trümmern dieser Stadt stehen und sich fragen, was ihr Ende herbeigeführt hatte.
    »Einer der Ersten Sprecher bittet um eine Unterredung.«
    Deighton blinzelte gegen das Licht der Kontrollen und sah einen jungen Mann vor sich stehen, der die Uniform der Solaren Flotte trug.
    »Captain Ergroner?«
    »Ja«, bestätigte der Raumfahrer. »Ich wurde zum Verbindungsmann bestellt.«
    »Ich erinnere mich.« Deighton richtete sich auf. »Wissen Sie, was der Homo superior von uns will?«
    »Er weigerte sich, irgendwelche Auskünfte zu geben. Wie er mir sagte, will er nur mit Ihnen oder Roi sprechen.«
    Ein Blick zu dem schlafenden Danton überzeugte Deighton davon, daß er dieses Gespräch allein führen würde.
    »Kommen Sie«, sagte er zu Ergroner.
    Der Captain führte Deighton in einen der zahlreichen unbesetzten Nebenräume, die jedoch mit Funkanlagen ausgerüstet waren.
    »Hier ist es, Sir.«
    »Sie können jetzt gehen«, sagte Deighton.
    Als er eintrat, sah er auf dem Bildschirm das Gesicht eines der Ersten Sprecher. Es war nicht Holtogan Loga, sondern eine Frau, die ebenfalls zur Führungsgruppe gehörte. Deighton hatte keine Veranlassung, von ihr größeres Verständnis für seine Probleme zu erwarten.
    »Wie ich sehe«, bemerkte er spöttisch, »bedienen sich auch die Ersten Sprecher jenes Instrumentariums, das sie so gern abgebaut wüßten.«
    Die Augenbrauen der Frau hoben sich. »Sie sind aggressiv, Deighton.«
    »Haben Sie etwas anderes erwartet?«
    »Ich überlege mir, ob ich das Gespräch, das ich mit ihnen führen möchte, unter diesen Umständen überhaupt beginnen soll.«
    Deighton breitete die Arme aus. »Das liegt an Ihnen.«
    Er ließ sich vor dem Bildschirm nieder und betrachtete seine Gesprächspartnerin. Er schätzte sie auf fünfzig Jahre, eher älter. Ihre Haare waren im Nacken zusammengehalten und hingen bis auf die Schultern. Ihr Gesicht sah sanft aus, aber die Augen verschwanden fast unter schweren Lidern.
    Ein völlig normales Gesicht! dachte Deighton.
    Dafür war das, was sich hinter der Stirn dieser Frau abspielte, für ihn sicher unverständlich.
    »Wie konnte es zu den Unwettern kommen?« fragte die Frau.
    »Jemand hat die Wettersatelliten beeinflußt. Er bediente sich dabei einer brutalen, aber erfolgreichen Methode, indem er die Hauptstation überfiel. Wir dachten zunächst, der Homo superior wäre dafür verantwortlich. Doch wir müssen annehmen, daß es zu einem Kampf gekommen ist und Tote gegeben hat. Das gehört ja wohl noch nicht zu Ihrem Repertoire.«
    Sie schüttelte angewidert den Kopf.
    »Es sind viele Banden unterwegs. Menschen, deren barbarisches Bewußtsein durch die Verdummung freie Bahn bekommen hat.«
    »Sie wollten sagen, ein paar verzweifelte Burschen, denen von halbwegs intelligent

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