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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Gebäude sah schroff und rissig aus, in diesen grauen Flächen wirkten die Fenster wie aufgeklebte Fetzen aus schwarzem Papier.
    Der Donner rollte über die Stadt hinweg. Regen peitschte Opprus ins Gesicht. Er griff mit beiden Händen nach seiner Jacke und zerrte sie über den Mund, damit er leichter atmen konnte.
    Er hatte etwa hundert Meter zurückgelegt, als die Unsichtbaren das Feuer wieder eröffneten. Daran, daß zwei Schüsse von der gegenüberliegenden Straßenseite den Boden vor Opprus aufpflügten, erkannte der ehemalige Raumfahrer, daß sich mindestens zwei Menschen drüben in den Häusern befanden. Er konnte ihnen ihre Handlung nicht einmal verübeln, denn sie mußten annehmen, daß die drei Männer auf der Straße zu der Bande gehörten, die eines der Häuser ausgeplündert hatte.
    Opprus begann Haken zu schlagen. Ein Schatten huschte an ihm vorbei. Es war Pohklym, der unglaublich schnell lief, als gäbe es keinen Sturm und keinen Regen, gegen die sie ankämpften mußten.
    Opprus machte sich Sorgen um Gryndheim. Der dicke Funker war bereits weit zurückgefallen.
    Ohne lange zu überlegen, lehnte Opprus sich mit dem Rücken gegen die Hauswand und gab ein paar Schüsse auf die Fensterfront der gegenüberliegenden Gebäude ab. Er wollte nicht treffen, sondern die Unsichtbaren nur von den Fenstern vertreiben.
    Gryndheim keuchte heran.
    »Weiterlaufen!« schrie Opprus.
    Der Sergeant nickte dankbar. Von Pohklym war bereits nichts mehr zu sehen. Opprus runzelte die Stirn. Das Verhalten des SolAb-Mannes gefiel ihm nicht.
    Sekunden später war er gezwungen, seine Meinung von Pohklym zu ändern, denn am Eingang der Unterführung blitzte die Strahlenwaffe des schlanken Mannes auf. Pohklym bestrich ebenfalls die Fenster und gab Gryndheim und Opprus auf diese Weise Gelegenheit, die Unterführung zu erreichen.
    Gryndheim und Opprus kamen fast gleichzeitig an.
    »Ich bin fertig!« ächzte Gryndheim. »So schnell bin ich seit meiner Jugend nicht mehr gelaufen.«
    »Und das ist schon lange her!« versetzte Opprus bissig.
    Der Sergeant sah ihn mißbilligend an.
    »Lassen Sie mich erst wieder im Training sein«, sagte Gryndheim. »Dann laufe ich Ihnen davon.«
    Die Spannung fiel von Opprus ab. Er blickte in die Unterführung. Die Lifts und Rolltreppen standen still. Auf der Plastiktreppe in der Mitte türmten sich unnütze Gegenstände, die Plünderer hier abgeladen hatten.
    Opprus fragte ich, ob es zu ähnlichen chaotischen Auswüchsen gekommen wäre, wenn die Menschheit ihre Intelligenz behalten hätte und von einer anderen Katastrophe mit ähnlicher Wirkung betroffen worden wäre. Er nahm an, daß sich die Menschen dann nicht viel anders verhalten hätten. Vielleicht wäre es sogar noch schlimmer geworden.
    So schnell bröckelte die Tünche der Zivilisation ab.
    Pohklym leuchtete mit seinem Scheinwerfer in die Tiefe. Sein Atem ging gleichmäßig, und seine Stimme klang völlig ruhig, als er sagte: »Da ist eine Bombe explodiert. Die Decke ist herabgekommen. Ich weiß nicht, ob wir da durchkommen.«
    Opprus stieg ein paar Stufen hinab und sah sich um. Die Unterführung war völlig verwüstet. Die Richtungshinweise hingen in Fetzen von den aufgebrochenen Wänden. Ein großes, an der Decke angelegtes Aquarium war aufgeplatzt und hatte seinen Inhalt über die Trümmer ergossen. Die verwesenden Kadaver der Wassertiere verbreiteten einen unangenehmen Geruch.
    Opprus ließ das Licht seines Scheinwerfers über die Explosionsstelle wandern. Die überall angebrachten automatischen Löschgeräte waren durch die während der Explosion entstandene Hitze in Tätigkeit getreten. Die Löschchemikalien hatten zusammen mit der Aquariumsflüssigkeit die Trümmer hier unten zementiert. Opprus ahnte, daß sie Stunden brauchen würden, um sich einen Durchgang zu schaffen. Enttäuscht ging er wieder nach oben, wo Pohklym und Gryndheim auf der Treppe kauerten und die Straße beobachteten.
    Opprus erklärte seinen Begleitern, was er von der Situation hielt.
    »Wir müssen einen anderen Weg nehmen«, meinte Gryndheim. »Selbst auf die Gefahr hin, daß wir weiterhin als Zielscheiben dienen.«
    Opprus schaute auf die Uhr.
    »Es wird bald völlig dunkel sein, dann ist die Gefahr, daß man uns angreift, wesentlich geringer.«
    »Aber die meisten Banden treiben sich nachts draußen herum«, wandte Gryndheim ein.
    »Bei diesem Wetter?« fragte Opprus skeptisch. »Sie werden sich verkrochen haben und auf den nächsten Tag warten.«
    Müdigkeit und

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