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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fließenden Bewegung auf, schüttelte sich einmal kurz und ließ dann die Schultern hängen.
    Jetzt sah er wieder aus, als würde er im nächsten Augenblick im Stehen einschlafen. Er riß das riesige Handtuch von seinem Körper und warf es mir über den Kopf.
    Er lächelte mich überlegen an, als ich fluchend auf dem Handtuch herumtrampelte.
    Er wälzte sich durch die Kabine und fischte aus einem Wust unordentlich hingeworfener Kleidungsstücke seine Unterhose. Ich werde nie begreifen, wie ein einziger Mann eine Unterhose solchen Ausmaßes ausfüllen kann, aber Rorvic schaffte es mühelos. Danach zog er sich ein Unterhemd von der Größe eines Schiffssegels über den Kopf, schlüpfte in ein lindgrünes Hemd und stieg in eine Hose, an der unbestätigten Gerüchten zufolge zwei Robotschneider eine Woche lang gearbeitet hatten.
    Es war sechs Minuten nach sieben.
    »Captain!« flehte ich ihn an. »Beeilen Sie sich etwas! Man wird uns maßregeln.«
    Diese Aussicht entlockte Rorvic nur ein Brummen, und wer ihn in diesem Augenblick gesehen hätte, wäre bereit gewesen zu schwören, daß es im gesamten Universum kein Wesen geben konnte, das einen Mann wie ihn hätte maßregeln können.
    Er begann mit dem Einölen seiner Glatze. Das war ebenfalls eine seiner widerlichen Angewohnheiten. Er ließ sich niemals darüber aus, ob er die Glatze einölte, um einen – wenn auch noch zu spärlichen – Haarwuchs zu erzeugen, oder ob er seinen kahlen Schädel im Spiegel glänzen sehen wollte.
    Endlich hatte er seine Uniformjacke angezogen.
    »Tatcher a Hainu!« sagte er gedehnt. »Worauf warten Sie noch?«
    Er kam auf mich zu wie ein Gebirge, das plötzlich zu laufen begonnen hatte. Ich stürmte auf den Gang hinaus und wappnete mich gegen die Unfreundlichkeiten, die ich in wenigen Augenblicken zu hören bekommen würde.
    Alaska Saedelaere, der an Bord der GOOD HOPE II als Chef der Ortung fungierte, war im allgemeinen ein verträglicher Vorgesetzter, aber er bestand auf Pünktlichkeit seiner Mitarbeiter. Aber das, was er zu sagen haben würde, bedrückte mich weniger als die Aussicht auf eine Auseinandersetzung mit jenen beiden Männern, die Rorvic und ich um sieben Uhr hätten ablösen sollen.
    Vor dem Antigravschacht blieb ich wieder stehen.
    »Sie werden es wieder mir anlasten!« sagte ich ärgerlich. »Ich muß mir jedesmal die Vorwürfe anhören.«
    Er grinste nur und versetzte mir einen Tritt gegen mein verlängertes Rückgrat. Ich schrie auf und kippte in den Schacht. Rorvics Angriffe waren hinterhältig, weil seine Bewegungen im Ansatz niemals zu erkennen waren. Entweder schleppte er sich wie ein müdes Nilpferd voran, oder er explodierte in einer gezielten Aktion.
    Ich brauchte ein paar Sekunden, um meinen schwerelosen Fall zu korrigieren. Rorvic sank neben mir abwärts. Er hatte die Arme über der mächtigen Brust verschränkt. Er sah sehr milde aus; harmlose Gemüter hätten sich so den Prototyp eines Wohltäters vorgestellt.
    Im E-Deck traten wir aus dem Schacht.
    »Sie haben mich getreten!« fuhr ich ihn an. »Eines Tages werde ich mich für alles rächen, was Sie mir angetan haben.«
    Sein Gesichtsausdruck zeigte deutlich, was er von Rachegefühlen hielt. Rorvic verstand es wie kein zweiter, allein durch Herabhängen lassen der Mundwinkel Verachtung auszudrücken.
    Während wir uns der Ortungszentrale näherten, öffnete Rorvic seine Gürteltasche, entnahm ihr ein Nahrungskonzentrat und schob es in den Mund.
    »Jedesmal müssen wir auf eine warme Mahlzeit verzichten!« knurrte ich. »Wenn Sie einmal früher aufwachen würden, könnten wir wie die anderen in der Messe essen.«
    Er sah mich strafend an.
    »Sie legen zuviel Wert auf fleischliche Genüsse!«
    »Sie Heuchler!« schrie ich auf. »Dabei sind Sie einer der verfressensten Männer an Bord.«
    »Das stimmt nicht«, widersprach er ruhig. »Kasom übertrifft mich.«
    Ich schwieg, weil ihm sowieso nicht beizukommen war.
    Wir standen jetzt vor dem Eingang der Ortungszentrale. Ich schwöre, daß ich alles versuchte, um Rorvic vor mir eintreten zu lassen, doch er packte mich am Nacken, hob mich vor die Tür und schob mich mit seinem Bauch vor sich her in den Ortungsraum.
    »Guten Morgen!« begrüßte uns Alaska.
    Ich senkte den Blick. Ich kannte diesen Tonfall.
    »Nun, Captain a Hainu?« Saedelaere stand neben einem Bildschirm, auf dem der Schwarm zu sehen war.
    Als ginge ihn das alles nichts an, wälzte Rorvic sich an mir vorbei und näherte sich seinem angestammten

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